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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schrägen Augen und der herumzuckende Schwanz vorzügliche Beispiele für das, was die Katzenmenschen auszeichnete. Die beiden saßen dicht beisammen auf dem kurzen Rücken des sechsbeinigen Tiers und hatten nur Augen füreinander.
    Ich fühlte mich geradezu als Eindringling, als ich hinter dem Dornbusch aufstand und rief: »Llahal, Dom, Domni! Llahal!«
    Der Wurfspieß zuckte in der Hand des jungen Burschen.
    »Llahal, Dom. Du bist ein Apim. Ich habe nichts gegen dich.«
    »Machen wir Pappattu?«
    »Aber ja.«
    »Dies ist Fimi Shemillifey. Ich heiße Naghan Mennelo ti Sakersmot.«
    »Ich bin Dray Prescot.«
    »Nachdem nun das Pappattu getan ist ...« – er hob den Wurfspieß, um das Pappattu abzuschließen, das, wie Sie wissen, mehr als eine formelle Vorstellung ist –, »möchte ich dich fragen, warum du allein und nackt in dieser gefährlichen Gegend herumwanderst.«
    Die Antwort kam schnell. »Meine Karawane ist von Drikingern überfallen worden. Und Ihr?«
    »Wir sind durchgebrannt ...« Er hielt inne, und Fimi, das kleine Fristlemädchen, kicherte, und ich versuchte mich an einem Lächeln. Die beiden waren dermaßen auf die tollkühne Lösung ihrer Probleme konzentriert, daß sie auf meine magere Geschichte kaum achteten.
    »Wenn du willst, könnten wir die Reise zusammen fortsetzen.« Mein Blick war auf seine Wasserflasche gerichtet.
    Er schüttelte den Kopf. »Was die Kameradschaft betrifft, so begrüße ich sie sehr, auch wenn du keine Waffen hast, denn du siehst wie ein Kämpfer aus, und die Khirrs treiben sich hier herum. Aber wegen des Wassers ...« Er schüttelte die Flasche, die beinahe so trocken wie meine Kehle war.
    »Wie Oxkalin der Blinde Geist bestimmt«, sagte ich resigniert.
    »Ach, wie schön wäre jetzt ein großer kühler Schluck Parclear!« seufzte Fimi.
    Naghan schalt sie. »Wenn wir Großtante Melimni erreichen, wird sie uns willkommen heißen, dann kannst du den ganzen Parclear von Ba-Domek trinken.«
    Ich bin ja immer ein redseliger Onker gewesen und fragte: »Ba-Domek?«
    »Wie das?« fragte Naghan aus Sakersmot. »Sag nur nicht, du weißt nicht, wo wir uns befinden!«
    Wäre in diesem Augenblick die Zwillingssonne aus dem Himmel auf meinen törichten Kopf gestürzt, hätte ich wohl nicht bekümmerter sein können. Natürlich hatte ich angenommen, daß ich noch auf der Insel Aphrasöe war. Statt dessen befand ich mich an einem anderen Ort Kregens! Ich spürte, wie sich mein Gesicht rötete, und in meinen Augen mußte in diesem Augenblick Unsägliches gestanden haben, denn Naghan ti Sakersmot zügelte unwillkürlich sein Tier und starrte mich verblüfft an.
    »Dies ist nicht die Insel Aphrasöe?« fragte ich erstickt.
    Daraufhin schrien beide auf und schlugen sich die Hände auf die Ohren. Die jungen Gesichter zeigten Entsetzen.
    »Sag diesen Namen nicht!« rief Naghan. »Niemals! Wir haben ihn nicht gehört. Bei meiner Liebe zu Fimi – ich müßte dich niederstrecken!«
    »Beruhige dich, Bursche!« gab ich zurück. »Wenn du mir nicht sagst, wo ich bin oder was hier vorgeht – ich gebe zu, daß ich mich verlaufen habe –, woher soll ich es dann wissen? Erzähl mir von Ba-Domek!«
    Die Erleichterung über die Reaktion der beiden ließ meine Knie schwach werden. Ich hatte schon geglaubt ... Wie entsetzlich wäre das gewesen!
    »Nun«, sagte Naghan und nahm vorsichtig die Hände von den Ohren. »Dies ist Ba-Domek. Die Stadt, von der du gesprochen hast, ist ein verbotener Ort.«
    Natürlich! Das sah den Savanti ähnlich, die Schwingende Stadt mit dem Mantel bedrohlicher Gerüchte zu umgeben! Ich wollte nicht weiter in die jungen Leute dringen, doch ich war sicher, daß sie Schlimmes zu berichten hatten über die Dinge, die sich in Aphrasöe abspielten. Ich war also noch immer auf der Insel. Es war Zena Iztar gelungen, mich hier zu halten. Ich schluckte trocken; ich hatte keinen Speichel mehr im Mund.
    »Ihr reitet also zusammen. In diese Richtung.« Mein Arm zeigte nach Norden.
    »Nur ein Stück weit. Dann biegen wir ins Tal der Doppelspitze ab. Ich bin sicher, daß wir unseren Weg finden«, sagte er eifrig, »obwohl ich ihn erst einmal geritten bin. Der Weg führt sonst immer durch die Senke des Feron-Flusses. Dies ist eine gefährlichere Route.«
    »Die Stadt, von der wir nicht sprechen. In welcher Richtung liegt sie?«
    »Am anderen Fluß«, sagte er. Und das erschien mir ganz logisch.
    Jetzt mußte ich feststellen, wo der Fluß entsprang, oder wo ich ihn erreichen konnte. Es war

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