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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mir gleich, ob es sich um den Aph oder den Zelph handelte.
    Als Antwort auf meine Frage sah er sich unentschlossen den flachen Horizont an. Dann blickte er mit zusammengekniffenen Augen zu den Sonnen empor und runzelte die Stirn.
    Schließlich: »Ich glaube, Dom, ich glaube – da entlang.«
    Er wies nach Norden.

13
     
     
    Eine Zeitlang würden wir also zusammen unterwegs sein. Das sechsbeinige Satteltier, eine Gnutrix, bewegte sich mit dem ungeschickt wirkenden Wiegeschritt ihrer Rasse, und ich wanderte daneben her. Die beiden jungen Leute beachteten meine Nacktheit nicht, was wohl zum Teil auch daran lag, daß ich ein Apim war und sie Diffs.
    Ihre Geschichte war schnell erzählt. Zwar konnte man nicht gerade von rassischer Verfremdung sprechen im Falle von zwei Gattungen, die im Grunde eng verwandt sind. Trotzdem waren die Familien nicht glücklich über die Verbindung: ein zufälliges Zusammentreffen auf einem Jahrmarkt, die wachsende Erkenntnis, daß eine echte Liebe zwischen beiden bestand, die zunehmende Feindseligkeit der Familien, und schließlich die Flucht – dies alles mündete in diesem Ritt durch das Ödland in die schützenden Arme von Großtante Melimni, die im besten Bezirk von Lowerinsmot eine vornehme Villa besaß. Weitere Fragen ergaben, daß sich Naghan mit der Geographie in diesem Teil Ba-Domeks recht gut auskannte, denn er arbeitete normalerweise als eine Art reisender Verkäufer. Aus Dingen, die er nicht sagte, schloß ich, daß Aphrasöe in der Tat in der Mitte der Insel lag, umgeben von seinem schützenden Bergring. Er bestätigte mir, daß die Insel vor Tieren und Vögel und Diffs wimmelte und daß es nur wenige Apims gäbe.
    Bei meinen bisherigen Entführungen durch den Skorpion war ich stets nackt vor das Problem gestellt worden, irgend jemanden aus schlimmer Gefahr zu retten. So behielt ich auch diesmal die beiden Ausreißer im Auge. Ich nahm nicht an, daß ich ganz umsonst von Bord des Vollers entführt worden war; gleichermaßen spürte ich, daß die Umstände diesmal wesentlich anders waren als bisher.
    »Sobald du Lowerinsmot erreichst, sind alle unsere Sorgen vorbei«, sagte Fimi zuversichtlich und hielt sich zärtlich an Naghan fest.
    Sie trugen einfache flachsgelbe Tuniken und hatten einen Beutel mit getrockneten Fleischstücken und Früchten bei sich. Neben einem Bronzemesser war der Wurfspieß die einzige Waffe, und er ging recht geschickt mit diesem Speer um, wenn ich auch nicht annahm, daß er ein Krieger war. Als reisender Verkäufer zog er weit über Land von einem Dorf zum nächsten. Manchmal kam es zu Auseinandersetzungen, doch selten legte sich jemand mit einem Numim an.
    Wenn nicht die beiden Sonnen am Himmel gestanden und das Katzenmädchen und der Löwenmann neben mir auf einem sechsbeinigen Monstrum geritten wären, hätte die staubige Ebene auch auf der Erde liegen können. Aber das war gefährlicher Unsinn. Ich war auf Kregen. Jeden Augenblick konnte eine tödliche Gefahr uns anspringen mit der Absicht, uns in blutige Fetzen zu reißen. Ich sah mich also immer wieder gründlich um.
    »Ich fürchte die Strigicaws nicht«, sagte Naghan entschlossen. »Und für die Graints ist unser Tier zu schnell. Was die Leems angeht ...« Er schürzte seinen Löwenmund und faßte den Speer fester.
    Fimi erschauerte. »Leems sind gefährlich«, flüsterte sie. »Aber wenn wir den Khirrs begegnen ...«
    Im Umschauen sagte ich: »Was immer diese Khirrs auch sein mögen – im Augenblick sind Reiter auf unserer Fährte.«
    Naghan und Fimi schrien entsetzt auf. Die Reiter hinter uns spornten ihre Tiere energisch an. Ich erkannte die ungefügen Gestalten von Gnutrixes wie das Tier neben mir. Waffen blitzten und verrieten mir, was uns erwartete.
    »Deine Familie, Fimi!« rief Naghan. »Sie hat uns aufgespürt, sie wird dich nicht ziehen lassen!«
    »Reitet weiter«, sagte ich leise. Dies war also der Grund, warum ich hier abgesetzt worden war. Es wäre sinnlos gewesen, sich dagegen aufzulehnen, den Wert dieser beiden jungen Leute gegen den des Herrschers von Vallia zu stellen. Die Herren der Sterne hatten ihre eigenen Pläne. Vielleicht besaß für sie ein Herrscher nicht mehr Gewicht als eine Fristle-Fifi. Aber gehörte das nicht auch zu meiner Philosophie? Ich hatte bereits gesehen, was aus ähnlichem Tun entstehen konnte. Hatte meine Errettung zweier junger Menschen auf Geheiß der Herren der Sterne nicht einen genialen König hervorgebracht, einen wahnsinnigen König, der die ganze

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