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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Pracht, und ich stürzte wieder in den verdammten Dornefeubusch.
    Ich brüllte laut, daß Makki-Grodnos verseuchte Gedärme eine vorzügliche Schlafstatt ergäben – für die Herren der Sterne, für die Savanti und für alle anderen, die mich von dem Voller und von Delia fortzuzerren versuchten. Dann befreite ich mich zerstochen aus dem Dornbusch.
    Die wogende Masse der Kämpfenden auf der staubigen Ebene war nicht mehr zu sehen. Die sterbende Stadt existierte nicht mehr. Das Schwertschiff war verschwunden.
    Ich stand allein auf der trockenen Ebene, nackt, zerstochen von spitzen Dornen. Als ich mich umblickte, sah ich nichts anderes als Staub.
    »Bei Zair!« brüllte ich und schüttelte die Faust zum Himmel. Aber dann fiel mir nichts Vernünftiges mehr ein. Zuviel hatte sich in mir angestaut. Ich wußte ja eigentlich nicht, was sich hier abgespielt hatte.
    Aus der Luft wehte plötzlich eine Stimme herbei, aus dem Nichts, aus dem Überall, getragen von der Strahlung, lieblich aus dem fernen Himmel klingend und verhallend. »Geh nach Norden, Dray Prescot! Nach Norden. Mehr konnte ich nicht erreichen, mehr kann ich nicht tun ...«
    Die Stimme Zena Iztars! Ja, ich kannte diese Stimme. Jene geheimnisvolle Frau, die Männer und Tiere in einen magischen Schlaf versenken konnte, die Frau, von der ich mir viel erhoffte, die Frau, die in einem Universum des Wahnsinns die Vernunft zu verkörpern schien. Nun, sie versuchte, mir zu helfen, dessen war ich sicher. Aber ...
    »Bei Vox, Krun, Djan und Kaidun!« brüllte ich und stampfte mit dem Fuß auf. »Was für eine schreckliche Zeitverschwendung!«
    »Kämpfe, Dray Prescot. Geh nach Norden. Jikai, Ver Dray! Etwas anderes ist nicht möglich ...«
    Die süße Stimme verklang, und ich stand wieder allein im zweifachen Schein der Sonnen von Scorpio.
    Es wäre sinnlos gewesen zu behaupten, dieses unirdische Erlebnis hätte mich nicht erschüttert. Unirdisch? Unkregisch? Ich hatte einen titanischen Kampf zwischen gottgleichen Mächten erlebt, hatte gesehen, wie sich der Schleier des Geheimnisses einen Spaltbreit lüftete. Nicht alles war Sanftheit und Licht bei den Herren der Sterne ...
    Vielleicht konnte sich ein alter Paktun wie Dray Prescot die Information zunutze machen ...
    Ich richtete also meine Nase gen Norden, zog mir einen letzten Dorn aus dem Hintern und machte mich barfüßig auf den Weg.
    Je mehr ich über die Ereignisse der letzten Zeit nachdachte, desto mehr festigte sich in mir die Überzeugung, daß die Savanti nichts damit zu tun hatten. Sie waren einfache Sterbliche, übermenschlich, zugegeben, doch immerhin Menschen. Sie waren die letzten Nachkommen des sagenhaften Sonnenuntergangsvolkes, das einst über Kregen geherrscht hatte. In vielen Ländern fanden sich die Ruinen ihrer einst so hohen Zivilisation. Sie hatten den Damm der Tage und den Großen Kanal gebaut. Jetzt lebten sie in der Schwingenden Stadt und versuchten Kräfte auszubilden, die auf ein besseres Kregen hinwirkten. Nein, ich nahm nicht an, daß die Savanti in jenen kosmischen Kampf verwickelt gewesen waren.
    Die Luft blieb warm, die Sonnen schienen, einige Vögel zogen über mir dahin. Bei Vox! Wie mochte es meinen Leuten ergehen? Wie hatten Delia und meine Freunde auf mein Verschwinden vom Voller reagiert? Nun, Delia hatte es schon wiederholt erlebt, daß ich ihr auf diese Weise entrissen wurde.
    So stapfte ich übelgelaunt und ohne den Schutz meiner sorgfältig gewählten Waffen los, nahm unterwegs einen scharfen Stein vom Boden auf und trug ihn in der Faust. Wachsam schaute ich immer wieder in alle Richtungen.
    Die Ungeheuer der Luft und des Bodens, die die Zentralgebiete schützten, würden einen nackten unbewaffneten Mann wohl kaum ungeschoren durchlassen. Ich mußte Vorsorge treffen.
    Ein schwarzer Punkt am südlichen Horizont, direkt hinter mir, weckte sofort mein Mißtrauen. Ich blieb stehen, duckte mich neben einem Dornefeubusch nieder und beobachtete die Stelle. Der schwarze Fleck vergrößerte sich, wirbelte im Tanz mit den Hitzeteufeln, ballte und teilte sich, kam wieder zusammen, näherte sich allmählich.
    Nach einiger Zeit machte ich ein Reittier aus, das zwei Personen trug.
    Das Tier schien einer der Trix-Gattungen anzugehören; es hatte einen breiten Kopf, sechs Beine und ein grobes graues Fell. Die Reiter – ich pfiff durch die Zähne. Der Mann war ein Numim, ein Löwenmann, gut gebaut, eine prachtvolle Erscheinung. Das Mädchen eine Fristle-Fifi, zart, die prachtvolle Figur, die

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