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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weitgehend auf Agitatoren zurück, die ihre eigenen Ziele verfolgten. Sie führten immer wieder Überfälle durch, und eine der Städte, in deren Umfeld sie am aktivsten auftraten, war Thengelsax. Der dortige Machthaber hatte sich bitterlich beschwert. Steckte meine Dayra mit diesen Grenzräubern unter einer Decke?
    Es kam mir nicht wahrscheinlich vor, doch mußte ich mit der Möglichkeit rechnen, so wenig sie mir auch gefiel.
    »Das war alles, Barty?«
    »Alles, Prinz. Die Unruhen im Nordosten sind bekannt. Die Machthaber dort mögen uns nicht besonders.«
    »Man muß damit rechnen«, sagte Delia mit ruhiger Bestimmtheit, »daß Dayra sich mit ihren ... Freunden dorthin begeben hat, um Ärger zu machen. Die Worte schmerzen mich, aber sie entsprechen der Wahrheit.«
    »Hör zu, Barty!« sagte ich und musterte ihn abschätzend. »Ich kenne den Trylon von Thengelsax. Er war heute hier, burschikos und mürrisch wie eh und je. Ered Imlien ist sein Name – er hat einen Groll auf mich, weil ich ihm einmal eine Reitgerte zerbrochen und vor die Füße geworfen habe. Er sagte mir schon, was du mir eben anvertraut hast – allerdings auf weniger taktvolle Art.«
    Delia blickte mich an. Barty schluckte trocken.
    »Wenn Dayra sich mit der Befreiungsbewegung für den Nordosten eingelassen hat, müssen wir das zur Kenntnis nehmen. Wir holen sie da heraus, und wenn ich ihr anschließend das Hinterteil versohlen muß, werde ich das auch tun.« Ich warf einen Blick in die Runde und atmete tief durch. »Ist dir bekannt, daß ich meine Tochter Dayra überhaupt noch nie gesehen habe?«
    »Du bist ziemlich – streng mit ihr, Prinz«, stotterte Barty leise. Er begann mir zu gefallen.
    »Natürlich. Das ist doch nur natürlich. Es bedeutet ...«
    Ich sprach nicht weiter. Hastig warf ich die Arme um Delia und stieß sie zwischen den Sitzen zu Boden.
    »Runter, Barty!«
    Der lange lohische Pfeil bohrte sich dumpf ins Holz der Kutsche. Die Federn an seinem Ende bebten von dem Aufprall. Sie waren purpurn eingefärbt und wirkten beinahe schwarz.
    »Unten bleiben! Sarfi Peitschenschwinger!« brüllte ich so laut ich konnte. »Mach zu mit den Zorcas! Galopp!«
    Die Kutsche ruckelte heftig in den Lederhalterungen. Der harte Hufschlag der Zorcas auf dem Straßenpflaster beschleunigte sich zu einem Stakkatorhythmus. Delia lag geschützt auf dem Boden der Kutsche, und Barty hatte sich ebenfalls hingeworfen, so daß ich nun nach vorn schauen konnte. Die Menschen brachten sich vor unserem dahinrasenden Gefährt in Sicherheit. Sarfi machte sich mit seiner Peitsche zu schaffen und setzte knallende Akzente in den allgemeinen Lärm. Wir passierten einen Shandishalah-Stand, dessen Gestank sofort von den Fischgerüchen der benachbarten Bude abgelöst wurden.
    Wer immer da auf uns geschossen hatte, konnte keinen zweiten Pfeil plazieren – aber dann bremste ich meine törichten Gedanken. Es handelte sich um einen lohischen Pfeil. Noch ehe ich brüllen konnte, noch ehe Sarfi seine Peitsche zum erstenmal ins Spiel bringen konnte, hätte ein Bogenschütze aus Loh uns mit drei weiteren Pfeilen eindecken können – Seg Segutorio vielleicht mit noch mehr Geschossen.
    Der eine Pfeil hatte also genügt.
    »Ich setze mich jetzt wieder hin«, sagte Delia. »Dann können wir uns die Botschaft ansehen.«
    Barty und ich halfen ihr auf – eine überflüssige Geste, denn sie ist so geschmeidig wie ein irdischer Puma oder kregischer Chavonth –, und dann zogen wir den Pfeil aus dem Holz und entrollten das Papier, das am Schaft befestigt war.
    Sarfi zog die Zügel kurz. Der Lärm ließ nach, und wir bogen nach rechts in den Boulevard der Gelben Risslacas ein. Die Schrift auf dem Papier entsprach dem wunderschönen kregischen Stil. Eine gebildete Hand hatte die Zeilen niedergeschrieben. Es war gutes Papier – aber nicht das hervorragende und rätselhafte Papier, das ich bei den Savanti nal Aphrasöe kennengelernt hatte.
    Die Botschaft war an mich gerichtet: »Dray Prescot, Prinz Majister von Vallia, Hyr Kov von Veliadrin, Kov von Zamra ...« Es folgte eine lange Reihe vallianischer Titel, die ich schnell überflog. Dann ging es weiter:
    »Du, als Ziel eines einwandfrei aufgesetzten und bezeugten Vertrages, wirst hiermit von einer Unregelmäßigkeit in Kenntnis gesetzt. Es wäre geboten, daß du, Prinz Majister, zu einer Audienz bei Nath Trerhagen dem Aleygyn erscheinst, Hyr Stikitche, Pallan der Stikitche-Khand von Vondium.«
    »Bei Vox!« rief Barty. »Was sich dieser

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