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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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jene nicht immer erwünschten Elemente wie Freigeister, Künstler, Dichter und Studenten, die auf dieser Insel eine gewisse Sicherheit finden.
    Während meines Landeanflugs verschwendete ich kaum einen Gedanken an Draks Stadt, denn ich kannte Vondium damals noch nicht so gut. In Ruathytu, das mir viel mehr vertraut war, übte das Heilige Viertel auf seine Weise eine ähnliche Funktion aus. Dabei gab es zwischen den beiden Stadtvierteln keine Ähnlichkeit – im Gegenteil.
    Uralt und den Rätseln ihrer Vergangenheit verhaftet ist Draks Stadt. Hier schlugen die ersten Siedler bei Erreichen des Großen Flusses ihr erstes Lager auf. Allmählich erweiterten sich das bebaute Gebiet und seine Schutzmauern, bis die Altstadt das umliegende Land beherrschte. Heute war diese erste Siedlung nur noch ein Stadtteil von vielen, umgeben von der modernen Metropole, aber noch immer von eigenem Leben erfüllt. Wie früher galten hier eigene Regeln, und die Kreger, die hier wohnten, kümmerten sich wenig um die Ereignisse in Groß-Vondium.
    Das Flugboot landete auf der hohen Plattform des Palasts, unbehindert von den Vollern des Vallianischen Luftdienstes, wiesen mich doch die valhotrischen Farben am Boot als Freund aus.
    Ich hatte mich in Delia getäuscht; sie kennt mich doch besser, als ich zuweilen annehme. Kaum hatte sie von meiner Rückkehr in den Palast gehört und vom Fehlschlagen der neuesten Verschwörung gegen ihren Vater, war sie mit einem Picknickkorb und einem Buch zur Plattform emporgestiegen. Wie sie auf solche Dinge kommt, erstaunt mich immer wieder.
    In meiner staubigen Reisekleidung stapfte ich über das Dach. Sie hob den Kopf und schob einen Finger in das Buch – diese Geste kenne ich sehr gut. Im nächsten Augenblick erkannte sie mich. Das Buch wirbelte durch die Luft. Der Picknickkorb flog in die andere Richtung und verstreute seine Palines und anderen köstlichen Früchte und belegten Brote. Sie warf sich mir in die Arme.
    Immer wieder bin ich zu Delia zurückgekehrt – nach Hause. Es ist immer dasselbe und doch immer wieder anders. Innig umarmten wir uns. Meine Delia – meine Delia aus Delphond, meine Delia aus den Blauen Bergen.

3
     
     
    Ich hängte mir den mächtigen braunen Bart an den Drahtenden über die Ohren und fuhr über die Goldplättchen an meinem Helm. Dann drehte ich mich zu Delia um.
    Sie lag auf dem Sofa, den Ellbogen aufgestützt, und begann schallend zu lachen. »Dray! Dray! Du siehst aus wie ...«
    »Wie ein zotteliger Graint aus den Ebenen von Segesthes, ich weiß. Wenn sich die Menschen in Vondium ihren Prinz Majister so vorstellen, sollen sie ihn auch so vorgeführt bekommen!«
    Seit dem vorherigen Morgen war viel geschehen – vieles davon auch nur in privaten Gesprächen. Andere Dinge gingen nur Delia und mich etwas an. In diesem Augenblick waren wir damit beschäftigt, uns für die große Erntedank-Parade auszustaffieren – ein prunkvolles Staatsereignis, vor dem mir graute.
    »Aber so kannst du doch nicht allen Ernstes mit auf die Parade gehen!«
    »Warum denn nicht?«
    »Nun ja – erstens kann man dich kaum erkennen. Dann dieser Aufzug ...«
    Ich lachte sie aus. »Ich möchte ja auch nicht erkannt werden, und wenn ich in den Augen dieser Leute jemals Respekt genossen habe ...«
    »Ich kenne dich, Dray Prescot, wenn du das Leben eines ganz normalen Bürgers führen müßtest, würdest du vor Langeweile sterben.«
    »Das stimmt.«
    Sie richtete sich auf und blickte mich schmollend an. »Also schön. Behalte den Bart um. Aber Tilly soll ihn wenigstens – ach, das habe ich ja vergessen.«
    »Richtig. Unsere Freunde sind in ganz Kregen verstreut. Tilly hält sich bestimmt in Hyrklana auf.«
    »Wir müssen ihnen helfen – ich bin überzeugt, Tilly will nach Hause zurückkehren. Valka ist jetzt ihre Heimat.«
    »Wir werden helfen. Wir fangen damit an, sobald der Herrscher den Unsichtbaren Zwillingen durch den Allherrlichen Opaz gedankt hat.«
    Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, das für mich das schönste auf zwei Welten ist. »Ach, Dayra ...«
    Ich runzelte die Stirn. Ja, unsere Kinder Lela und Drak, Zwillinge wie Jaidur und Dayra, geboren während meines langen Aufenthalts auf der Erde. Zeg und schließlich Velia. Ich konnte mich nicht so um meine Kinder kümmern, wie es geboten gewesen wäre – und daran waren auch die Herren der Sterne schuld, die oft nach eigenem Gutdünken über mich geboten. – »Was ist mit Dayra?«
    »Sie ist den Schwestern der Rose davongelaufen. Ich

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