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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Diese Krankheit aber, Chivrel genannt, verkürzt die Lebensspanne nur um eine Handvoll Jahre, raubt den Menschen aber jenen goldenen Herbst des Lebens; dabei zerstört sie ihre Kraft und ihr Aussehen und läßt sie auf obszöne Weise altern. Es ist eine Krankheit, die nicht ansteckend zu sein scheint, so daß uns der Kontakt mit diesem Mann keine Sorgen machte.
    An einem Bach schlugen wir unser Lager auf; überragt von Felsen, umgeben von hohen Bäumen. Meine Laune besserte sich etwas. Bald mußte etwas geschehen. Natürlich machte ich mir Sorgen, daß ich hier in den entlegenen Bergen herumkletterte, anstatt in Vondium meine Rolle zu spielen und den Herrscher vor neuen Verschwörungen zu schützen. Wer konnte wissen, was sich in diesem Augenblick in der Hauptstadt abspielte?
    Der Greis fuchtelte mit den Armen herum. Er stellte sich als Yanpa der Fran vor. Auf Befragen gab er Auskunft, er suche nach dem sagenhaften Cher-ree. Barty hätte am liebsten laut losgelacht, doch ich brachte ihn mit einem Kopfschütteln zum Schweigen.
    »Aber dazu treiben sich hier zu viele junkaverfluchte Krieger in den Bergen herum«, sagte Yanpa anklagend. »Sie marschieren überall und vertreiben die Geister.«
    »Krieger?«
    »Ja! Hunderte – Tausende. Sie folgen dem Ruf der Kriegstrommeln und Trompeten. Die Banner flattern. Noch gestern hat mich eine ganze Horde gejagt ...«
    »Hawkwas?« fragte Uthnior und schob aggressiv den Kopf vor.
    »Auch. Und viele Söldner, viele Krieger, viele Paktuns.«
    »Wo befindet sich das Lager?«
    »Lager? Lager?« Die schrumpeligen alten Arme zuckten hilflos hin und her. »Es gibt viele Lager. Die Lederhäute füllen die Täler.«
    »Das Hauptlager?«
    Er ließ die Augäpfel rollen. Wenn seine klare Phase zu Ende ging, ehe er uns Auskunft geben konnte, kamen wir nicht weiter. Aber er fuhr sich mit der Zunge über die gesprungenen Lippen und lachte und legte sich die Arme um den Oberkörper. »Sie kommen in Hockwafernes zusammen. Ich habe den Tempel gesehen. Ich hab' ihn gesehen, und sie haben es nicht gemerkt.« Er lachte begeistert vor sich hin.
    Uthnior zupfte sich am Ohrläppchen. »Hockwafernes. Kenne ich. Bei manchen gilt das als geweihter Ort, bei anderen als Ort der Verdammnis. Auf jeden Fall sind dort Teufel anzutreffen.«
    »Teufel!« rief Yanpa der Fran kichernd. »Ja! Junka hat sie alle zusammengerafft, doch einige sind ihm zwischen den Fingern hindurchgeschlüpft und verstecken sich zitternd in Hockwafernes.«
    »Andere aber behaupten, alter Mann, die Teufel würden dort warten, bis die Grabsteine angehoben würden, bis die Scheiterfeuer Rauch und Flammen zurücknehmen, bis die Eisgletscher Sicces schmelzen ...«
    »Opaz, das Licht der Tage, möge uns schützen!« rief Barty atemlos. Er erschauderte und blickte durch das Feuer zwischen die Bäume, die das Lager umstanden.
    Steine klapperten weiter unten am Bachufer, und wir sprangen auf. Barty starrte in die Richtung, Uthnior blickte in die Runde. Mit grimmigem Gesicht deutete ich auf die Bäume, in deren Schutz wir uns zurückzogen. Yanpa begleitete uns, nicht ohne einen nervösen Blick auf seine Reit-Preysany und sein Packtier. Die beiden grasten friedlich neben unseren Totrixes.
    Der Rapa, der mürrischen Gesichts daherwanderte, war ein Kämpfer, ein Krieger, gehüllt in einen Kampfpanzer und mit einem riesigen Bündel auf der Schulter. Im Gehen brummte er vor sich hin und warf düstere Blicke nach links und rechts. Als er das Lager und die Tiere erblickte, warf er sein Bündel zu Boden und zog sein Schwert, das im Feuerschein funkelte. Unsicher schaute er sich um.
    »Llahal, Dom!« rief ich. »Wir wollen dir nichts tun.«
    Er zeigte sich unbesorgt. Von seinem Standpunkt aus konnten wir uns ihm nicht unbemerkt nähern, so daß ihm genug Zeit blieb für die Entscheidung, ob er kämpfen oder fliehen wollte. An seinem Hals fiel mir ein silbriges Funkeln auf, oberhalb der Rüstung, und ich ahnte, daß eine Flucht für ihn nicht in Frage kam.
    Ich ging kein Risiko ein. Ich trat zwischen den Bäumen hervor und streckte ihm die leeren Hände hin.
    »Llahal, Dom«, sagte er auf die mürrische Art seiner Rasse. Es gibt Menschen, die der Meinung sind, alle Rapas stinken. Dies ist nicht der Fall. Das Gesicht mit dem riesigen Schnabel drehte sich in meine Richtung. Er hatte hellrote Federn auf dem Kopf, weiße Federn säumten seine Augen, und die Körperfedern wiesen eine rotschwarze Maserung auf. Das abstoßende Geiergesicht starrte mich an. Ich

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