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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gesehen.
    In letzter Konsequenz ließ ich mich von meinen Erfahrungen leiten und nahm das übliche Arsenal mit. Barty ging den Mittelweg und stellte sich ein Waffengemisch zusammen, das Uthnior zu einem Lächeln veranlaßte.
    Nach einiger Zeit erreichten wir die Vorberge der Kwan-Kette und schlugen in einer schmalen Schlucht unser Lager auf. Wasser und Gras gab es in der Nähe. Bis jetzt war uns keine Menschenseele begegnet. Wild gab es allerdings reichlich, das uns eher für Störenfriede als für eine Gefahrenquelle hielt – ein weiteres Zeichen dafür, wie selten in dieser Gegend Menschen anzutreffen waren.
    Uthnior war ein Jagdführer, der es sich leisten konnte, in jedem Jahr nur eine Expedition zu führen. Daß er Bartys Auftrag hatte annehmen können, lag daran, daß seine letzte Jagdgruppe abgesagt hatte – wegen der zunehmenden Unruhen an der Grenze. Er war unverheiratet und schien die Freiheit eines Jägerlebens allen anderen Annehmlichkeiten vorzuziehen. Er war dort zu Hause, wo er sich gerade befand. Er schien mir ein fähiger, in sich ruhender Mensch zu sein, der den Absonderlichkeiten der kregischen Natur mit Liebe und Verständnis begegnete.
    Ich hatte mir in letzter Zeit angewöhnt, alle neuen Bekannten ganz besonders im Hinblick auf den neu gegründeten Orden der Kroveres von Iztar unter die Lupe zu nehmen. Kam dieser Mann für eine Mitgliedschaft in Frage? Seine Art beeindruckte mich irgendwie. Was Barty anging, so vereinigte dieser Mann schon zahlreiche Tugenden auf sich, doch er hatte noch einen weiten Weg, ehe er für den Orden in Betracht kam.
    Wir ritten weiter, solange uns das rosagoldene Mondlicht den Weg wies. Die Frau der Schleier und die Zwillinge offenbarten uns das zerklüftete Land. Wir gewannen immer mehr an Höhe. Der Ritt auf den sechsbeinigen Totrixes ist nicht sehr angenehm; aber ich kenne die Sturheit dieser Tiere und versuchte mir das Leben so leicht wie möglich zu machen.
    Als der letzte kleine Mond zur Linken im Dunst verschwand, gab Uthnior Zeichen, daß wir ein neues Lager aufschlagen sollten.
    Wir entzündeten ein kleines Feuer im Schutz einer Felswand. Als der Tag heraufzog, löschten wir die Flammen und ruhten uns aus. Barty konnte aber keine Ruhe finden.
    »Können wir nicht weiterreiten, Uthnior?«
    Der Führer nahm einen Grashalm aus dem Mundwinkel.
    »Du hast mich angestellt, euch zum Lager der Hawkwas zu führen. Ich kenne die Gegend, in der sie sich aufhalten – und meide sie. Ich könnte euch direkt dorthin führen. Auf der letzten Dwabur aber werdet ihr genau beobachtet werden.«
    Ich sagte nichts; ich glaubte zu wissen, was jetzt kam.
    »Ich kann euch den Weg genau beschreiben, das tue ich gern. Aber das letzte Stück reitet ihr allein. Ich warte drei Tage auf euch. Länger nicht.«

10
     
     
    Der Nieselregen ließ nach, und schwaches Tageslicht drang durch die dunstigen Wolken. Felswände, Baumstämme, Büsche, Grashalme – alles tropfte von Wasser. Barty warf die Kapuze zurück, von der zahlreiche Tropfen sprühten. Die Totrixes suchten sich in ihrem schwankenden Gang einen Weg. Geschickt nahm Uthnior seinen Kopfschutz ab und ließ das Wasser ins Gras laufen.
    Graue Wolken verhüllten die Bergspitzen. Im Paß weiter oben schimmerte ein Wasserfall.
    »Fünf Burs hinter dem Paß«, sagte unser Führer und hob den Arm. »Dann lasse ich euch allein weiterziehen. Es gibt dort eine Höhle. Drei Tage warte ich. Dann ...«
    »Du brauchst nicht weiterzusprechen!« rief Barty. »Wenn wir in drei Tagen nicht wieder auftauchen, sind wir tot. Das weiß ich.«
    Der vor uns liegende Paß, die dunklen Hänge links und rechts, die tief herabhängenden Bäuche der wasserschweren Wolken – dies alles ließ meine Fingerspitzen kribbeln. Ein wohlbekannter Schauder lief mir über den Rücken.
    »Da kommen sie!« brüllte ich und riß mir den Langbogen von der Schulter.
    Sie hasteten die Hänge herab und schrien dabei wie Dämonen. Sie sprangen von Busch zu Busch und schwangen ihre Waffen, eine zerlumpte Horde von Männern und Frauen, die Rüstungen und Schutzpanzer braun und naß, eins mit dem feuchten Boden, auf dem sie gelegen hatten, bis wir in ihren Hinterhalt geritten waren.
    »Hawkwas!« rief Uthnior, und auch er hielt den Bogen in der Hand.
    Kurz- und Langbogen verschossen ihre Pfeile gleichzeitig. Bartys Waffe sirrte einen Sekundenbruchteil später, als der Jäger und ich bereits zum zweitenmal unsere Ziele suchten.
    Bei einem heftigen Angriff dieser Art muß man

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