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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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davon ausgehen, daß eine feindselige Handlung vorliegt, und entsprechend reagieren, ohne sich lang zu fragen, ob es sich vielleicht um einen etwas zu begeisterten Empfang handelt. Wir schossen, um den Angriff zum Erliegen zu bringen. Männer schrien auf, durchbohrt von unseren Pfeilen. Sie rollten die feuchten Hänge herab. Unsere Pfeile forderten ihren Tribut – und schon begann der Nahkampf.
    Plötzlich galten wieder all die alten Klischees von dem Verstand, der sich in einem solchen Augenblick vom Körper löst, von Schwertgriff und instinktiver Reaktion, von den Geheimnissen der Ordensübungen – alle diese Dinge hatten urplötzlich wieder volle Gültigkeit.
    Ich saß im Sattel und wollte so schnell wie möglich weiter – also setzte ich mein Krozair-Langschwert ein. Die Klinge loderte im schwachen Sonnenlicht. Hawkwas schrien auf und sanken zur Seite. Blut spritzte. Barty hieb mit dem Clanxer um sich, den ich ihm aufgedrängt hatte – eine gerade Hieb- und Stichwaffe, die sich für einen solchen Einsatz besser eignete als ein Rapier. Uthnior verteilte mächtige Hiebe mit seiner Kampfstange, an deren Ende eine sensenartige Klinge befestigt war. Wir trieben unsere Totrixes an und zerrten dabei die Lasttiere hinter uns her. So gelang uns der Durchbruch. Die Hawkwas kämpften energisch, sahen sie doch, daß wir nur zu dritt waren, während sie neunzehn oder zwanzig zählten. Aber die tödlichen Pfeile hatten sie demoralisiert, und die Schwerter vollendeten die Arbeit.
    Drei Mann wandten sich zur Flucht, und Uthnior griff nach seinem Bogen und schoß auf den ersten.
    »Sie holen ihre opazverfluchten Freunde, Koter!« rief er mir zu.
    Als er den vorletzten Angreifer erledigte, schoß ich nicht ohne Widerwillen auf den letzten Fliehenden.
    Aber im Grunde hatte Uthnior recht. Meine Tochter Dayra war mir lieber als diese Bergbanditen. Es war schrecklich und blutig, ließ sich aber nicht umgehen.
    Es hatte keinen Sinn, die herumliegenden Waffen einzusammeln. So entfernten wir uns vom Schauplatz des Kampfes so schnell wir konnten. Nach kurzer Zeit begann es wieder zu regnen. Wir setzten unsere Kapuzen auf, senkten die Köpfe, ritten durch das Tal und an dem funkelnden Wasserfall vorbei und erreichten bald die Höhe, die sich neblig und wolkenverhangen vor uns erstreckte.
    Fluchend sagte Barty: »Was ich jetzt für eine heiße Tasse Tee geben würde!«
    Ich zog eine Flasche Wein aus der Tasche und reichte sie ihm. »Damit mußt du dich im Augenblick begnügen, Barty.«
    »Da hast du wohl recht.«
    Als wir die Höhle erreichten, von der unser Führer gesprochen hatte, ließen wir die Tiere anhalten. Die steile Felswand war schmaler geworden, und der gewundene Pfad wand sich einem dicht bewaldeten, unebenen Landstrich entgegen. Regenschleier zogen darüber hin wie senkrechte Hiebe riesiger Schwertklingen.
    Uthnior zögerte. »Es ist wohl nicht ratsam, hier auf euch zu warten«, sagte er.
    »Unsere Spuren werden vom Regen verwischt«, sagte ich.
    »Das stimmt, Koter. Aber man wird die Leichen der Hawkwas finden. Ihre Freunde werden nach uns suchen. Und es ist kein Problem, einen einsamen Mann zu finden, der allein in einer Höhle wartet.«
    »Also reitest du mit uns, bis du ein sicheres Versteck findest«, sagte ich. – Barty blickte mich kritisch an; vielleicht hatte er eine andere Äußerung von mir erwartet.
    Die Niedergeschlagenheit, die mich erfüllte, ließ etwas nach, als der Regen aufhörte. Uthnior führte uns weiter, die Nase in den Wind gehoben, seine Augen ständig die Landschaft absuchend, die sich uns mit jeder Wegbiegung in neuen hügeligen Perspektiven offenbarte.
    Wir hatten beschlossen, uns dem Lagergebiet der Hawkwas aus einer anderen Richtung zu nähern. Das war das mindeste, was wir tun konnten, um uns von dem Kampfgeschehen zu lösen. Sollte man uns später mit dem Massaker in Zusammenhang bringen, dann hatten wir Pech, das war eine Sache der Götter. Aber zunächst brauchten wir länger, um ans Ziel zu kommen, und verbrachten den nächsten Tag auf einem unbequemen Ritt durch unwegsames Gelände, das uns ziemlich deprimierte. Selbst Barty war schlechter Laune.
    Nach einiger Zeit begegneten wir einem umherirrenden Mann, der anscheinend den Verstand verloren hatte. Sein verschrumpeltes Gesicht und weißes Haar verrieten uns, daß er an jener fürchterlichen Krankheit litt, von der ich schon berichtet habe. Ein normaler Kreger kann ein gut zweihundertjähriges Leben erwarten, bei bester Gesundheit.

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