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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Axt; doch kannte ich mich mit dieser Waffe aus und wußte, daß der Bursche – in welchem Teil Kregens ich mich auch befinden mochte – rücksichtslos und schnell damit umgehen würde.
    Schimmernd fuhr die Axtklinge herab. Ich unterlief den Angriff und trat vor. Er versuchte mich mit der freien Hand zu packen. Sein flachnasiges Gesicht verriet wilde Entschlossenheit. Zweifellos: Er war in seinen Kampftechniken ungezügelt. Aber ich war es nicht minder. Ich ließ ihm nicht die Zeit, sich festzukrallen oder die Axt zu heben.
    Ein Knie landete in seinem Unterleib, ein energischer Hieb traf den Nacken, gefolgt von einem hackenden Hieb meines Unterarms beim Fallen, zum Abschluß, ein Tritt in den geeigneten Teil beim Abrollen. Schlaff lag er vor mir. Beiden versetzte ich einen beruhigenden Schlag mit der kleinen Axtspitze, nicht um sie zu töten, sondern um sie ein Weilchen im Schlaf zu wiegen.
    Die Frau kreischte noch immer. Aus weitaufgerissenen Augen starrte sie mich an und brachte kein Wort heraus. Das Kind weinte.
    Ich näherte mich einem Haufen Kleidung, der ganz verwühlt war, und hob die Augenbrauen. Meine Finger ergriffen eine Hose aus einem harten blauen Stoff. Draußen aber wurde Geschrei laut, das Gebrüll von Männern, gedämpfte Worte, stampfende Schritte. Hastig zog ich die Hose an, die ich in der Hüfte sehr eng fassen und mit dem Gürtel sichern mußte, nahm die Axt an mich und machte mich auf den Weg zur Tür.
    Dort draußen brüllten Männer durcheinander. Ich hörte einen jähen Schrei, offenbar der Angriffsschrei eines Freundes meiner beiden schlummernden Gegner. Der erste, der durch die Tür kam, würde eine Überraschung erleben.
    Die Tür sprang auf. Ein Mann füllte die Türöffnung aus, der Lampenschein funkelte auf seiner schweißfeuchten kupferroten Haut. Seine Axt sah aus wie die, die ich in der Hand hielt, außer daß ich mir die Zeit genommen hatte, das Federbüschel vom Schaft zu reißen. Er erblickte mich, stieß einen unartikulierten Schrei aus und attackierte.
    Das glatte schwarze Haar wurde von einer Spange zusammengehalten, dort trug er auch einige Federn. Ich wich zur Seite aus und fällte ihn mit einem Schlag auf den Schädel; sofort fuhr ich wieder herum, denn ein neuer Gegner meldete sich an. Dieser Bursche versuchte es ganz schlau anzustellen, indem er mit der linken Hand ein Messer mit breiter Klinge bewegte, während er mit der Axt zuschlug. Aber zu viele Jahre hatte ich mit Schwert und linkshändigem Dolch, dem Jiktar und dem Hikdar, gekämpft. Ich fintete kurz, sehr daran interessiert, diese Idioten loszuwerden und nach Valka oder Strombor zurückzukehren. Ich brachte den Mann zu Boden, wo er sich neben seine Gefährten legte, auch wenn er nun nicht nur schlief. Ich hatte ihm das halbe Gesicht rasieren müssen, ehe er Ruhe gab.
    Das Geschrei der Frau und des Kindes wollte nicht aufhören, doch es blieb keine Zeit, ihnen etwas zuzurufen, denn ein fünfter Mann erschien an der Tür. Er warf einen einzigen Blick auf die schreiende Frau und das Kind und seine vier Kampfgenossen, die auf dem Boden lagen – dann auf mich, der ich mit blutrünstig erhobener Axt vor ihm stand. Und schon wendete er sich halb zur Flucht.
    Doch in dieser Stellung verharrte er vor der Tür, und auf seinem muskulösen Körper schimmerte das Licht.
    Ich war durchaus willig, ihn fliehen zu lassen. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand, doch wollte ich das Töten auf das für meinen Auftrag erforderliche Minimum beschränken. Wenn er die Frau und das Kind angriff, würde er wahrscheinlich sterben. Lief er davon, mochte das Risiko für mich größer sein; aber diese Gleichung schrieb mir die Ehre vor.
    Ich fuchtelte mit der Axt in seine Richtung, um ihm die Entscheidung zu erleichtern.
    Von draußen war lauter werdender Hufschlag zu hören; eine größere Reitergruppe schien im Anmarsch zu sein. Das Stakkato erinnerte mich an das Getrappel einer Zorcatruppe; auf keinen Fall handelte es sich um Totrixes, die sich mit ihren sechs Beinen sehr ungeschickt bewegen, und auch nicht um Nikvoves mit ihren dröhnenden acht Hufen. Der Mann vor der Tür warf mir einen Blick zu, in dem so viel Haß zum Ausdruck kam, daß ich gute Lust gehabt hätte, anzugreifen und die Sache ein für allemal zu klären. In das bestickte Leinenband, das sein Haar umschloß, hatte er mehr Federn gesteckt als die anderen. Er bewegte sich geschmeidig wie ein Chavonth, und das Lampenlicht erzeugte gleitende Reflexe auf seinen

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