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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ziehen. Nun ja, er überredete mich. Wir rüsteten uns im großen Stil aus, was Amos, der zuvor als Mulitreiber bei Laramie und weiter westlich gearbeitet hatte, ungemein freute. Er war ein kleiner, hagerer, drahthaariger Mann, der den Finger schnell am Abzug hatte. Nun ja, gutgelaunt machten wir uns daran, schnellstmöglich Missouri und dann Kansas zu durchqueren. Hier war die Besiedlung schon ziemlich dicht, und Amos konnte den Geruch nach Bügeleisen und Seife und frisch gefegten Bürgersteigen nicht ausstehen.
    Auch mit Dodge City war es so gut wie vorbei – jedenfalls besagten dies die Gerüchte. Wir gerieten in einen einzigen guten Kampf, und danach zwangen uns die anderen Leute in unserer Kolonne zu gutem Benehmen. Aber ich kam gar nicht nach Santa Fé – jedenfalls nicht auf dieser Reise.
    Langsam ritt ich mitten in der Pferdeherde – wir hatten reiche Leute bei uns –, als die blaue Strahlung sich herabsenkte. Der wehende Staub und das Dröhnen der Hufe verhinderte im ersten Moment, daß ich die Entwicklung mitbekam.
    Dann erfaßte ich die Situation und brüllte los und ließ einen Jubelschrei los und spürte, wie das Pony zwischen meinen Beinen verschwand. Automatisch griff ich nach dem Sharps-Gewehr, das unter dem Sattel im Scabbard hing (ein '77er-Modell, eingerichtet für 3,25-Zoll-Ladungen 45-120-550, nicht zu schwer, mit einem wunderschönen achteckigen Lauf, der 34 Zoll lang war, eine echte Creedmoor-Schönheit), und auch dieses gute Stück löste sich unter meinen Fingern auf. Da war es gänzlich sinnlos, daß ich noch nach der Winchester griff, die am Sattelhorn hing, oder nach der verbesserten Army Remington .44 an meiner Hüfte (dieser Revolver hatte mich achtzehn Dollar plus Prämie gekostet). Und auch das Bowie-Messer mußte ich zurücklassen. Die Herren der Sterne riefen mich, und alles Schießpulver im Wilden Westen konnte sie nicht aufhalten.
    Emporwirbelnd, die Strahlung rings um mich bemerkend, mit erstickter Faszination auf den riesigen Umriß des Skorpions starrend, der am Himmel glühte, blieb mir Zeit, eine bemerkenswert klare Vorstellung von der Reaktion Amos' und der anderen zu entwickeln, die mein Verschwinden bald bemerken würden. Wenn mein Pony plötzlich ohne mich und ansonsten ungestört weitertrottete, würden sie eine gehörige Zeit daran setzen, mich oder meine Leiche zu finden.
    Vielleicht, so sagte ich mir, vielleicht werde ich eines Tages meinen alten Spuren nachgehen und herausfinden, was geschah.
    Dann aber war es mit Überlegungen jeder Art zu Ende, denn ich spürte den Boden heraufrasen und gegen mich prallen, spürte wieder einmal die angenehme Wärme Zims und Genodras' auf der Haut, atmete tief die herrlich würzige Luft ein – und ich wußte, daß ich mich wieder auf Kregen befand, wohin ich gehörte.

4
     
     
    Ich will ganz ehrlich sein: Im Aufspringen fühlte ich mich schrecklich nackt. Automatisch fuhr ich mit der Hand an die Hüfte. Das kleine Waffenarsenal, das ich sonst mit mir herumschleppte, war mir ans Herz gewachsen – das Sharps-Gewehr für Schüsse auf weite Entfernung, die Winchester zur Abwehr von Angriffen, die Remington zum Niederkämpfen jener, die dabei nicht zu Boden wollten, und das Bowie-Messer für den letzten starrköpfigen Idioten, der darauf bestand, in den Nahkampf einzutreten.
    Dies alles war weit entfernt von der primitiven Marinepistole meiner Jugend, dem Säbel und dem Enterhaken und noch weiter von Rapier und Thraxter, Speer oder Langschwert, wie ich sie auf Kregen benutzte – und jetzt und hier gleich wieder brauchen würde, bei Zair!
    Ich befand mich auf Kregen, kein Zweifel. Die Qualen, die ich angesichts meiner Verbannung auf die Erde ausgestanden hatte, waren sofort vergessen.
    Die vermischte Strahlung der Scorpio-Sonnen umgab mich warm und grell; doch zunächst hatte ich für nichts anderes Zeit, als mich der geforderten Arbeit zu entledigen, die sich auf die altbekannte Weise darbot – ich mußte kämpfen und dabei mein Bestes geben, um nicht gleich wieder verbannt zu werden. Oder, wenn die Umstände gegen mich waren, zu sterben.
    Den Everoinye, so dachte ich damals, war das Ergebnis im Grunde gleichgültig.
    Nach den erschrockenen Blicken zu urteilen, die sie über die Schulter warfen, nach dem gnadenlosen Einsatz von Peitsche und Sporen, befand sich die Horde, die sich am Hang vor mir mühte, auf der Flucht – sie versuchten so schnell zu reiten, wie es ihre Reittiere nur irgend vermochten. Dabei handelte es sich um

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