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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und mich aufzumuntern und mir zu helfen.
    Ein giftiges Grün zuckte über den Himmel, mit scharfer Kante, das Blau abschneidend.
    Gleichzeitig waren Stimmen zu hören – als ertönten sie in einer hallenden Höhle, viele Kilometer tief in Gestein: hallende Stimmen, gedämpft und nachklingend, gleichzeitig aber klar, deutlich zu verstehen. Und beim Hören machte ich mich schon auf das Kommando gefaßt, bereitete ich mich auf die neue Herausforderung vor, der ich mich mit voller Willenskraft widersetzen mußte. Man hatte mir versichert, daß so etwas möglich sei – vielleicht würde meine geistige Kraft genügen, Widerstand zu leisten. Ich wußte es nicht. Mir war nur klar, daß ich mich widersetzen und mich gegen diese übermenschlichen Kräfte stellen mußte, jenes innere Ich, das schlicht und einfach Dray Prescot war.
    »Er gehört mir, ich lenke ihn, denn du bist schwach und alt ...«
    Die giftige Stimme verhieß Macht.
    »O nein, Ahrinye! Das stimmt nicht. Denn wir sind die Everoinye ...«
    In der antwortenden Stimme schwang gedämpft, halb unterdrückt, doch gleichwohl spürbar ein Ton oft geübter Autorität.
    »Du magst zwar ein Everoinye sein, doch hast du dich deiner Rechte begeben. Ich bin ebenfalls ein Herr der Sterne. Ich ...« Und damit verschmolz die giftige Stimme ihre leidenschaftlich vorgetragenen Worte zu einem unverständlichen Gewirr gleich dem Kreischen von Metall auf einem Schleifblatt. Das Giftgrün flackerte am Himmel.
    Dieser Streit unter den Herren der Sterne drehte sich direkt um mich – und doch verspürte ich die vage Zuversicht, die Everoinye mochten nicht wissen, daß ich sie verstehen konnte. Von einem war ich überzeugt: Ihr ureigenes temperamentvolles Wesen steckte tief drinnen, unterdrückt, gelenkt von der Flamme ihres Strebens. Sie waren Übermenschen und konnten daher nicht denken wie ein Mensch. Sie stritten, und ich lauschte, und die ganze Zeit wartete ich auf den gelbgoldenen Lichteffekt, der die Ankunft Zena Iztars ankündigen würde.
    Was diese Wesen von sich gaben, verwirrte das Denken: Ich vermochte damals nicht alles zu verstehen, und es wäre nicht angemessen, das wenige, das ich später erfuhr, jenem Dray Prescot zuzuschreiben, der damals so ehrfurchtsvoll und zugleich trotzig lauschte.
    Der Herr der Sterne namens Ahrinye, der die giftige grüne Wolke und die giftige Stimme zum Tragen brachte, äußerte sich mit jugendlicher Verachtung über die älteren Herren der Sterne. Während ich mich voller Zorn, sie alle hassend, auf den Kampf vorbereitete, blieb mir gleichwohl Zeit für den Gedanken, daß die Herren der Sterne in diesem Punkt derselben zeitraubenden Schwäche erlagen wie die schwachen Menschen – nur daß die Everoinye eben viele tausend Jahre älter waren als der älteste Intelligenzträger auf der Erde oder auf Kregen.
    Sie stritten sich um mich. Ahrinye wollte mich mit größerem Nachdruck als bisher einsetzen – und wohl auch mit größerer Skrupellosigkeit, ohne jeden Anflug von Sorge um mein Leben, die die Herren der Sterne bisher gezeigt hatten. Nun glauben Sie bitte nicht, daß ich mir einbildete, ich bedeutete ihnen etwas, nachdem ich die Schmutzarbeit für sie erledigt hatte. Im nächsten Moment hob sich aus dem vagen Wortgewirr ein Name deutlich ab und ließ mich noch angestrengter lauschen.
    »Phu-Si-Yantong?« fragte Ahrinye. »Dein kleiner Lord leidet unter ihm, und um das zu klären, würde ich einen einfachen Gdoinye schicken.«
    »Du glaubst dich gegen uns wenden zu können, dabei weißt du so wenig! Dem kleinen Lord Prescot wurde ein gewisser Schutz vor dem Zauberer gewährt; denn die lächerlichen Fähigkeiten dieser Wesen versagen bereits beim Gedanken an die Savanti. Und der Shere'affo Iztar mischt sich ein ...«
    Ich zuckte zusammen. Das grellgrüne Licht explodierte zu wirbelnden, ausgefransten Lichtstrahlen. Donnerschläge krachten rings um meinen Kopf. Das blaue Licht pulsierte, während hier und dort am Horizont winzige, unaufhaltsame näherschleichende gelbe Lichtstrahlen aufzusteigen begannen.
    Da begann ich zu begreifen. Wenn von Zena Iztar die Rede war, spitzten diese übermächtigen Wesen die Ohren; daß sie Angst bekamen, konnte ich nicht glauben. Doch sie ließen eine gewisse Vorsicht walten – ja, Vorsicht, das war die richtige Bezeichnung für die Gefühle, die in den strahlenden, wogenden Himmelsfarben über meinem Kopf zum Ausdruck kamen.
    Das Rot pulsierte klar durch alle anderen im Widerstreit stehenden Farben.
    Und

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