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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einen hohen Rang bekleidete. Er und Marta schienen gut miteinander auszukommen, und während sie ihm darlegte, wie der Ring die gepanzerte Kavallerie der Eisernen Reiter auflösen würde, vermochte ich mich unauffällig aus dem Blickfeld der beiden zu schleichen. Chuktar Nath ham Holophar war Strom, Strom von Warhurn, und ich hatte damit gerechnet, daß er mich erkennen würde, und mir eine Reaktion zurechtgelegt. Doch war diese Erwartung sehr unrealistisch, denn der Desperado Jak der Drang hatte wirklich kaum Ähnlichkeit mit Hamun ham Fathytu, Amak des Paline-Tals.
    Der Plan, den die beiden entwickelten, war unter den gegebenen Umständen schlicht und einfach. Sobald der Ring, gelenkt und eingesetzt durch die Kovneva, sein Werk getan hatte, würde die hamalische Armee die Überreste der Radvakkas niederreiten, und die Luftstreitkräfte, die man aufbringen konnte, sollten dem Gegner den Rest geben. Probleme sah man nicht.
    Kundschafter meldeten Einzelheiten über den Aufmarsch der Radvakkas. Die Schlacht stand bevor, doch wenn es soweit war, wollte ich schon weit weg sein.
    Der einzige Aspekt, der die Hamalier zur Vorsicht hätte anhalten müssen, war die große Zahl der Eisernen Reiter. Den Berichten zufolge hatten sich mindestens drei Banden mit insgesamt neuntausend Mann zusammengefunden.
    Chuktar ham Holophar verfügte über dreißig Regimenter Infanterie, zum Teil mit Armbrüsten ausgerüstet, und fünftausend Totrix- und Zorca-Reiter, außerdem über eine starke Varter-Abteilung. Zusammen mit den Flugkämpfern müßte dies alles ausreichen, um die Reiter auch ohne die Zauberwirkung des Ringes in die Flucht zu schlagen – so meinte ham Holophar grimmig.
    Ich dagegen sagte mir mindestens ebenso grimmig, daß ich es am liebsten gesehen hätte, wenn sich die Gegner, Hamalier und Radvakkas, gegenseitig aufgerieben hätten, damit die ehrlichen Vallianer ihr Land wieder in Besitz nehmen konnten.
    Trotz des eifrigen Pläneschmiedens bemerkte mich Marta Renberg, als ich zur Tür huschte. Ihr Gesicht verdüsterte und erhellte sich in schneller Folge.
    »Jak der Drang, du wirst an der großen Schlacht teilnehmen?«
    Eine Hand auf den Türgriff gelegt, links und rechts Türwachen, konnte ich nicht anders: Ich mußte ihr einen Nadelstich versetzen ...
    »Mag sein, Kovneva. Ich erinnere mich allerdings an ein gewisses Versprechen, das in einer Lichtung auf einem umgestürzten Baumstamm gegeben wurde.«
    Sie brauste auf, wie so oft, und kniff die Lippen zusammen.
    »Ich habe dich schon mehrmals gewarnt, Eeshim. Ich vergesse alte Kränkungen nicht!«
    »Aber Versprechungen?«
    »Ich streite mich nicht in aller Öffentlichkeit mit einer Rast wie du. Wachen! Ergreift den unverschämten Cramph und ...«
    Doch eh die Wächter reagieren konnten, huschte ich über die Schwelle und knallte die massige Lenkenholz-Tür zu. Im Nu war ich die Treppe des Turms hinabgeeilt und über den Innen- und Außenhof gerannt und gleich darauf im Gewimmel auf dem Kyro verschwunden. Dumme Frau! Nun ja, sie hatte ihren Ring des Geschicks. Beinahe bedauerte ich es, daß ich das Versagen der Wunderwaffe nicht miterleben würde!
    Wie ernst es die zürnende Kovneva mit der Verfolgung meinte, wußte ich nicht; gleichwohl erschien es mir geraten, bis zum Abend unterzutauchen. Natürlich entging mir nicht die Parallele zu meinem Versteckspiel unter den Radvakkas in Nikwald, und mit einer unangenehmen Erinnerung an die bösen Zeiten, die über Vallia hereingebrochen waren, legte sich ein kräftiger junger Angehöriger des hamalischen Luftdienstes in einer Nebengasse schlafen; als er erwachte, war er völlig ungeschoren bis auf seinen Kopfschmerz und ein zugiges Gefühl – er hatte seine Waffen und seine flotte Uniform eingebüßt. In dieser Uniform, deren Nähte ich beinahe zum Platzen brachte, setzte ich mich in den dunklen Winkel einer Taverne, um den richtigen Moment abzuwarten. Mich auf diese Weise genau in der Höhle des Löwen aufzubauen, schien mir die sicherste Verfahrensweise.
    Bei den Gästen handelte es sich zumeist um dienstfreie Soldaten, die nach Art ihrer Gattung tranken und spielten und Mädchen jagten und sangen. Sie stimmten hamalische Lieder an. Nun ja, ich selbst hatte sie alle schon gesungen. Hier aber lauschte ich nur und richtete den Blick schließlich auf einen wieselhaften kleinen Burschen mit den Abzeichen eines Shiv-Deldars. Er versuchte mitzusingen, brachte aber nur dann und wann ein Krächzen zustande, soweit war er schon

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