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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Dein Name?«
    In Gedanken war ich noch bei den verdammten Eisernen Reitern. So sagte ich: »Dray ...«, fing mich dann aber sofort wieder und fügte hastig hinzu: »Ich bin Jak der Drang. Lahal, Korero.«
    »Lahal, Jak der Drang.«
    Sonst sagte er nichts, aber schon damals ahnte ich, daß er das unbedacht ausgesprochene ›Dray‹ nicht überhört, sondern sich gut gemerkt hatte.
    Die ersterbenden Strahlen der Scorpio-Sonnen befleckten den kregischen Himmel. Stumm stiegen wir auf. Mein Begleiter war ein erfahrener Mann, dieser Korero, er verstand sich auf das Geschäft, dem wir beide nachgingen. Er wußte genau, was zu tun war. Ein erfahrener Kämpe – und doch war er meiner Schätzung nach jung, wenn auch groß für einen Kildoi, gute vier Zoll größer als ich. Er bewegte sich mit beherrschter, aber federnder Muskelkraft. Jede Bewegung zeugte von geschmeidiger Kraft. Und seine Reflexe waren untadelig, das hatte ich selbst beobachten können.
    Sehr leise ritten wir von Nikwald fort in die Dunkelheit der Nacht, ehe die Frau der Schleier aufsteigen konnte, um ihr vages rosagoldenes Licht über dem Land auszugießen. Ich vergewisserte mich, daß der Ring des Geschicks noch sicher in meinem Lendenschurz verwahrt war. Wir ritten schnell. Wenn es Verfolger gab, so sahen wir nichts von ihnen.
    Wohl wissend, daß sich Geräusche in der Nacht sehr weit fortpflanzen, sprachen wir nur wenig. Ich erkundigte mich bei Korero, warum seinem Namen jeder Zusatz fehle, woraufhin er mir ein schwaches Lächeln zuwarf und sagte: »Du bist Jak der Drang. Ich war zu verschiedenen Zeiten Korero dies und Korero das. Vielleicht werde ich dir eines Tages davon erzählen.«
    Er begleitete mich auf dem Weg, auf dem ich nach Nikwald gekommen war, und nach einiger Zeit erreichten wir Thiurdsmot. Mit dem Ring suchte ich die Kovneva auf.

9
     
     
    Thiurdsmot rüstete sich für den großen Kampf, der niemanden gleichgültig lassen konnte, und Marta Renberg, Kovneva von Aduimbrev, zeigte sich höchst entzückt über den Ring des Geschicks.
    Sie drehte ihn hin und her und hielt das an ihrem Finger schimmernde Gebilde bewundernd auf Armeslänge von sich ab.
    »Prächtig!« rief sie. »Mit diesem Ring sind meine Sorgen ausgestanden.«
    Larghos warf mir einen Blick zu, wandte den Kopf wieder ab und sagte nichts. Wir standen in der breiten Fensteröffnung eines Turms, der der Kovneva zur Verfügung gestellt worden war. Die Räumlichkeiten waren natürlich auf das luxuriöseste eingerichtet. Die Zofen liefen mit geröteten Wangen und blitzenden Augen herum. Alles in allem herrschte in den Mauern und Türmen Thiurdsmots große Zuversicht, die auch die Reihen der hamalischen Armee und ihrer söldnerischen Verbündeten stärkte.
    Ich stand respektvoll vor der Kovneva und schaute aus dem Fenster. In strenger Formation marschierten Truppen auf den unter uns liegenden Kyro. Die Farben Hamals und Aduimbrevs waren überall zu sehen, vermengt mit den Farben der Freischärler und der Paktuns, soweit sie eigene Kampfverbände besaßen. Eine Fluttrellformation flog in schönem Einklang vorüber; die Reiter hatten sich in den Flugwind gestemmt.
    Voller landeten am Vollerpark. Die Flugboote beobachtete ich mit einer Sehnsucht, die sich auf meinen wilden Leem-Gesicht hoffentlich nicht abzeichnete. Einen dieser Voller würde ich mir heute nacht verschaffen und damit verschwinden – oder ich wollte nicht Dray Prescot heißen. Es galt Zamra, Valka und Veliadrin zu erkunden, mir einen Überblick zu verschaffen, zu tun, was zu tun war. Und anschließend – Strombor und Delia. Ja, der Weg, den ich einschlagen mußte, lag klar vor mir.
    Marta war außer sich vor Freude. Sie hatte sich nicht direkt bei mir bedankt oder mir für meine Tat Anerkennung ausgesprochen – und dies überraschte mich nicht. Was sie betraf, brauchte sie mich nicht mehr, und unter solchen Umständen konnte man von edlen Herren oder Damen keine Höflichkeit erwarten. Hätte sie meine Dienste noch einmal in Anspruch nehmen wollen, wäre ihr zweifellos der Gedanke gekommen, mir irgendeinen billigen Lohn vor die Füße zu werfen. Doch beschränkt sich das kurze Gedächtnis, soweit es Gunstbezeigungen angeht, nicht nur auf hohe und höchste Leute. Auch die Armen, von denen es sehr viele gibt, besitzen oft diesen bestürzenden Charakterfehler.
    Ein Chuktar war ernannt worden, Phu-Si-Yantongs Befehle in diesem Teil Vallias auszuführen. Es handelte sich um einen Ord-Chuktar, der somit in beinahe jeder Armee

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