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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Klingen nicht blankzuziehen. Die stets latente Gefahr eines Anschlages war geringer geworden; doch gab es Feinde auf Kregen, die bereitwillig für meinen Tod bezahlt hätten.
    Ein Gefühl, das ich erwiderte.
    Schließlich versammelten wir uns im Saphir-Empfangssaal, wo duftender kregischer Tee und Süßigkeiten gereicht wurden. Für jene, die größeren Hunger mitbrachten, gab es ein zweites Frühstück. Ich richtete meinen Blick auf Kyr Nath Nazabhan.
    Sein Vater, Nazab Nalgre na Therminsax, war herrschaftlicher Justitiar, Gouverneur einer Provinz, und Nath leitete seinen Namen vom Vater her. Ich hielt es für angebracht, diese Situation zu verbessern, nicht um den Respekt eines Sohnes vor dem Vater zu untergraben, sondern als Anerkennung der eigenen Fähigkeiten Naths, seiner Dienste und Leistungen.
    Als ich die Sprache auf das Thema brachte, schaute er mich mürrisch an.
    »Wenn ich die Wahrheit sagen soll, Majister, so habe ich mich daran gewöhnt, Nazabhan genannt zu werden.«
    »Aber ein Mann kann nicht vom Namen seines Vaters leben.«
    »Das stimmt – trotzdem ...«
    »Unser Sohn Drak«, sagte Delia, die in ihrem langen Gewand einen strahlenden Eindruck machte, zumal ihr Haar im Licht des Vormittags schimmerte, »hat, ehe er nach Havilfar aufbrach ...«
    Delia konnte nicht zu Ende sprechen, denn in diesem Augenblick sprangen die Türen auf und ließen Garfon den Stab eintreten, unseren Majordomus, der infolge einer Pfeilwunde an der Ferse ein wenig humpelte. Er schlug dreimal mit seinem vergoldeten Balass-Stab auf den Marmorboden. So etwas lieben sie, die kregischen Majordomus und Kammerherren. Das Geräusch löste die gewünschte Stille aus.
    Dann brüllte er los.
    »Vodun Alloran, Kov von Kaldi!«
    Von den Anwesenden im Saphir-Empfangssaal schnappte mehr als einer nach Luft. Und das aus gutem Grund. Das Kovnat Kaldi, eine ovale Provinz im äußersten Südwesten des Landes, hatte lange keine Verbindung mehr mit der Hauptstadt oder anderen Gebieten gehabt, die dem alten vallianischen Erbe treu geblieben waren. Dort unten herrschten Phu-Si-Yantongs Gefolgsleute.
    In Kaldi waren die Invasionsarmeen aus Pandahem und Hamal gelandet.
    Die Unruhe, die sich im Saal ausbreitete, ließ das Gesicht des Kov, der entschlossen über den Marmorboden marschierte, rot anlaufen. Mir entging natürlich die diskrete kleine Gruppe der Schwertwache nicht, die ihn und sein Gefolge begleitete. Eine gewisse Spannung ging von diesem Bild aus, eine Vorahnung von Leidenschaften, die vor dem Ausbruch standen. Ich stellte meinen Kelch auf dem Tisch ab und machte ein ernstes Gesicht.
    Naghan ti Lodkwara, Targon der Tapster und Cleitar die Standarte waren zufällig als Offiziere der Schwertwache im Dienst. Ihre rotgelben Farben schimmerten. Die Männer und Frauen, die den Kov von Kaldi begleiteten, blieben in enger Formation zusammen. Sie wirkten verloren, verwirrt, bedrückt – Gefühle, die ihnen gegen den Strich zu gehen schienen. Offenbar hatten sie beim Verlassen Kaldis viel Unangenehmes erlebt.
    »Majister!« entfuhr es Kov Vodun, ehe er mir die volle Ehrerbietung erwies, indem er sich auf den Teppich vor meinem Sitz warf.
    »Steh auf, Kov!« sagte ich unwirsch. »Neuerdings liegt uns in Vondium an solchen Gesten nichts mehr.«
    Ehe er aufstand, hob er den Kopf und schaute mich an.
    Ein Mann mittleren Alters mit einem klugen verwitterten Gesicht, in dem schwere herabhängende Lider die braunen vallianischen Augen zum Teil verdeckten. Er war ein Mann mit einer Aura, ein Mann, der eine eigene Persönlichkeit besaß. Seine Kleidung war von erster Güte: der übliche braune vallianische Mantel, die Reithosen, dazu lange schwarze Stiefel. Den breitkrempigen Hut mit den beiden vorn ausgeschnittenen Schlitzen hielt er in der linken Hand. Er stand auf.
    Natürlich trug er keine Waffen. Meine Schwertwache ließ es nicht zu, daß Fremde, selbst wenn sie sich als Kov – als kregischen Herzog – ausgaben, in der Gegenwart des Herrschers und der Herrscherin von Vallia bewaffnet waren. Dabei handelte es sich um eine neue Regel, die ich nur seufzend akzeptiert hatte, denn wie Sie wissen, tragen die Vallianer ihre Waffen oft auch als Zeichen der eigenen Unabhängigkeit. Aber die Zeiten ändern sich eben. Waffen waren ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, und ich hoffte, daß wir bald zu alten Gewohnheiten zurückkehren konnten.
    Kov Voduns Gefolge trug gestreifte Ärmel in den grauen und braunen Farben Kaldis. Die zur Schau gestellten

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