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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der Dritten Phalanx in den Kampf gestürzt und die anströmenden Voves in Schach gehalten, woraufhin sich die Reihen der Zweiten geschlossen, neu formiert und erstarkt gezeigt hatten.
    Das war die große Leistung, wie ich Nath klar bekundet hatte.
    Nach dem Einbruch hatten die Kämpfer wieder Mut gefaßt, hatten durchgeatmet und dann Reihe um Reihe zurückgeschlagen; die Lanzen waren wieder in den Kampf gebracht worden, und die Klansleute hatten zurückweichen müssen.
    »Es gibt so manche Belobigungen auszusprechen, Majister.«
    »Wir werden eine ganz besondere Feier abhalten.« Die Männer hatten sich ihre Medaillen verdient, und obwohl sie sie in der lässigen Art der Soldaten Bobs nannten, hing ihr Herz daran.
    Ich entschuldigte mich bei den Anwesenden – deren Reihen sich bereits gelichtet hatten – und ging. Die Schwertwache begleitete mich. Delia schenkte mir ein Lächeln, und ich sagte: »Mein Schatz, ich muß heute abend mit dir sprechen.« Woraufhin sie ernst wurde, wußte sie doch, daß ich solche Bemerkungen nicht leichten Herzens machte. Aber schon wandte ich mich ab und bestieg eine frische Zorca, Knubbelknie, einen Grauen, und ritt zur Mühle.
    Die ursprüngliche Mühle war in den unruhigen Zeiten abgebrannt, und der Neubau enthielt Verbesserungen, von denen die Weisen behaupteten, daß sie nicht nur die Produktion steigern, sondern auch feineres Mehl liefern würden.
    Wenn ich nicht ausführlicher von dieser Mühle spreche, dann deswegen, weil die Inspektion typisch war für so viele andere, die ich vornehmen mußte. Jeder wollte sich dem Herrscher empfehlen. Aus negativer Sicht konnte man ein solches Verhalten kriecherisch-unterwürfig finden, doch empfand ich es nicht so. Wir alle arbeiteten für Vondium und für Vallia, und es war dabei meine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß alle ihr Bestes gaben.
    Das zweifarbene Licht der Sonnen von Scorpio brannte auf das Wasserrad herab, das sich ächzend zu drehen begann, als die Schleusen geöffnet wurden und das weiße Wasser hervorschoß. Ich schaute hoch. Mit Hilfe dieser Mühle wurde uns die Aufgabe, das Volk zu ernähren, ein wenig erleichtert. Ich blickte empor, und mit einem Fauchen bohrte sich ein langer lohischer Pfeil keine Handbreit von meinem Kopf entfernt ins Holz.

3
     
     
    »Halt!« brüllte ich. Die Bögen der Schwertwache erstarrten in hochgerissener Position, die Pfeile aufgelegt, die Sehne angespannt. Die kräftigen Finger hielten die Schußposition ohne Mühe.
    »Dort ist er!« rief Cleitar aufgebracht.
    Wir sahen den Bogenschützen, der auf mich geschossen hatte, die Außentreppe eines halb zerstörten Gebäudes auf der anderen Seite des Kanals hinauflaufen. Er trug ein dunkles Halb-Cape und hatte nackte Beine. In der linken Hand hielt er den lohischen Langbogen, und der über seiner Schulter baumelnde Köcher war mit Schäften vollgestopft. Wie der Pfeil, der noch neben meinem Kopf im Holz bebte, war jeder Schaft mit purpurnen Federn versehen.
    »Ein verdammter Stikitche!« tobte Cleitar. »Majister, du läßt den Kerl entkommen. Laß uns ...«
    »Bögen herunter!«
    Die Bogenschützen der Schwertwache gehorchten.
    Targon der Tapster hatte zornig die Stirn gerunzelt. Seine bunte Uniform, die ihm eine seltsam barbarische Pracht verlieh, funkelte in der Sonne, als er seine Zorca herumzog.
    »Attentäter, Majister. Man muß sie bekämpfen ...«
    Meine Offiziere der Schwertwache waren nicht immer Kämpfer gewesen. Ich kann wohl behaupten, daß ihre militärische Erfahrung allein auf der Zusammenarbeit mit mir beruhte. Gemeinsam hatten wir Vallia gesäubert. Cleitar die Standarte, ein stämmiger Mann, der von Verbitterung zerfressen wurde, war als Cleitar der Schmied bekannt gewesen, bis die Eisernen Reiter ihn für immer von seiner Familie und seiner Heimat trennten. Targon der Tapster und Naghan ti Lodkwara hatten sich bei der Suche nach verirrten oder gestohlenen Ponshos kennengelernt. Jetzt bildeten diese Leute eine Einheit, die mir im Lauf der Jahreszeiten und Feldzüge immer mehr ans Herz wuchs.
    »Du hast recht. Aber hätte mich der Stikitche da drüben wirklich töten wollen, hätte er nicht danebengeschossen. Bringt mir den Pfeil!«
    Das Geschoß wurde gebracht, und ich löste den Brief, der darum gerollt war.
    Die Nachricht trug die Aufschrift: ›Dray Prescot, Herrscher von Vallia.‹ Die Anrede war grammatisch richtig wiedergegeben: ›Llahal-pattu, Majister.‹
    Ich seufzte und schaute hastig nach der Unterschrift.
    Das

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