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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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führte Widdershins in die Tiefe. Wie tief der Schacht in den Boden reichte, wußte niemand.
    Links von uns trieben die schrumpfenden Ungeheuer durch die Flamme. Ihr Fauchen verstummte. Die einzigen Geräusche waren der pfeifende Atem der Männer und das Rutschen der Füße auf den Stufen. Immer tiefer kamen wir, bis ich die unter mir befindlichen Männer in der Wand durch eine niedrige Steinöffnung verschwinden sah. Die Treppe führte an der Öffnung vorbei weiter in die Tiefe. Dankbar traten Loriman und ich durch die Öffnung und richteten uns in einem großen Raum wieder auf, in dem der Rest der Expedition schon auf uns wartete.
    Das Stimmengewirr schwoll an wie eine Brandungswoge: schnelle Worte der Begrüßung und Fragen nach dem Schicksal von Gefährten. Die Decke verbreitete einen unangenehmen grünen Schimmer.
    »Dank Havil sind wir alle gesund – bis auf die armen Kerle, die das Leben lassen mußten.« Prinz Nedfar zeigte sich entschlossen und gab mit energischer Stimme Befehle. »Wir haben einen Durchgang und einen langen, nach oben führenden Korridor entdeckt. Das muß der Weg nach draußen sein. Aber – wir sind weiter vorsichtig.« Das, so wußten wir alle, war ein bemerkenswert überflüssiger Ratschlag, der einiges über unsere und Prinz Nedfars nervliche Verfassung aussagte.
    »Wir gehen in der bekannten Reihenfolge weiter.« Dabei warf er Loriman, Tyfar und den übrigen Nachzüglern einen vielsagenden Blick zu. »Wir haben hier lange warten müssen.«
    Ich schaute mich um.
    »Wo ist Meister Quienyin?« rief ich und drängte mich nach vorn. Aber Quienyin, Ungovich und Yagno waren nicht zu sehen.
    »Ich glaube, sie sind vorausgegangen, um den Weg zu erkunden«, sagte Lady Ariane. »Wir wollen auch weiterziehen!«
    Ihr Gesicht hatte einiges von seiner frischen Farbe verloren. Doch klangen ihre Worte vernünftig, auch wenn Nedfar vielleicht anderer Ansicht war. Wir drangen in den Korridor ein und warfen von Zeit zu Zeit besorgte Blicke nach hinten.
    »Bei Tryflor!« sagte Hunch schweratmend. »Dieser Moder geht mir wirklich auf den Geist!« Er zitterte vor Angst.
    Nodgen versuchte sich mit einem besonders lauten Ausruf Mut zu machen: »Ihr Tryfanten seid doch alle gleich. Nur gut, wenn's ums Weglaufen geht!«
    »Stimmt«, ächzte Hunch. »Stimmt leider!«
    Wir marschierten weiter und merkten bald, daß die Folge der Korridore und Räume der entsprach, durch die wir beim Eintreten des Moders gekommen waren. Nedfar meinte, dies sei ein gutes Zeichen. »Der Weg nach draußen ist ein Spiegelbild des Herwegs. Nur Mut! Weiter geht's!«
    Wir eilten aufwärts und verharrten bedrückt, als wir eine violett ausgekleidete Felskammer erreichten, in deren dunklen Wänden keine Tür auszumachen war.
    Männer liefen im Kreis und zerrten die purpurnen Vorhänge zur Seite. Sie fanden aber nur eine kleine Geheimtür, hinter der sich ein Hebel reckte. Der Hebel war aus Bronze und Elfenbein und schien nichts Gutes zu verheißen.
    »Sollen wir das ziehen ...?« fragte Loriman. »Wieder mal ein Rätsel.«
    »Wir haben keine Zeit für Rätsel mehr«, sagte Nedfar entrüstet.
    Tyfar stand neben mir, und Ariane lehnte sich an die Schulter ihres Numims.
    »Die drei, die vorausgegangen sind«, sagte ich, »müssen dieses Rätsel gelöst haben – oder wo stecken sie?« Ich schaute Ariane an, die daraufhin heftig errötete und mit dem Fuß aufstampfte. Ich sagte langsam: »Sind sie wirklich vorausgegangen, meine Dame?«
    »Ja!« rief sie wütend. Dann: »Nein – ich weiß es nicht. Ich habe sie nicht gesehen. Ich glaube, sie sind im Schacht weiter der Wendeltreppe gefolgt.«
    Die Durchsichtigkeit ihrer Lüge besänftigte mich keinesfalls.
    »Ich gehe zurück, um Quienyin zu suchen.«
    »Ich begleite dich, Notor Jak«, warf Tyfar ein.
    »Nein, Prinz. Lieber nicht – du solltest bleiben, um dich um Lady Ariane zu kümmern.«
    Er musterte mich. Ihn erfüllte frischer Tatendrang. Die Gleichgültigkeit, die ihn sonst bestimmte, war verflogen – zumindest in diesem Augenblick.
    »Nein, Notor, Jak, ich glaube nicht.«
    »Zieht den havilverfluchten Hebel!« forderte Loriman. »Damit wir weiterkommen!«
    »Erst wenn wir alles gründlich untersucht haben!« fauchte Nedfar. »Und zwar dreifach!«
    »Immerhin ist da noch die Frage des neunten Schlüsselteils ...«, warf Kov Thrangulf ein und schluckte trocken.
    »In der Tat, Kov!« rief Lobur der Dolch, der dicht neben Prinzessin Thefi stand. »Du hast recht, bei Krun! Wie hatten wir

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