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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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maß die Länge der Schlange gegen den Rest der Tankwand über dem Monster, das uns am nächsten war. Und während ich so Männer und Monster im Auge behielt und Kov Thrangulfs Worten lauschte, rührte sich ein anderer Gedanke in mir, ein nagender, vager Verdacht, daß wir nicht ganz so problemlos entkommen würden, wie wir erhofft hatten, nicht einmal von hier.
    Thrangulf tat mir leid. Was er sagte, ergab einen gewissen Sinn; wichtiger aber war, was der Augenblick brachte, und so begnügte ich mich mit der Bemerkung: »Für alle Menschen hat das Leben einen Sinn, Kov. Den deinen mußt du noch finden.«
    Er schaute mich an, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. Ich erwiderte den Blick, und er wich einen Schritt zurück, als hätte ein unsichtbarer Windstoß ihn getroffen. Vermutlich zeigte mein häßliches altes Gesicht wieder einmal den altbekannten dämonischen Ausdruck.
    »Nimm deinen Platz in der Schlange ein, Kov, und geh schnell durch das Tor ...«
    »Ich werde dich nicht vergessen, Notor Jak – selbst wenn ich sterbe.«
    Er stellte sich wieder in die Schlange. Unsere Flucht ging weiter und folgte dabei der grausamen Logik einer sich ständig zuspitzenden Situation. Inzwischen hing ein Dutzend Tentakel über die Tankwandung. Schlaff, wenn das Tor geschlossen war, erwachten sie zu kribbelndem Leben, sobald sich der Durchgang öffnete, und zerrten den unförmigen Körper empor. Böse funkelten die roten Augen. Der Sägeschnabel klappte hörbar zu.
    Hunch und Nodgen sahen mich flehend an. Ich reagierte mit starrem Gesicht. Irgend jemand mußte die Nachhut bilden. Allerdings hätte ich andere Leute als sie in diese Position stellen können.
    Kein herumstreunendes Ungeheuer ließ sich blicken. Vermutlich hätten wir bei seinem Erscheinen laut aufgelacht, so unpassend wäre es uns in diesem Moment erschienen.
    Inzwischen hingen auch viele der benachbarten Ungeheuer ziemlich hoch oben in ihren Tanks und hatten Bündel von Tentakeln nach draußen gestreckt.
    Als nur noch drei Gruppen vor dem Tor warteten, sagte ich zu Loriman: »Wir wollen das Tor einmal längere Zeit geschlossen halten, Kov. Vielleicht rutscht das Ding dann wieder tiefer.«
    »Wir können es versuchen ...«
    Und wir warteten angespannt in dem bedrückenden Saal inmitten der zerwühlten Schätze. Die Tentakel des Ungeheuers hingen reglos herab. Soweit ich erkennen konnte, rutschte es keinen Zoll weiter zurück. Wir warteten.
    Endlich begann Loriman zu fluchen. »Bei Hito dem Jäger!« rief er. »Das bringt nichts. Öffnet das Tor und schickt die nächsten Leute durch.«
    Das taten wir.
    Nun balancierte das Ungeheuer schnabelklackend auf dem Rand des Tanks. Mit dem Maul konnte es Stein zu Pulver zermahlen.
    Ich glaube, die absolute Unaufhaltsamkeit des ganzen Prozesses, das langsame Näherrücken des Monstrums an die Flüchtenden, die Logik der Situation machten uns mehr zu schaffen, als es jedes schrill kreischend angreifende Ungeheuer vermocht hätte. Und von diesem Gefühl mußte sich etwas dem Moder-Fürsten mitgeteilt haben, der uns zweifellos beobachtete und kichernd seine zahnlosen Kiefer bewegte. Denn plötzlich richtete sich ein am Boden liegender Goldbrocken mit den Umrissen eines tanzenden Talu auf und rollte auf einen Schrank zu, der hochkippte und scharrend die Position einnahm, in der wir ihn vorgefunden hatten. Über dem Talu schloß sich das Glas.
    Mit verstohlenem Flüstern begannen sich die verstreuten Schätze in den instandgesetzten Kisten und Schränken zu versammeln. Truhen richteten sich auf und füllten sich mit den überall umherliegenden Edelsteinen. Das ganze Mausoleum füllte sich mit dem Funkeln von Gold und Juwelen und dem Rascheln der herumhuschenden Dinge. Auch was die magischen Hilfsmittel anging – Gespenster, Feen, wie immer man sie nennen wollte –, so füllten sich die Behältnisse und begaben sich an ihre alten Positionen.
    »Der Cramph von Moder-Fürst glaubt, es wäre um uns geschehen«, sagte Loriman, spuckte aus und rückte sich Schild und Schwert zurecht.
    »Es gibt noch eine Chance«, sagte ich. »In Jikaida-Stadt war von zwei Männern die Rede, die mit Reichtümern und magischen Kräften aus dem Gekrümmten Land zurückgekehrt wären. Sollen die uns besiegen?«
    »Nicht sie werden uns besiegen ...«
    »Nein. Ich glaube, das Ungeheuer wird den Tank verlassen, wenn wir das Tor das nächste Mal öffnen ...«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Wir müssen es also ganz weit öffnen und alle hindurcheilen, schnell

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