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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zogen los, und wir warteten und warteten, und als schließlich soviel Zeit vergangen war, daß wir wußten, sie würden nicht zurückkehren, sagte Tyfar: »Man hat sie festgenommen. Ich hole sie heraus. Es sind loyale Männer – und Kameraden.«
    Ich stand auf und schaute Tyfar an – wir brauchten nichts zu sagen.
    »Du willst mich hier allein zurücklassen, Jak?« fragte Hunch mit zitternder Stimme.
    »Dir kann hier kaum etwas passieren, Hunch. Schließlich hat Nodgen seinen Speer – und du deinen Schnabel.«
    Die beiden Pachaks begannen zu lachen, und Hunch schaute in die Runde und lachte dann ebenfalls, wenn auch ziemlich gezwungen.
    Die Stadt erhob sich an den Ufern eines hübschen kleinen Flusses, der zwischen bewaldeten Hängen verlief. Die meisten Häuser der kleinen Stadt Khorunlad bestanden aus hellgelben Backsteinen – eine schöne, kräftige Farbe, aber nicht zu grell, nicht anstrengend für die Augen. Kuppeln schimmerten kupfergrün, und Boulevards erweiterten sich zu gepflasterten Kyros, deren Baldachine Erfrischungen für durstige Kehlen verhießen.
    Tyfar und ich schritten durch die offenen Tore. Sie bestanden aus robustem bronzebeschlagenen Lenkenholz, und die Wachtürme waren bemannt. Viele Dächer waren zu Landeplattformen für Flugboote ausgebaut, was mich stutzig machte.
    Wir trugen Rüstungen, die wir den toten Anführern abgenommen hatten, und boten einen prächtigen Anblick. Das war sicher kein Nachteil, denn wir mußten Nath und Barkindrar befreien, ehe ihnen etwas passierte.
    Tyfar sprach sich dafür aus, zum Rathaus zu gehen und zu fragen.
    Ich schürzte die Lippen.
    »Nun ja, Tyfar, wir sind hier fremd. Ist dir aufgefallen, wie kritisch uns die Wächter gemustert haben? Die Burschen schienen mehr auf dem Kasten zu haben als die gewöhnliche Stadtmiliz, jedenfalls hantierten sie mit ihren Waffen, als wüßten sie damit umzugehen.«
    Ich fand es seltsam, daß man uns nicht angehalten und ausgefragt hatte, daß wir nicht längst ohne Anklage in einer Zelle steckten, erleichtert um die Waffen und den Inhalt unserer Taschen.
    Die Rüstung, die ich trug, bestand aus erstklassigem Kettengewebe, wie es in einigen Ländern der Morgendämmerung hergestellt wird. Eine so vornehme Rüstung ist gewöhnlich auf den Träger zugeschnitten. Nur gut, daß der tote Herrscher breite Schultern besessen hatte; trotzdem hatte ich die Riemen oben voll auslassen müssen, um den Panzer schließen zu können. Tyfars Rüstung bestand aus Brust- und Rückenplatte, einem außerordentlich schön gestalteten Kax, der gut auf Tyfars muskulöse, aber auch geschmeidige Figur paßte. Wir trugen die grüngelben Umhänge, die zur Ausrüstung der Toten gehört hatten, unsere Helme funkelten im Sonnenschein, unsere Waffen ragten frech empor – kurz, wir unternahmen nichts, um unserer vornehmen, autoritätsgewohnten Erscheinung Abbruch zu tun.
    Nun ja – vielleicht war das keine so gute Idee.
    Vielleicht hätte ich den Kummer vermeiden können, wenn ich gehandelt hätte wie so oft – barfuß und mit Lendenschurz und ohne Waffen in die Stadt einzudringen. Aber dann wäre mir zugleich ein Abenteuer entgangen, das mir große Freude bereitete, auch wenn ich es damals gar nicht so empfand.

7
     
     
    Der erste Kyro, den wir erreichten, bot sich unserem Blick in angenehmen Proportionen dar. Die Pflastersteine waren in blauen und weißen Sechsecken arrangiert. Tyfar blieb stehen und blickte auf die Tische unter hellen Sonnenschirmen vor einer Taverne mit dem vielversprechenden Namen Flasche und Morgen.
    »Ronalines«, sagte er und leckte sich die Lippen. »Dafür schwärme ich – vor allem mit dicker Sahne.«
    Ich seufzte. An den Tischen saßen Leute in sauberer bunter Kleidung und löffelten Ronalines mit Sahne. Ronalines sind mit den Erdbeeren der Erde zu vergleichen und schmecken unbeschreiblich gut. Tyfar marschierte los und wollte schon seinen Beutel öffnen, um Geld herauszuholen.
    Da erschien plötzlich Deb-Lu-Quienyin neben mir.
    Trotz der Hitze des Tages fuhr mir ein kalter Hauch über den Rücken.
    »Jak – unsere beiden Kameraden. Sie befinden sich in einem Heuschober in der Straße des Blauen Vosk. Barkindrar ist verwundet.«
    Ich vermochte durch Quienyin hindurchzuschauen.
    Einige Leute an den Tischen hatten sich umgewandt und schauten zweifelnd in meine Richtung. Der Zauberer aus Loh hatte sich in unserem Lager in Lupu versetzt und mir seine astrale Projektion nachgeschickt, um mich zu informieren und zu warnen.

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