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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Luft gehoben werden.
    Sechs Tavernen erhoben sich dicht nebeneinander; wurde irgendwo ein Betrunkener auf die Straße geworfen, konnte er sich auf kürzestem Weg dem nächsten Lokal zuwenden. Dazwischen boten mehrere Läden ihre staubigen Waren an, weiter hinten ragte ein Gasthaus zwei Stockwerke empor. Über einer Doppeltür im Giebel ragte ein Balken mit einigen Seilen hervor.
    »Dort«, sagte Tyfar und hätte mit dem Finger gezeigt, wenn ich ihm nicht in den Arm gefallen wäre. »Ja, Jak, du hast recht. Hier unten muß man mit Halsabschneidern rechnen.«
    »Es ist still. Zu still. Irgend etwas ist im Gange.«
    Ihm fehlten die praktischen Erfahrungen des Abenteurers, um solche Unterströmungen wahrzunehmen. Die Calsanys waren vorbeigezogen, der Karren verschwand in einer engen Nebengasse. Die Leute verschwanden von der Straße. Obwohl sie allerlei Schlaglöcher und Fahrspuren aufwies, diente sie bestimmt als Versammlungsort für die Einheimischen – eigentlich hätte sie belebt, ja, überfüllt sein müssen und genaugenommen war es sehr unwahrscheinlich, daß wir in unserer kostbaren Aufmachung bisher unbelästigt geblieben waren. Dafür gab es nur eine Erklärung.
    Will man an manchen wilderen, verkommeneren Orten Kregens am Leben bleiben, muß man ein Gespür für die Behörden haben.
    Zair weiß, daß ich mich oft genug gegen die staatliche Macht gewehrt hatte!
    »Verweile einen Augenblick im Schatten dieses Baldachins, Tyfar.«
    »Aber wir müssen uns beeilen! Barkindrar ...«
    »Paß auf!«
    Wütend starrte er mich an. Mein Verhalten verriet ihm, daß ich ihn nicht ohne Grund so kurzangebunden behandelte. Vermutlich – und es fällt mir schwer, davon zu erzählen – verriet ihm mein Ton, daß ich nicht in Laune war, eine Diskussion anzufangen. Obwohl er ein Prinz war, gab er nach, und so stellten wir uns abwartend in die Schatten und schauten aufmerksam die öde Straße entlang.
    Ein solches Viertel weiß, wenn es Ärger gibt.
    Mit beherrschter Stimme sagte Tyfar: »Wir hätten uns sofort zum Magistrat begeben sollen. Oder zum König. Der Palast hier mag zwar ein mottenzerfressener Misthaufen sein; aber der Mann ist König und hätte mich als Prinz empfangen.«
    Ich wollte ihn schon diplomatisch daran erinnern, aus welchem Land er kam, schloß dann aber doch den Mund. Das Stampfen eisenbeschlagener Stiefel und das Klatschen und Klappern einer Soldateneinheit ließen uns erstarren. Ich sagte leise: »Da haben wir den Grund, Tyfar. Verhalte dich ganz ruhig.«
    Bei den Soldaten handelte es sich offenkundig um Paktuns aus den verschiedensten Rassen. Sie alle trugen eine Art Uniform und bildeten einen kampferprobten Haufen. An der Spitze marschierte der Jiktar, ein Mann, der mir auf den ersten Blick mißfiel. In seiner Pastang hätte ich nur ungern als Paktun gedient. Er hatte nicht die ganze Pastang – etwa achtzig Mann – mitgebracht, sondern nur drei Audos, drei Abteilungen von je acht Mann. Die Stiefel dröhnten auf dem festgetretenen Boden.
    Die Söldner kamen aus derselben Richtung wie wir. Ich sagte leise zu Tyfar: »Jetzt muß es schnell gehen! Nach hinten um den Stall herum und durch ein rückwärtiges Fenster hinein. Beeilung!«
    Wir liefen zwischen der Holzmauer des Stalls und der sich neigenden Lehmwand des benachbarten Ladens hindurch und kamen auf einen Holzlagerplatz, der von einer Adobemauer begrenzt wurde. Große Bäume versperrten die Sicht. Hinter dem Gasthaus vermochten wir über einen Hof voller Mist und Stroh und einigen defekten Karren zur Rückseite des Gebäudes zu eilen. Einige Calsanys standen in ihren Boxen, und ein Hirvel krümmte den runden Hals und drehte zuckend die Schnauze in unsere Richtung, ehe er die tellergroßen Ohren nach vorn zucken ließ. Es herrschte eine unnatürliche Stille, in der sich das Surren der Fliegen zu laut bemerkbar machte.
    »Durch dieses Fenster – schnell und leise!«
    Das Fensterbrett war defekt, und ich klappte vorsichtig die hölzernen Fensterflügel auf. Drinnen stank es. Der Boden war überdeckt mit den schattigen Gerätschaften des Viehhandels. An beiden Seiten zogen sich Boxen hin; am Ende ragte eine Leiter empor. Die meisten Ställe waren leer. In der Box unmittelbar an der Leiter fiel durch einen Spalt in der Mauer strahlendes Licht auf einen Freymul, ein Reittier, das man auch ›Zorca des armen Mannes‹ nannte; es warf den Kopf hoch und wieherte.
    »Das wär's dann«, sagte ich. »Die Leiter hinauf!«
    Ich erklomm sie, indem ich vier

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