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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kommen können; aber gerade jetzt schoben sich die Nadelstecher dazwischen, sagten, Prinz Drak müsse sich ausruhen, und drängten uns hinaus. Silda begleitete uns nicht. Sie war die beste Medizin für Drak.
    Meine Kameraden und ich kamen zu dem Schluß, daß eine kleine Feier angesagt war. Wir hatten uns gut gehalten. Obwohl noch viel zu tun war, wollten wir heute abend alle Probleme vergessen und singend und trinkend am Lagerfeuer unter den Monden Kregens sitzen. Aber trotz aller hektischen Umtriebe – kann man Probleme je vergessen? Ich glaube es nicht. Einige wenige Momente des Vergessens, teuer erkauft, machen sich schäbig aus, wenn die Probleme im grellen Licht der Sonnen zurückkehren.
    In jedem Menschen steckt ein Skorpion. Und jeder Mensch unterliegt dem Befehl der Herren der Sterne. Mein Skorpion hatte sich offen manifestiert und war zu einer realen Kraft meines Lebens geworden; meine Herren der Sterne hatten sich mir zu einem winzigen Teil offenbart. In diesem Punkt war ich bestimmt glücklicher dran als der normale Mensch, der sich verständnislos gegen den Drang der eigenen Natur und die Boshaftigkeit dessen auflehnt, was er irrtümlich Schicksal nennt.
    Wenn es stimmt, daß gewisse Menschen zum Herrschen und andere Menschen für ein Sklavendasein geboren sind, dann ist es doch bestimmt die Pflicht der Herrschenden, mit ihrer Macht das Leben zu fördern und nicht den Tod. Die Geschichte lehrt uns aber eher, daß die Herrschenden ihre Macht mißbrauchen, weil sie ihre Macht nur zu einem winzigen Bruchteil begreifen. Wenn der einzelne vor dem Gewicht des Schicksals nichts ist und es im Universum keine Vernunft gibt, dann kann sich der Mensch nur an eine einzige Tatsache klammern: daß er Mensch ist. Weiter bleibt ihm nichts.
    Unbekannte Mächte innerhalb und außerhalb – der Skorpion und die Everoinye – können uns überwältigen und in die ewige Vernichtung stürzen; aber können wir angesichts der Tatsache, daß wir Menschen sind, überhaupt mehr tun?
    Wir hatten Siege errungen gegen Kräfte, die meine Kämpfer den finsteren Mächten zuschreiben, und doch wußte ich, daß wir alle im Lichte Opaz' voranschreiten mußten, gegen noch schlimmere Mächte. Und wer wollte behaupten, daß es nicht irgendwann eine Versöhnung auch mit diesen bösen Kräften gab?
    »Da kommt ein prächtiger goldener Kildoi, Dray«, sagte Turko.
    »Aye.« In Koreros goldenem Bart schimmerte das Licht des Feuers, und lächelnd hob er seine beiden rechten Arme. Seine Schwanzhand umklammerte einen Silberkelch, aus dem er trank.
    Ich vollzog das Pappatu – und hatte mir genau überlegt, was ich sagte.
    »Korero der Schildträger – Turko, Kov von Falinur.«
    In diesem Augenblick begann eine dicht bei uns sitzende Gruppe laut zu singen, den Refrain zu brüllen: »... keine Ahnung von nichts, von nichts.«
    Wir drehten uns halb um und schauten zu und lauschten, und als ich mich zurückwandte – da waren Turko und Korero verschwunden!
    Was sich zwischen den beiden abspielte, ging mich sehr viel an, und nun zeigte sich mal wieder, wie sehr ich doch meinen inneren Ängsten ausgesetzt war, denn als mich Gerüchte erreichten, garniert mit allerlei Gelächter, begann ich tatsächlich zu zittern. Bruchstückhafte Meldungen über einen gewaltigen Kampf, der sich auf freiem Feld ereignete, gaukelten mir alle möglichen schlimmen Dinge vor. Als ich den Kildoi und den Khamorro aber endlich fand, saßen sie gesellig zusammen und tranken, und keiner wies irgendwelche Verwundungen auf.
    »Ihr beiden ...«, sagte ich, ehe mir bewußt wurde, wie lächerlich die Situation war. Wie gering war doch mein Vertrauen in die beiden Freunde gewesen! »Ich brauche euch beide – jeden auf seine Art. Du bist kein geborener Vallianer – nun ja, ich auch nicht –, aber wir wissen, was zu tun ist. Zunächst muß Falinur zurückerobert werden.«
    »Der Kov hat gesagt ...«, meldete sich Korero.
    »Korero war der Ansicht ...«, sagte Turko.
    Beide hielten inne und sahen sich an, und ich deutete diesen Blick richtig.
    »Na, das wäre dann ja geregelt«, sagte ich forsch. »Wir suchen uns eine Armee zusammen und sehen, was wir wegen Falinur unternehmen können.«
    »Dray, ich wollte Korero eigentlich bitten mitzumarschieren.«
    »Wenn der Prinz Majister ihn erübrigen kann«, sagte ich. »Letztlich erwarte ich, daß Falinur in Kürze ein vorbildliches Kovnat ist. Und daß du mir pünktlich alle Abgaben zahlst, Kov Turko. Und bald werde ich mich wegen einiger

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