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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wie oft hatten mich die infernalischen Projektionen Yantongs geplagt!
    »Ich danke dir, San. Wir werden uns beeilen. Du sorgst am besten dafür ...«
    Aber schon verschwand Quienyins Projektion in den Schatten der gegenüberliegenden Mauer. Sein Auftritt war übernatürlichen Kräften zuzuschreiben; ich konnte nur hoffen, daß die Tavernengäste, die den Ronalines zusprachen, ihren Augen nicht trauten und sich an ihrem gesunden Menschenverstand festhielten.
    Ich blickte Tyfar nach.
    Er nahm Platz, lehnte sich bequem in den Holzstuhl und schaute in die Runde. Ehe die kleine Fristle-Fifi in der gelben Schürze ihm eine Bestellung ablocken konnte, eilte ich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Tyfar! Unsere Kameraden stecken in der Klemme, und Barkindrar ist verwundet. Du mußt auf deine Ronalines verzichten.«
    Er unterdrückte den zornigen Ausdruck, der auf seinem Gesicht erschien, und stand sofort auf.
    »Dieser Barkindrar! Laß uns gehen, Jak – und vielleicht können wir auf dem Rückweg hier einkehren. Bei Krun! Ronalines mit Sahne!«
    Wir entfernten uns mit schnellen Schritten.
    Hinter der nächsten Ecke wich uns ein Rapasklave aus, der auf dem Rücken einen großen Tisch trug. Auf diesem Tisch balancierte ein Flechtkorb mit zwei Rapa-Kindern.
    »Rapa«, sagte ich, »zeig mir den Weg zur Straße des Blauen Vosk.«
    Er hielt den Blick gesenkt und konnte daher allenfalls unsere Beine erkennen, aber sicher genügten ihm die polierten Stiefel und die Schwertscheiden und die Säume der kostbaren Gewänder.
    »Ihr Herren«, sagte er mit zitternder Stimme und wagte sich nicht aufzurichten, damit der Korb mit den Kindern nicht von der Tischfläche rutschte. »Ihr Herren – folgt dem Boulevard der Tausend Freuden und biegt hundert Schritte weiter links ab ... nein, ihr Herren, rechts! Am Fluß entlang.«
    Ich drückte dem Mann einen Kupfer-Ob in die Hand. »Danke, Rapa.«
    Seine Antwort hörte ich nicht mehr, denn ich entfernte mich hastig, gefolgt von Tyfar.
    Wir folgten dem Boulevard der Tausend Freuden, der seinen Namen durchaus verdiente, auch wenn vielleicht gerade nur neunhundertneunundneunzig zur Auswahl standen. Hundert Schritte weiter bogen wir parallel zum Flußufer ab, das hier durch Holzpflöcke und allerlei Bewuchs gekennzeichnet war, und erreichten die Straße des Blauen Vosk. Hier lebten offenbar die Leute, die die tausend Freuden feilhielten.
    Tyfar legte eine Hand auf den Schwertgriff.
    »Kümmere dich nicht um Beutelschneider«, sagte ich. »Den Halsabschneidern müßtest du allerdings zuvorkommen.«
    »Was für eine Gegend! Ich hatte keine Ahnung, daß es so etwas gibt.«
    »Du meinst, weil sie nur hundert Schritte von vornehmen, zivilisierten Anwesen entfernt ist?« Der Gestank machte mir nichts aus, während Tyfar sich mit der freien Hand ein Taschentuch an die Nase hielt.
    »Nein, Jak, das habe ich nicht gemeint.«
    Aber ich glaubte zu wissen, was er im Sinn hatte. Er war ein Prinz und hatte mit den Armen dieser Welt noch keine Berührung gehabt.
    Viele alte Hütten verfielen ungehindert, am wenigsten noch jene, die aus feuergehärtetem Lehm erbaut waren. Zahlreiche Menschen waren unterwegs und gingen ihren Geschäften nach, die bestimmt zu drei Vierteln illegal waren. Ich zog den Mantel enger um die prächtige Rüstung. Tyfar bemerkte meine Bewegung.
    »Folge meinem Beispiel, Tyfar. Wir sind für dieses Viertel zu vornehm herausgeputzt. Und halt ein Auge offen.«
    »Wo ist dieser übelriechende Heuschober?«
    Eine Kette Calsanys trabte dröhnend vorüber, auf den Rücken schwankende Strohladungen. Sie wurden von einem Rapa geführt, der einen Strohhalm in seinem Geierschnabel stecken hatte. Weiter hinten mühten sich zwei Hirvels mit einem Karren, der in den ausgefahrenen Spuren schwankte und dessen Räder zu zerbrechlich aussahen für die Last. Sklaven waren kaum auszumachen. Die Leute, die hier wohnten, lebten am Rand des Existenzminimums und mußten sehen, wie sie durchkamen.
    Khorundur gehörte zu jenen Ländern der Morgendämmerung, in denen Flugboote hergestellt wurden. Die hier gefertigten Flieger waren bei weitem nicht so prächtig oder leistungsstark wie jene, die unter größter Geheimhaltung in Hamal oder Hyrklana entstanden; doch erfüllten sie ihren Zweck, wenn sie auch klein und manchmal ein wenig anfällig waren. Für mich stand fest, daß die Vollerbauer von Khorundur noch nicht alle Geheimnisse der beiden Silberkästen ergründet hatten, von denen Voller angetrieben und in die

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