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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und halt die Augen offen.«
    »Ja, Notor.« Humpelnd entfernte er sich.
    »Ein netter Bursche«, sagte ich zu Tilly.
    Sie reckte das Kinn. »Mir gefällt er.«
    Allmählich sammelte sich eine kleine Gruppe im Korridor, die nicht recht wußte, was sie nun tun sollte. Ich riß eine Tür auf und sagte zu dem goldhaarigen Numim, der mich niederzuschlagen versuchte: »Ruhig, ruhig, Dom! Wir lassen dich frei, aber sei leise!«
    Der Löwenmensch ließ die geballte Faust sinken. Er straffte seine Kette. Hastig öffnete ich das Schloß. Er machte einen ungestümen Eindruck, getrieben von einer Wut, die wenig Gutes verhieß für jene, die ihn in Ketten gelegt hatten.
    »Ihr laßt uns frei – wohin?«
    »Das kannst du selbst entscheiden. Ich habe für Noran nichts übrig – ebensowenig wie du, wenn ich die Lage richtig sehe. Gelingt uns die Flucht, bist du frei. Wenn nicht, bist du wieder Sklave.«
    »Ich werde nicht länger Sklave sein!«
    Sein Löwengesicht zeigte absolute Entschlossenheit. Offenbar hatte er sich gewehrt, ehe man ihm die Ketten anlegen konnte. Er bewegte seine Muskulatur, ohne daß sein Gesicht Schmerz erkennen ließ, und drängte sich an mir vorbei zur Tür.
    »Vielleicht würdest du an der Außentür aufpassen und ...«
    »Aye.«
    Er baute sich neben Fordan auf. Fristle und Numim standen nebeneinander in der Deckung der Mauer und schauten hinaus. Sollte hier ahnungslos ein Wächter auftauchen, würde er sich zwei schweren Gegnern stellen müssen. Die beiden wechselten kein Wort, und ich vermutete, daß sie sich fremd waren.
    Nur noch wenige Türen.
    Die befreiten Sklaven wurden unruhig. Wer konnte es ihnen verdenken? Sie wollten so schnell wie möglich fort.
    Auf jeden, der bedrückt in seiner Zelle verharrte, zu ängstlich, die mögliche Bestrafung zu riskieren, kamen zwei, die entschlossen in den Korridor traten, um sich nie wieder fangen zu lassen.
    Noch zwei Zellen.
    »Laßt sie gehen!« rief ich Fordan zu. Er nickte und trat zur Seite, und die Horde rannte los. Ihr Gebrüll würde schnell die Wache alarmieren. Aber bis dahin waren auch wir längst unterwegs. Die meisten Sklaven hatten eigene Vorstellungen, was sie unternehmen wollten; hier mußte jeder sehen, wo er blieb. Zum Teufel mit allen, die nicht schnell genug waren!
    Aus der letzten Tür schwankte ein Mädchen, das offenbar ganz durcheinander war. Sie trug vornehme Kleidung, die aber ziemlich mitgenommen aussah, und auf ihrem nackten Rücken waren Peitschenstriemen auszumachen. Das Haar hing ihr wirr ins Gesicht, und Tränen hatten in den Schmutz auf ihren Wangen helle Spuren gegraben. Sie erblickte mich und schloß die großen braunen Augen. Sie schwankte, und Naghan wollte sie auffangen, da er eine Ohnmacht vermutete. Aber sie sank nicht um, vielmehr setzte sie zu einem formellen Hofknicks an.
    Ich sagte: »Ich heiße Chaadur der Iarvin. Denke daran, Fransha. Jetzt bringen wir dich nach Hause.«
    Sie begann zu weinen.
    Tilly streckte eine Hand aus, eine Geste der Freundschaft, die Bände sprach. Ein bedrängtes Wesen nahm sich des anderen an.
    »Du kennst sie?« Tilly schien nicht besonders überrascht zu sein.
    »Ja. Dies ist Lady Fransha, die mit ihrem Geliebten durchbrannte und ganz Vallia in Aufruhr versetzte ...«
    »Nein!« Fransha hob zitternd den Kopf. »Nein, Majis ... nein, Chaadur! Voinderam und ich wurden entführt! Von Ractern!«
    Ich spürte, wie mein Magen sich verkrampfte und mein Herz einen Schlag aussetzte. Die verdammten Racter!
    »Erzähl uns unterwegs davon, Fransha! Du bist unter Freunden.«
    Wir stiegen über den liegenden Rapa hinweg. Die Sonnen schienen angenehm warm. Das leiser werdende Lärmen der Sklaven zeigte uns an, daß sie sich – wie schon vermutet – getrennt hatten und in alle Richtungen auseinanderstoben. Bestimmt liefen dabei einige im Kreis. Andere würden die Freiheit erringen.
    Der Rapa, der den Xaffer ausgepeitscht hatte, lag am Boden und trug den Peitschenriemen um den Hals. Vom Schreiber und seiner Tafel war nichts mehr zu sehen, ebensowenig von dem Xaffer.
    Hastig, den blankem Stahl in der Hand, überquerten wir die freie Fläche. Fordan blieb dicht bei Tilly.
    »Die Racter ließen jedem von uns die Nachricht zukommen, wir wollten uns dringend sprechen. Ich begab mich zum Treffpunkt, ebenso Ortyg, und dann ...«
    »Die Racter überfielen und überführten euch und verkauften euch als Sklaven!«
    »Ja und nein.« Wir zwangen uns dazu, langsam zu gehen, und Fordan half Tilly, während Oby und ich

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