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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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war; wir gingen davon aus, daß wir problemlos vorgelassen werden würden. Das Haus verströmte die ruhige, gelassene Aura aller Bauwerke und Menschen in Huringa, die nichts mit den Spielen zu tun haben. Mit schnellen Schritten bewegte sich unsere Gruppe unter schattenspendenden Bäumen und über Kieswege zu einem Flechttor, vor dem ein Moltingur-Wächter döste. Er fing sich einen Hieb ein und sank in einen tieferen Schlaf. »Tötet ihn nicht«, sagte ich, »vielleicht ist er Orlan treu ergeben.«
    Strom Hierayn, der hohe Herr, der Orlan kannte und uns Zugang verschaffen würde, ging voraus, wir folgten. Zwischen den Außengebäuden bewegten sich Sklaven, und einige Kinder übten zwischen Hühnern einen Kaidurkampf mit Holzstöcken. Ohne aufgefallen zu sein, erreichten wir das Hauptgebäude. Strom Hierayn, ein sehr korpulenter Mann, eilte durch einen ihm bekannten Korridor. Das Haus wirkte verlassen. Ein Sklave gab uns Auskunft, der Herr ruhe im Brunnenraum, und Strom Hierayn führte uns dorthin. Plötzlich verspürte ich ein altbekanntes Kribbeln zwischen den Schulterblättern.
    Ich warf einen Blick auf Jaezila. Sie schaute mich an, und ihr vollkommenes Gesicht verzog sich finster.
    »Du spürst es auch, Jak?« Vorsichtshalber nannte sie mich weiter Jak. Ich nickte. »O ja. Es riecht wie unter Makki-Grodnos linker Achselhöhle!«
    Jaidur sagte: »Wenn der dicke Hierayn uns hereingelegt hat - bei Zogo der Hyrpeitsche! -, dann lasse ich seine Gedärme zu Zorcageschirr verarbeiten!«
    Einige aus der Gruppe begannen besorgte Gesichter zu ziehen. Hierayn trat durch einen verzierten Torbogen aus hellblauen und muschelrosafarbenen Farnwedeln in Marmor und erreichte einen Hof, in dem Brunnen plätscherten und die Sonnenstrahlen wie durch Kristalle zu leuchten schienen. Einige Sklaven trugen Handtücher und Schalen, und eine Mädchengruppe tanzte und lachte zwischen den Fontänen. Sie sahen uns, schrien spitz auf und huschten fort, und ich nahm an, daß sie hier nichts zu suchen hatten. Jaidurs Faust ballte sich um den Schwertgriff.
    Aus den Schatten der Kolonnaden löste sich Orlan Mahmud und trat ins weiche Licht zwischen den plätschernden Brunnen. Er trug eine schlichte blaue Tunika und war unbewaffnet. Dieser Umstand genügte, um mich hellwach zu machen. Er hob die linke Hand. Er lächelte nicht. Hierayn trat hastig und mit wabbelndem Körper vor und rief einen Gruß. Ich ahnte, daß der Strom in den Hinterhalt nicht eingeweiht war. Aber einen Hinterhalt gab es, bei Krun!
    »In Deckung!« brüllte ich. »Flieht!«
    Noch während ich losbrüllte, warf sich Orlan zur Seite und erhob ebenfalls die Stimme - ein schrilles, verzweifeltes Organ. »Wir sind verraten!«
    Der Wurfspieß, der ihn getötet hätte, weil er uns nicht hatte verraten wollen, sirrte aus den Schatten der Kolonnaden herbei und verfehlte ihn knapp. Er hockte auf einem Knie am Boden, aus dem Gleichgewicht geworfen, aber schon hatte er sich torkelnd halb wieder aufgerichtet. Unsere Begleitung floh Hals über Kopf und versuchte Deckung zu finden, Jaezila, Jaidur und ich hielten die Stellung - aber nur kurze Zeit. Wie im Gleichschritt huschten wir auf Orlan zu. Jaidur zerrte ihn hoch; Jaezila hob hastig den Bogen und verschoß einen Pfeil in die Dunkelheit unter den Kolonnaden. Sie ist eine hervorragende Schützin, ihre Pfeile trafen ins Ziel, während ich unbeirrbar vorstürmte.
    Königin Fahias Söldner waren zur Stelle, bereit, uns zu fangen. Im Ungewissen Zwielicht zuckten unsere Klingen wie Quecksilber, schnell, fließend, nicht zu packen, und im Handumdrehen war meine Waffe mit Blut befleckt. Neben mir trat Jaidur in Aktion. Vier Pakruns lagen bereits, von Pfeilen durchbohrt, am Boden, bis es Jaezila zu knapp wurde und sie den Bogen fortwarf und sich mit dem Schwert in den Nahkampf warf. Ich glaube ehrlich, wir drei hätten die Sache allein bestehen können. Die Söldner waren gut, eine Mischung aus Diffs und Apims, aber wir gewannen die Oberhand. Dann aber warfen sich von unserer Seite noch andere in den Kampf, und auch Strom Hierayn hieb mit dem Schwert um sich, so daß wir nach einer gewissen Zeit aufhören mußten, weil wir keine Gegner mehr hatten.
    Bestürzt eilte Orlan herbei. »Dank Opaz, daß ihr hier seid! Aber... wir sind verraten, wie ihr selbst gesehen habt.«
    »Sie haben uns aufgelauert!« sagte Jaidur anklagend.
    Orlan nickte und schluckte trocken; er schwitzte. »Man hat euch beim Anflug beobachtet. Die Spiele mögen im Gange sein, aber

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