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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren, wäre es unsere Pflicht gewesen, uns auf die Seite der hyrklanischen Armee und aller Söldner zu schlagen und die verdammten Schtarkins ins Meer zu treiben, aus dem sie sich erhoben hatten. Aber sie waren zurückgewichen, waren fortgesegelt in ihren außergewöhnlich schnellen Schiffen, und die Soldaten richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Revolution.
    Dabei schnitten wir plötzlich nicht mehr so gut ab.
    Am Tag nach einem unangenehmen Scharmützel, bei dem wir in die Flucht getrieben worden waren, setzte sich Hardur Mortiljid schweratmend zu uns ans Feuer und betastete vorsichtig eine Arm wunde, die er erlitten hatte. Er hatte mehrmals betont, daß er mir den Schlag gegen die Schläfe verziehen hätte, was ganz glaubhaft klang; trotzdem achtete ich darauf, ihm nicht den Rücken zuzuwenden.
    »Wir kommen nicht durch«, sagte er murrend, hob einen Bierkrug und trank. »Sie sind zu stark.«
    Lildra schaute ihn niedergeschlagen an. Ob sie sein Verhalten oder seine Einschätzung der Lage mißbilligte, war im Moment unwichtig.
    »Aber was ist mit der Rebellion?« fragte sie mit stockender Stimme. »Wir müssen siegen!«
    »Womit denn? Wir haben nicht genug vernünftige Soldaten, und die Söldner werden gut bezahlt und geben sich entsprechend Mühe. Wie sollten wir uns da durchkämpfen?«
    Lildra blickte stirnrunzelnd auf Jaezila.
    »Ein schwieriges Problem. Fahia ist schlau wie ein Leem.«
    »Wir brauchen mehr Männer«, sagte Nath der Rächer mit sorgenvollem Gesicht. Offenbar waren unsere Hoffnungen bereits im Keim erstickt.
    Die schlimme Entwicklung war mir in ihrem Ernst bisher nicht ganz bewußt geworden, mußte ich doch erst die wundersame Begegnung mit meiner Tochter verdauen. Stundenlang verbrachten wir im Gespräch und suchten einen Weg in unsere neue Beziehung -während wir uns die ganze Zeit freudig unserer Freundschaft aus der Zeit bewußt waren, die wir zusammen verbracht hatten, aus den Gefahren, die wir miteinander bestanden hatten. So kostete es uns einige Mühe, die traurige Realität der stockenden Revolution zu erkennen.
    Einige der hohen Herren und Damen, die sich zu Prinzessin Lildras Fahnen versammelt hatten, verschwanden wieder - es waren nicht viele, aber immer noch genug, verdammt sollten sie sein! Wer noch bei uns ausharrte, zog ein besorgtes Gesicht. Es kam der Vorschlag auf, sich mit Orlan Mahmud nal Yrmcelt in Verbindung zu setzen, von dem uns seit etwa einer Sennacht kein Bote mehr erreicht hatte. Wir wollten die wahre Situation erfahren und wie wir uns auf die Zukunft einstellen mußten. Dies war eine Umschreibung für die Frage, ob wir die Revolution überhaupt fortsetzen konnten. Schließlich faßten ich, Jaezila, Jaidur und eine kleine Gruppe Männer den Entschluß, nach Huringa vorzustoßen und mit Orlan zu sprechen. Es war ein gefährliches Unterfangen, und Lildra klammerte sich beim Abschied sehr an Jaidur fest.
    »Du brauchst nicht mitzukommen, Jaezila«, sagte ich.
    Doch schon war mein Einwand mit einem Lachen abgetan. Allerdings war mir klar, daß neue Abenteuer mit meiner Klingengfährtin Jaezila weitaus belastender für mich sein würden als bisher. Ich hatte einen tieferen Einblick und muß zugeben, daß ich wenig übrig hatte für die Vorstellung, daß meine Tochter sich rapierschwingend in Gefahren stürzte. Aber ich würde sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen können. Mit Fluttrells flogen wir nach Huringa. Die Sattelvögel mit dem lächerlichen großen Kopf sind zuverlässig und willig, wenn sie auch nicht zu den besten Sattelfliegern Paz' gehören, und es dauerte nicht lange, bis wir über einer Villa kreisten, die zwei Häuser von Orlans Besitzung entfernt war. Wir spähten vorsichtig hinunter und setzten schließlich, als wir keine Gefahr ausmachen konnten, zur Landung in einem kleinen Hain im Garten an. Vad Norans Villa war eine sehr ausgedehnte Anlage gewesen und hatte sogar über eine eigene Arena verfügt; Orlans Haus war noch größer und ohne Arena. Allerdings besaß er Übungsringe, deren gefegter Sand im Licht der Sonnen schimmerte.
    Die wichtigste Frage, die einem in Huringa und über Huringa gestellt wurde, war, ob die Spiele im Gange waren. Bei der Landung hörten wir das Gebrüll aus dem Jikhorkdun. O ja, die Spiele liefen.
    Es hatte zuvor geregnet, doch inzwischen war der Himmel wieder klar, und die Sonnen brannten, und wir näherten uns der Villa mit vorsichtigen Schritten. In unserer Gesellschaft war ein hoher Herr, der Orlans Dienstboten bekannt

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