Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares
gewaltigen Brustkorb anschwellen und zeigte wieder einmal seine großartige Schlichtheit, als er sagte: »Nicht oft wagen wir uns über die Grenzen Djanduins, doch liegen uns gewisse Informationen über die Ziele dieser Hamalier vor. Von allein werden sie nicht aufhören. Die einzige sichere Methode, ihnen Einhalt zu gebieten, liegt darin, es selbst zu tun.« Er hob eine Flasche. »Nein, Ortyg, nein, du hast recht. Dem König ist das Herz schwer, und so wird es uns allen gehen wegen der prächtigen Kämpfer, die auf dem Schlachtfeld sterben müssen. Aber wird dieses Opfer nicht gebracht, steht uns viel Schlimmeres bevor.« Und schon stieß er einen Schrei aus, der auch die Zecher an den anderen Tischen in unsere Richtung blicken ließ. »Bei Zodjuin vom Silber-Stux! Auf Notor Prescot, König von Djanduin, und Hölle und Verdammnis für unsere Feinde!«
Ich senkte den Blick, während der Jubel ohrenbetäubend durch den Saal hallte. Wenn man mit Djangs kämpft, braucht man sich vor sterblichen Gegnern auf Kregen nicht zu fürchten!
Oder vielleicht doch, bei Zair? Sie werden es erfahren ...
In den nächsten Tagen diskutierten wir allerlei Pläne. Letztlich lief es darauf hinaus, den großen Gesamtplan auszuschmücken und zu verfeinern. Denn tatsächlich blieb uns nur die eine Möglichkeit, und so riskant sie sein mochte, bot sie doch die Chance, das Blutvergießen schnell zu beenden. Und wenn es darum geht, im Kampf ein Risiko abzuschätzen, so ist ein Djang am ehesten geeignet, die Herausforderung mit lautem Lachen anzunehmen. Die Regimenter und Flugboote und Satteltiere der Luftdienste wurden inspiziert. Die vierarmigen Djangs gehören zu den eindrucksvollsten Kämpfern, die es auf Kregen gibt, und sind bei ihresgleichen sehr gefürchtet. Trotzdem kennt man sie vorwiegend nur im Südwesten Havilfars, weil sie ihren Lebensbereich kaum verlassen. In strategischer Hinsicht kann man sie nicht ganz so hoch einschätzen. Wenn man ihnen die richtige Richtung zeigt und sie in Gang schiebt, gibt es kaum etwas, das sie aufhalten kann. Die affengesichtigen Obdjangs dagegen sind die Denker des Landes, und die beiden Rassen lieben sich und arbeiten prächtig zusammen.
Anzumerken wäre vielleicht noch, daß sich meine temperamentvolle Mathdi -Besatzung in Djanduin sehr umgänglich und höflich aufführte und daß Bonnu keine Mühe mit ihnen hatte.
Sie wissen, daß ich trotz meiner Abenteuer überall auf Kregen immer bemüht war, mit all jenen Orten schriftlich in Kontakt zu bleiben, die mich besonders interessierten. So waren Kytun und Ortyg über die neuesten Entwicklungen informiert. Hieraus hatte sich ergeben, daß sie Verbindung nach Valka hatten, wo viele Valkaner von Djangs im Umgang mit Flutduins unterrichtet werden. Auch in Djanduin wurden viele Valkaner für Aufgaben eingesetzt, für die Apims besser geeignet waren. Auf diese Weise wußte man, was sich in und um Hamal abspielte. Während meines Besuches trafen neueste Meldungen ein: über den weiteren Verlauf der Invasionen, über die Angriffe der Wilden in den Bergen des Westen. In vielen Berichten spielte der Name Prinz Tyfars eine große Rolle.
Ich sagte zu Ortyg und Kytun: »Meine Freunde, hört mich an! Dieser Prinz Tyfar. Er ist ein großer Mann. Er ist kein Feind, denn er hängt wie wir dem Traum an, Paz zu einen.« Mit diesen Worten verbog ich die Wahrheit ein wenig, doch stimmte die Einschätzung durchaus, auch wenn er sie noch nicht so klar geäußert hatte. »Gegen ihn oder seinen Vater, Prinz Nedfar, werden wir niemals die Hand erheben.«
»Aber was ist, wenn er seine Armee gegen uns führt?«
Ich runzelte die Stirn. »Das weiß ich noch nicht genau. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß er seinen Posten verläßt. Die Wilden sind eine Plage.«
Die beiden nickten. Auf ihre bedingungslose Unterstützung konnte ich zählen.
Dann schien Ortyg einen Gedanken auszusprechen, der ihm schon eine Weile im Kopf herumging: »Dieses Hamal ist reich, ungeheuer reich. Wir könnten notfalls hier autark sein. Aber – unsere Voller sind so unzuverlässig wie eh und je.«
»Wenigstens sind es Voller«, sagte ich. »Die Vallianer setzen gewaltige Flotten Himmelssegler ein. Diese Vorlcas sind von den Winden abhängig.«
Mir schien der geeignete Augenblick gekommen, meine weiteren Pläne ins Gespräch zu bringen.
»Die Mathdi wird zu Kov Seg und Prinz Drak und König Jaidur und dann zu Dav Olmes und der seltsamen Sammlung von Armeen aus den Ländern der
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