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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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trinken, und schon mußte ich mich wieder an meine Zaydo-Rolle gewöhnen und hatte es nach kurzer Zeit geschafft, mir einen Posten als Hilfsarbeiter zu ergattern: Ich sollte Farben mischen und Leitern und Gerüstteile schleppen und mich allgemein nützlich machen.
    Diese Gelegenheit ließ ich nicht ungenutzt.
    Bei Vox! Eine tolle Chance!
    Allerdings wußte ich nicht recht, was ich mit meinem Krozair-Langschwert anfangen sollte. Es würde nicht einfach sein, Farbtöpfe Leitern hinauf- und hinabzuschleppen und dabei eine lange Stahlklinge auf dem Rücken zu tragen.
    Quartier bezogen die Künstler in modrigen Räumen an einem wenig benutzten Hof östlich des Hammabi el Lamma, fast an der Spitze der künstlichen Flußinsel. Die Palastwächter machten die üblichen Schwierigkeiten, ehe sie uns durchließen; nach einer Sennacht aber gehörten wir praktisch zur Einrichtung und konnten mit unseren regenbogenbunten Schürzen und den farbbespritzten Gesichtern und Haaren frei kommen und gehen. Ich sorgte dafür, daß mein Gesicht stets farbverschmiert war. Wenn ich eine Leiter oder Planke trug, konnte ich mit einem freundlichen »Lahal, Dom!« und einer Bemerkung über die Entwicklung der Gruppierungen im Jikhorkdun an den Wächtern vorbeimarschieren. Majordomus zeigten uns die Räume, die auszustatten waren, ein Komplex an einem Korridor, der seitlich von dem Thronsaal fortführte, den Thyllis wieder mehr benutzen wollte.
    Ich hatte gute Gründe, die Aufregung zu unterdrücken, die in mir aufzusteigen drohte. Gewiß, ich befand mich in Thyllis' Palast. Ich war in der Nähe ihres infernalischen Thronsaals, auf dessen Stufen die Menschenjäger fauchten, in dem die teuflische Syatra-Falle klaffte. Viel nützlicher wäre es gewesen, wenn ich in der Nähe des Kartenraums hätte arbeiten können ...
    Unter den vielen Geräten, die die Künstler mit sich herumschleppten, konnte ich ohne weiteres das Langschwert verstecken, und ich gewöhnte es mir an, es in einen fleckigen Sack zu wickeln und griffbereit zu halten. Inmitten der Töpfe und Eimer und Leitern und Kästen fiel das Bündel nicht weiter auf. Die Gründe für meine Handlungsweise werden Sie verstehen; Sie können sich vorstellen, warum ich die Krozairklinge in der Nähe haben wollte ...
    Die Vorstöße, die die Alliierten gegen Hamal unternahmen, liefen einigermaßen nach Plan – Dank Zair! –, und es kam zu keinen schlimmen Katastrophen, auch wenn sich oft genug Hindernisse auftürmten. Der Tag der großen Wahrheit rückte mit jedem Sonnenaufgang näher. Damals bildete ich mir ein, daß die nun eintretenden Ereignisse reiner Zufall waren; kurze Zeit später aber sollte ich erkennen, wie sehr ich in diesem Punkt irrte.
    Die Pläne des hamalischen Oberkommandos schienen ihrerseits zu funktionieren; man hatte den Vormarsch einiger unserer schwächeren Armeen verlangsamen können, bis der Druck eigentlich nur noch von Segs Armee ausging. Wir waren stets aktuell informiert und spürten die zunehmende Spannung. Verdammt unbehaglich war uns zumute, denn wir wußten, daß Seg das Leben von vielen tausend guten Männern aufs Spiel setzte, gar nicht zu reden von seinem eigenen. Seine Armee war verstärkt worden und umfangreicher, als die Hamalier ahnten, und unsere Luftstreitkräfte hielten sich massiert bereit, den Feind niederzukämpfen, sobald er zuschlug. Als Seg in einer gewissen Entfernung vor Ruathytu haltmachte, um sich dem Feind zu stellen, gab es bei den Hamaliern manches überraschte Gesicht. Das freute mich. Guter alter Seg!
    In diesem Stadium des makabren Todestanzes standen Kytun und Seg bestimmt ständig in Verbindung. Wenn ich nichts Gegenteiliges hörte, würde der erste Tag, an dem Rollo der Kreis die Decke von Thyllis' Saal des Chemzite-Graints bemalte, zugleich auch der Tag sein, da die Decke jederzeit einstürzen konnte.
    An jenem Abend, der eigentlich der letzte Abend der alten Ordnung in Hamal sein sollte, gab Thyllis in ihrem Thronraum für die Truppen, die am nächsten Tag losmarschieren sollten, einen Empfang. Man wollte mit allen verfügbaren Einheiten gegen Seg vorgehen – doch natürlich sollten Regimenter in der Stadt zurückbleiben, denn das Oberkommando kannte sich aus. Ich wusch mich, zog eine saubere dunkelblaue Tunika über den alten scharlachroten Lendenschurz, darüber graue Hosen und Schnürstiefel aus weichem Leder. Der silbergraue Fellrand meines grünen Umhangs war angemessen dandyhaft. Dieses Cape war weit genug geschnitten, um das

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