Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares
werden.« Er lächelte, und die Sonnen schienen plötzlich heller zu scheinen. »Und grüß auch ... Silda von mir.«
»Gern.« Silda war Segs Tochter, und Delia und ich hätten es am liebsten gesehen, wenn Drak so vernünftig gewesen wäre, sie zu heiraten, anstatt sich mit der ränkeschmiedenden Königin Lust aus Lome abzugeben. So tauschten wir die Remberees in etwas gelockerter Atmosphäre, und die Mathdi brach nach Vallia auf.
Wie befürchtet, war Delia nicht in Vondium. Niemand kannte ihren Aufenthaltsort. Den Schwestern der Rose war natürlich bekannt, wo sie sich befand, doch stand einem einfachen Mann diese Information natürlich nicht zur Verfügung. So ließ ich die Mathdi durchsehen und einige Waffen gegen bessere vallianische Gros-Varters austauschen, dann flogen wir eiligst weiter, um Jaidur zu besuchen. Während meines kurzen Aufenthalts in Vondium hatte ich mich um zahlreiche Einzelheiten gekümmert und etliche Papiere durchgearbeitet – mit Auswirkungen, die sich bestimmt zum Teil noch in diesem Bericht zeigen werden ...
Neben den knapp gehaltenen gesellschaftlichen Verpflichtungen und dem ganzen politischen Hin und Her, mit dem ich mich in Vondium befassen mußte, nahm das Problem der Zauberer aus Loh großen Raum ein. Deb-Lu vertraute mir an: »Phu-Si-Yantong läßt wieder einmal seine magischen Kräfte spielen. Khe-Hi und ich leisten Widerstand, der aber viel Kraft kostet.« Er schien müde zu sein, der Turban saß ihm schief auf dem Kopf, das rote Haar wirkte struppig. Was Khe-Hi anging, so schien dieser junge Zauberer mit seinem Frust kaum fertigzuwerden. »Wir sind überzeugt, Yantong besiegen zu können, wenn es im okkulten Bereich zur großen Auseinandersetzung kommt. Es tut mir leid, Jak ... Majis, daß ich mich nicht bei dir gemeldet habe. Ich muß dich allerdings darauf aufmerksam machen, daß selbst diese Kommunikation jederzeit unterbrochen werden kann ...«
»Du meinst, Yantong weiß Bescheid, hört mit?«
»Zumindest ahnt er, was zwischen uns vorgeht«, sagte Deb-Lu nachdrücklich. »Es ist mir gelungen, dich im Auge zu behalten und in Lupu zu beobachten. Deine Nachrichten wurden aufgefangen.«
»Das ist immerhin etwas. Ich glaube allerdings, daß der Angriff auf Vallia nun doch nicht stattfinden wird. Die Hamalier sind in Bedrängnis.«
»Sie wollen dich in eine Falle locken.«
Ich gab Deb-Lu eine passende Antwort und fuhr fort: »Wir müssen unsere Falle eben früher und nachdrücklicher zuschnappen lassen. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.«
Khe-Hi reichte mir eine kleine Bronzebrosche. »Ein Signomant, Majis. Der müßte unsere Kommunikation fördern.«
Erfreut steckte ich mir die Brosche an.
Jaidur und Lildra freuten sich über meinen Besuch. Ich war nicht gerade begeistert davon, daß Lildra ihren frisch angetrauten Mann auf einen Feldzug begleiten wollte; aber das Wörtchen ›frisch‹ erklärt eben so manches. Die beiden waren sehr selbstbewußt, und als ich ihnen den Plan erklärte, zeigten sie sich sofort einverstanden. Allerdings sagte Jaidur auf seine ungestüme Art: »Wir werden sie auseinandernehmen, bei Vox!«, während Lildra lächelnd seinen Arm hielt. Ich mußte einen Anflug von Unbehagen unterdrücken. Schließlich trug Seg die Hauptlast des bevorstehenden Kampfes.
»Sobald wir den günstigsten Ausgangspunkt erreichen, setze ich die Truppen in Marsch«, versprach Jaidur.
»Gut. Denk daran – die zeitliche Abstimmung ist sehr wichtig. Du mußt also genug Zeit für Unvorhergesehenes einplanen.«
»Ja.«
Er berichtete, daß er nach dem Modell der Schwertwache des Herrschers und den Gelbjacken des Herrschers eine Leibwache aufgestellt hatte. Nun ja, das stand ihm zu. Diese beiden Einheiten waren von anderen zu meinem Schutz geschaffen worden, woraufhin ich die Ergebene Leibwache der Herrscherin gegründet hatte und in Kürze eine zweite ähnliche Körperschaft aus der Taufe heben wollte. »Viele Leute meinen, es sei besser, zwei Leibwachen zu haben«, erklärte ich Jaidur. »Du teilst das Kommando. Auf diese Weise gibt es keine Palastrevolten. Soviel zur Theorie.«
»Aber deine SWH ist bei Drak, und die GJH begleiten Seg.«
»Richtig.« Ich lachte nicht, ließ meinen Sohn aber erkennen, daß ich amüsiert war. »Sollten die einen Aufstand anzetteln wollen, meinetwegen – wenn wir mit Hamal fertig sind. Außerdem sind nur jeweils die ersten Regimenter ausgerückt. Die zweiten haben anderweitig zu tun.«
Wir unterhielten uns eine Zeitlang, denn
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