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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und fing den Speer mit der Linken aus der Luft. Ich drehte ihn um und schleuderte ihn zurück – aber nicht auf den Rapa. Er quiekte und duckte sich. Der Speer aber galt Gochert. Leider daneben. Zum Fluchen blieb mir keine Zeit. Ich schaffte es eben noch, die Klingen mit dem nächsten Attentäter zu kreuzen und den Versuch fortzusetzen, am Leben zu bleiben.
    »Wir haben keine Chance mehr, mein alter Dom«, keuchte Seg. »Aber wir hatten unseren ...« Hier parierte er, fintete, wich zurück und sorgte dafür, daß der Gegner, der ihn attackiert hatte, ein haariger Brokelsh, mit durchstochenem Auge zu Boden ging. »... Spaß. Ich bedaure nichts. Nicht einmal mehr Thelda.«
    »Noch ist es nicht vorbei, Seg!« sagte ich energisch. Seg, der aus Erthyrdrin stammte, besaß die unangenehme Eigenschaft, in die Zukunft zu schauen und daraus Informationen abzuleiten, die niemand hören wollte. Seine energische, praktische Natur stand dazu in starkem Gegensatz. »Wir müssen die Rasts in Schach halten. Sie nur halten!«
    »Oh, aye, das schaffen wir.«
    Dann aber wurden wir in einem Gewirr von Klingen zurückgedrängt. Nur wenige Pfeile stiegen in die Luft empor und mochten im Durcheinander ebensogut auch eigene Leute treffen. Aber so wie wir die Spikatur-Leute kannten, ließen sie sich davon nicht abhalten. Daß kaum Bögen und Pfeile zu sehen waren, lag wohl schlicht daran, daß man sie nicht gut hatte hier hereinschmuggeln können. Während wir immer weiter zurückgedrängt wurden und ich so manchen guten Mann sterben sah, ging mir der Gedanke durch den Kopf, daß ich einen lohischen Langbogen samt Pfeilen schon unter viel schwierigeren Umständen durchgeschmuggelt hatte. Meine Meinung über die Anhänger von Spikatur Jagdschwert, die ziemlich schwankend gewesen war, sank in neue Tiefen ab. Diese Leute handelten hier gegen die Interessen von ganz Hamal, wie ich sie sah – und nicht einmal dies schafften sie ohne Mühe.
    Tyfar und Jaezila wurden zusammen mit Thrangulf und dem jungen Hando und den anderen um Nedfar zurückgedrängt. Dieser war außer sich vor Wut. Aber so ungeschickt sich die Attentäter auch anstellten, ewig würden wir ihrem Ansturm nicht widerstehen können.
    Der nächste Bursche, der sich an mich heranwagte (ein Moltingur, dessen horniger Schulterpanzer nur leicht geschützt werden mußte und dessen Facettenaugen und Röhrenmund kein sehr schönes Bild boten), zuckte plötzlich hoch und reckte sich. Sein Blick verlor an Schärfe. Der Mann schien völlig verwirrt zu sein. Als er fiel, sah ich, daß sein metallener Helm an der Schläfe eine Beule aufwies. Durch das Lärmen der Klingen, das Gellen der Stimmen und das Stampfen der Füße hörte ich das Klappern der Bleikugeln auf dem Marmor.
    Der Mann vor Tyfar bäumte sich plötzlich auf; oberhalb des Brustpanzers hatte sich ein Pfeil durch seinen Hals gebohrt.
    Schon prasselte ein ganzer Schauer von Pfeilen hernieder, und wir sahen die Reihen der Bogenschützen und Schleuderschwinger auf den Balkonen. Mir war klar, wer da als erster seine Geschosse auf den Weg geschickt hatte: Barkindrar die Kugel und Nath der Pfeil, soviel stand fest.
    Kaldu, Jaezilas persönlicher Gefolgsmann, sprang über die Balkonbrüstung zwischen die bewaffneten Spikatur-Attentäter.
    »Kaldu!«
    »Auf sie!« brüllte ich, und wir griffen wie wildgewordene Teufel an. Was wir auch waren.
    Plötzlich ging es den Anhängern Spikaturs nur noch um die Flucht. Wir jagten sie zu den Türen, die inzwischen aufgeschlossen worden waren. Gochert erwischten wir nicht. Bestimmt hatte er, kaum daß sich der Kampf wendete, den Ausgang geöffnet und war als erster geflohen.
    Keuchend, blutbefleckt, freudig erschöpft, so standen wir auf der Treppe und schwenkten die Schwerter, und die braven Bürger Ruathytus starrten verständnislos auf die Horde Verrückter, die da nackt vor dem Eingang zum Sensil-Paradies herumtobte. Unsere erhitzte Haut reagierte dankbar auf die frische Luft. Die Gefährten waren so aufgedreht, daß sie unentwegt reden mußten. Ich war vor allem dankbar, daß Jaezila und Seg und Tyfar den Kampf unverletzt überstanden hatten.
    Nadelstecher wurden gerufen, um die Verwundeten zu versorgen, dann gingen wir hinein, um uns von Schweiß und Blut zu befreien. Für eine Waschung waren wir immerhin am richtigen Ort.

17
     
     
    Deb-Lu-Quienyin eilte in den kleinen Raum, der uns zur Verfügung stand, rückte seinen Turban zurecht und sagte: »Ich muß euch sagen, die Herrscherin

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