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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Krieg ziemlich schnell überwunden zu haben.«
    »Aye, das freut mich.«
    Er fing einen Ball auf, der von einer Gruppe Mädchen herübergeflogen kam, und warf ihn zurück. Die Mädchen gingen eher kraftvoll als geschickt damit um.
    »Was haben sie in der Welt für Leid angerichtet, und jetzt, beim Verschleierten Froyvil, schau sie dir an! Man könnte meinen, sie haben den Krieg gewonnen!«
    Diese Bemerkung beunruhigte mich nicht, denn ich wußte, daß Seg meine Ansichten über die bevorstehende Auseinandersetzung mit den Shanks teilte; er hatte sogar wesentlich zur Bildung dieser Auffassungen beigetragen. Ihm lag wohl nur seine Kämpfernatur quer. Ebensowenig wie ich war Seg ein blutrünstiger Kriegstreiber, doch hier fühlte er sich offenbar in seinem Empfinden verletzt, daß Sünden auch bestraft werden müßten, und hielt ein zurückhaltenderes Auftreten der Hamalier für angebracht. Statt dessen vergnügten sie sich ungemein. Im nächsten Moment flog der Ball schon wieder herbei, und wir erkannten, daß die kecken Mädchen nicht etwa ungeschickt waren – o nein! –, sondern uns einluden, an ihrem Spiel teilzunehmen.
    Und das taten wir.
    Die duftende, erhitzte Luft, die hohen Wände und Dächer hallten von den Rufen und dem Lachen, vom Klatschen und Spritzen der Schwimmer, vom Klicken und Klacken der Spieler in den Ecken wider. Alle Anwesenden brachten sich auf das Angenehmste ins Schwitzen und reinigten und erholten sich in den Becken.
    Hohe Bronzetüren, auf denen Blumengärten eingraviert waren, abgegrenzt durch Streifen aus ineinander verwobenen Blumen, führten in den nächsten Saal. Und was sich dort tat, hörten wir, ehe wir etwas sahen. Das laute Lachen, die Freudenschreie schlugen plötzlich ins Entsetzen um, und wir fuhren herum. Die hohe Tür öffnete sich. Bewaffnete Männer in Rüstungen drängten herein und hieben mit Schwertern links und rechts, um sich einen Weg zu bahnen. Ihnen voraus, inmitten der fliehenden Nackten nur schwer auszumachen, lief ein Jüngling, der ein Schwert schwenkte. Er sah uns, er erblickte Nedfar und Tyfar und hob anklagend sein Schwert.
    Er trug eine Bronzemaske, und auf seinem Helm erhob sich ein braunsilberner Federbusch.
    Die ihm folgenden Männer trugen kurze blaue Capes über der Rüstung und daran Abzeichen, die ich sofort erkannte. Der Schturval zeigte den Umriß eines Herzens, das von einem Schwert durchstochen wurde. Das Schturval der Anhänger von Spikatur Jagdschwert!
    Während sich Verzweiflung und heißer Zorn in mir ausbreiteten, überlegte ich, wie dieses Detail zu den braunsilbernen Federn passen mochte.
    Überall liefen nackte Männer und Frauen, Jungen und Mädchen herum, schreiend eilten sie auseinander, stolperten, stürzten. Wie ein in ein Becken geworfener Stein erzeugte die Gruppe der Bewaffneten eine Woge der Bewegung, die sich in alle Richtungen gleichmäßig ausbreitete. Der Jüngling, der ihnen vorauseilte, huschte über den Marmor auf Nedfar und Tyfar zu.
    »Du mußt fliehen, Vater!« rief Tyfar. Er packte den Herrscher am Arm und begann ihn zur Seite zu ziehen. Ich wußte genau, daß Tyfar selbst nicht ausreißen würde. Nedfar blieb standhaft.
    »Ich kneife doch nicht vor elenden Attentätern ...!«
    »Wir sind nackt und unbewaffnet!«
    Seg beachtete den Herrscher und seinen Sohn nicht, sondern schaute mich an, und ich nickte, woraufhin wir einige Schritte vortraten. Was für ein seltsames Gefühl, sich in dieser Situation wiederzufinden, in einer der klassischen dummen Geschichten, über die sich Kreger totlachten, die sie im wirklichen Leben aber fürchteten! Als Kämpfer trennt man sich niemals von Schwert, Bogen, Speer oder Axt. Während des Neunfachen Bades geht man allerdings davon aus, daß die Inhaber der Anlage Wächter beschäftigen, die jeden Eintretenden nach Waffen untersuchen. Jeder Attentäter hatte Probleme, an seinem nackten Körper eine tödliche Waffe zu verstecken. So war damit zu rechnen, daß die bezahlten Wächter des Sensil-Paradieses jetzt irgendwo in ihrem eigenen Blute lagen.
    »Wenn nur Turko hier wäre«, sagte Seg beiläufig und spannte die Muskeln.
    »Er ist ein großer Khamorro und kann einen bewaffneten Krieger mit bloßen Händen töten. Er hat dir einige Tricks beigebracht, Seg, das weiß ich. Trotzdem solltest du den ersten Kerl da und seine Waffe mir überlassen.«
    Der voranstürmende Jüngling hatte uns beinahe erreicht, die wir ein wenig isoliert auf dem Marmorboden standen, unter dem hohen Dach,

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