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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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seinen Rang hervorkehren, doch ich ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. »Wir dürfen keine Zeit verschwenden, Dom. Es geht um Shanks! Verstehst du? Shanks! «
    Der gefürchtete Name wirkte wie ein Losungswort, und man schloß uns ein und ritt mit uns in schnellem Trab auf die kleine Erhebung im Tal zu, auf der Garnath sein Hauptquartier eingerichtet hatte.
    König Telmont hatte sich seit unserer letzten Begegnung kaum verändert, eine Gestalt, deren auffällige Majestät man betrachten konnte, um sie dann zu vergessen, sobald die graue Eminenz Vad Garnath seinen Willen kundzutun begann. Auch er wirkte weitgehend unverändert, und ich gab mir Mühe, die unangenehmen alten Erinnerungen zu verdrängen. Wenn es den Shanks gelang, in Havilfar einen Brückenkopf zu bilden, würden sie in alle Richtungen vorstoßen und alles und jeden unterwerfen. Soviel war klar.
    Garnath ham Hestan, Vad von Mittel-Nalem, hätte schon vor vielen Jahresperioden wegen seiner Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden müssen; daß es dazu nicht gekommen war, hatte ich dem Schutz zuzuschreiben, den Phu-Si-Yantong ihm mit seinen Zauberkräften gewährt hatte. Nun, inzwischen lebte dieser Zauberer aus Loh nicht mehr. Blieb abzuwarten, wie lange Garnath sich ohne seinen Schutz am Leben halten konnte.
    Seltsam war nur eins: So schwer es mir gefallen war, gegenüber Rees und Chido den Mund zu halten und nicht eine freudige Begrüßung hinauszubrüllen, noch mehr Mühe hatte ich, diesem Yetch Garnath stumm zu begegnen. Am liebsten hätte ich ihm sofort mitgeteilt, wer ich war, hätte ihm einige Wahrheiten ins Gesicht geschleudert.
    Daß ich dann gleich darauf um mein Leben gekämpft hätte, wäre nur eine normale Folge dieser Situation.
    Statt dessen starrte ich ihn an und legte in meinen Blick all die Kraft, die ein Herrscher aufzubringen vermag.
    Er trug eine vergoldete Rüstung, die ihm nicht gut stand. Sein kurzes Militär-Cape war grün und blau; aber dazu präsentierte er eine grausilberne Schärpe, in den Farben des Silber-Leems Lem, jenes üblen Kults, dessen Vernichtung sich viele anständige Männer und Frauen auf die Fahnen geschrieben hatten. Sein dickes Gesicht mit Schweiß bedeckt, der sich in den Falten sammelte. Das dunkle, streng zurückgekämmte Haar schimmerte vor Brillanten. Seine Finger waren vielleicht nicht mehr so bleich wie einst; doch trug er jetzt an jedem einen Juwelenring. Er wirkte aufgedunsen, lächerlich, obszön.
    »Shanks!« rief ich. »Wir müssen gegen sie marschieren ...«
    Er ließ mich nicht weitersprechen. Sein Gesicht verkrampfte sich.
    »Yetch! Du sprichst zu mir, wie es sich gehört! Wer bist du?«
    »Nenn mich Jak die Nase.«
    Vielleicht bezog er diesen Namen auf meinen eigenen Zinken; in Wirklichkeit handelte es sich um einen indirekten Hinweis auf ein Duell, das wir vor langer Zeit ausgefochten hatten; dabei hatte Garnath mich betäubt, und ich mußte die Disziplinen der Krozairs von Zy zu Hilfe rufen und konnte ihm das erste Blut abverlangen, woraufhin der Yetch die Nase förmlich in den Sand gepreßt hatte, um Gnade zu erflehen. Natürlich war das alles vor der Zeit geschehen, da ich Mefto dem Kazzur kennenlernte ...
    »Dann, Jak die Nase, nimm zur Kenntnis, daß dein Hiersein dich das Leben kosten kann.«
    »Wie auch dich. Du weißt, daß du in der Falle sitzt. Deine Armee ist dem Untergang geweiht. Der hamalische Herrscher bietet dir die Chance, gegen die Shanks für dein Land zu kämpfen ...«
    » Ich bin Herrscher von Hamal!« rief Telmont und trat einen Schritt vor.
    »Ich erbitte zunächst dein Schweigen, König«, sagte Garnath, ohne Telmont anzuschauen; sein Blick war auf mich gerichtet. Er sprach beinahe ohne Nachdenken, wie jemand, der es gewöhnt war, Worte zu finden, die die gewünschte Wirkung hatten.
    »Ja, aber die Shanks ...«
    »Majister!«
    Telmont wandte sich ab, eine leuchtend bunte, edelsteinübersäte, mit Federn geschmückte Gestalt, die beinahe so grell strahlte wie das Licht der Sonne. Ich mußte einen Anflug von Mitleid für ihn unterdrücken. Im Augenblick durfte ich nur an eines denken; für mehr war keine Zeit.
    »Wir müssen gegen die Shanks vorgehen, wir alle, deine Armee, meine ... die Armee des Herrschers.« Ich fixierte Garnath mit durchdringendem Blick und wußte, daß er mit diesem unangenehmen Jak niemals Hamun ham Farthytu in Verbindung bringen würde. »Du weißt doch, was die Shanks anrichten werden.«
    Wieder wollte Telmont etwas sagen, doch Garnath

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