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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eine Abordnung aus Nedfars persönlicher Garde, dazu eine halbe Einheit meiner diensthabenden Schwadron, die an diesem Tag von der SWH1 gestellt wurde, dem Ersten Regiment der Schwertwache des Herrschers. Ich kannte jeden Mann, und jeder kannte mich. Auf unserem Ritt erregten wir allerdings kaum Aufmerksamkeit.
    Dies freute mich, doch zeigte es allzu deutlich, daß die Ruathyter die Haltung ihres neuen Herrschers womöglich falsch einschätzten.
    Nedfar, der zwischen uns ritt, beugte sich nach einiger Zeit zu mir herüber und sagte: »Die Herrscherin Thyllis wäre nie so durch ihre Hauptstadt geritten, Dray. Es hätte eine große Prozession gegeben, begleitet von ganzen Wach-Regimentern, dazu Gesang und Jubelgeschrei an jeder Ecke.«
    Ich mußte ihm recht geben.
    »Die Menschen feiern mich nicht, und das ist gut. Anscheinend funktioniert deine Art der Herrschaft hier in Hamal ebensogut wie bei dir zu Hause in Vallia.«
    »Das freut mich. Ich ertrage es nicht, wenn sich alle Leute zu Boden schmeißen.«
    Seg lachte.
    Die Geräusche und Düfte einer belebten Stadt umgaben uns. Das Lärmen ließ allerdings nach, je näher wir dem Jikhorkdun kamen. Aquädukte bildeten schwarze Silhouetten vor dem Himmel. Das Pflaster dröhnte lauter unter den Hufen der Zorcas. Diese prächtigen stolzen Reittiere, von denen jedes ein stolzes Spiralhorn an der Stirn trug, waren voller Leben, voller Temperament.
    Die Arena lag wie eine dunkle, schwärende Wunde in der Stadt.
    Hamdi der Yenakker erwartete uns in den ersten Schatten.
    Betont respektvoll verbeugte er sich vor Nedfar.
    »Lahal, Herrscher!«
    Nedfar antwortete mit einem Lahal und einer Handbewegung, dann stiegen wir ab und marschierten, umringt von Wächtern, in das Gewirr der Höfe und Übungsringe und Bazare. Sämtliche Anlagen waren verlassen.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte hier das Leben des Jikhorkdun pulsiert. Die Buden waren geschlossen, die Gehege leer. Die Übungsringe lagen still unter dem Himmel.
    Wir schritten unter den riesigen Bogen hindurch, die die Ränge des Amphitheaters stützten, und der Klang unserer Stiefel erzeugte hohle Echos.
    So traten wir schließlich durch eines von mehreren Toren in die Arena, in den Silbernen Sand hinaus.
    Man konnte sich die endlosen Sitzreihen vorstellen, die zum Himmel emporstiegen, gefüllt mit der tobenden Masse blutrünstiger Zuschauer, die ihr rauhes Geschrei erhoben. Viele tausend Hamalier im Blutrausch – während hier unten, wo wir jetzt standen, eine kleine Gruppe Kaidurs ihren letzten Kampf erwartete.
    Ich unterdrückte ein Erschaudern und reckte die Schultern.
    Über den Tribünen erschien ein Flugboot und landete langsam im Sand.
    »Wenigstens reist sie bequem«, sagte Seg.
    »Der Jiktar der Wache hielt es so für am besten, Kov.« Hamdi breitete die Arme aus und deutete damit an, daß ihn dieses Detail nichts anginge. Das Flugboot setzte in der Mitte der Arena auf.
    Nedfar trat einen Schritt vor.
    Er blieb stehen und drehte sich zu uns um.
    Ich weiß nicht, warum wir schon in diesem Stadium der Zusammenkunft nervös und angespannt waren. Im Grunde gingen wir doch nur auf die Wünsche einer stolzen Frau ein, deren Geheimnisse wir erfahren wollten, ohne Gewalt anwenden zu müssen. Trotzdem juckte es mir in den Fingern, meinen Drexer zu packen und mich nachdrücklich mit den Schatten zu befassen, die sich um die Arena zogen.
    »Dray?« fragte Nedfar.
    »Du bist hier der Herrscher, Nedfar.«
    »Nur weil du ... also gut, gehen wir zusammen.«
    Seg, Nedfar und ich marschierten durch den Silbersand.
    Vor langer Zeit hatte das Jikhorkdun in Ruathytu goldenen Sand verwendet.
    Aber ob es nun auf goldenem oder silbernem Untergrund vergossen wurde, Blut zeichnete sich dunkel und unschön ab.
    Wabernde Hitze erfüllte das Kampfstadion. Das schon etwas schräg einfallende Sonnenlicht legte zweifarbene Farbstreifen über den Boden der Arena. Sämtliche Fahnenstangen zeigten sich kahl wie von einem Sturm entlaubter Bäume.
    In diesem Augenblick verließ Pancresta das Flugboot.
    Wir gingen weiter.
    Sie kam uns entgegen.
    Etwa auf halbem Wege würden wir zusammentreffen.
    Sie trug ihr langes blaues Gewand, das am Hals offen war. Trotz der Entfernung strahlte sie Kraft und Entschlossenheit aus. Sie bewegte sich anmutig.
    »Es war gut, daß wir diese Frau gefangen haben«, stellte Nedfar fest.
    »Aye«, meinte Seg.
    Die Arena ist groß. Wir gingen nicht schnell, so daß es eine Weile dauern würde, bis wir unseren Treffpunkt

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