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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Informationen überläßt.« Er blieb sich treu. »Ganz im Gegensatz zu mir.«
    »Ich wünschte mir beinahe, Deb-Lu oder Khe-Hi wären hier.«
    »Aye.«
    Wären die beiden mit uns befreundeten Zauberer aus Loh zur Stelle gewesen, hätten sie wahrscheinlich feststellen können, ob Pancresta die Wahrheit sagte. Wie die Dinge standen, waren die Zauberer allerdings in eigenen Angelegenheiten unterwegs.
    Hamdi fuhr fort:
    »Wurde auf die Frau ... Druck ... ausgeübt, Majister?«
    »Nein«, antwortete ich. Er legte den Kopf schief und warf mir einen verschlagenen, verständnisvollen Blick zu, in dem allerlei angedeutet war. »Nichts dergleichen – und solche Dinge kommen auch nicht in Frage, solange Kov Seg oder ich hier das Kommando führen.«
    »Aber irgend etwas gab ihr den Wunsch ein zu sprechen, Majister.«
    Ich gedachte mich nicht in Spekulationen zu ergehen, wie wirksam Sedfars Drohung gewesen sein mochte. So sagte ich nur: »Wahrscheinlich hast du recht, und sie will uns hereinlegen. Ich spreche mit ihr.«
    Hamdi kniff die Augen zusammen.
    »Da wäre noch etwas ...«
    »Ja?«
    »... sie besteht darauf, dich unter vier Augen zu treffen, im Freien, unbelästigt von neugierigen Blicken.«
    »Kann sie darauf bestehen?« fragte Seg behutsam.
    »Bis jetzt hat sie diese Forderung beharrlich wiederholt.«
    »Offenbar fürchtet sie sich vor anderen Anhängern Spikaturs. Wenn sie sie verrät, versuchen sie bestimmt, die Frau zu ermorden.«
    »Ganz recht«, fügte ich ein. »Aber zugleich ist das ein Zeichen dafür, daß unsere Sicherungsmaßnahmen nicht lückenlos sind.«
    »Liegt inzwischen alles wieder in hamalischen Händen, abgesehen von diesem Palastflügel.«
    »Schön.« Eine Frau, die allein für sich stand, hatte eine faire Chance im Leben verdient. »Ich gehe auf ihren Wunsch ein und spreche mit ihr.«
    »Ich arrangiere alles, Majister.«
    Hamdi erhob sich, leerte sein Parclearglas und machte eine Verbeugung. Ich hinderte ihn nicht daran. Ihm waren solche Dinge wichtig. Als er fort war, sagte Seg: »Also schön, Dray. Du triffst dich mit ihr, und aus dem Hinterhalt bohrt dir ein Stikitche eine Klinge in den Rücken.«
    »Dann trage ich eben einen Brustpanzer.«
    »Wenn es um mich ginge, träfe ich alles, was an dir ungepanzert ist – vor allem deinen Voskschädel.«
    »Die meisten Attentäter schießen nicht so gut wie du.«
    »Jeder Stikitche, der seinen Lohn wert ist, könnte deinen Kopf treffen.«
    Worum es bei der kleinen Auseinandersetzung ging, lag auf der Hand. Seg wollte mitkommen. Ich lehne dies nicht ab.
    Es blieb noch Zeit, mit Ortyg ham Hundral, dem Pallan der Bauwerke, zu sprechen und genußvoll mit ihm die Pläne des Tempels von Havil in Pracht durchzusehen. Dabei verbannte ich jeden störenden Gedanken aus meinem Kopf. Es war gar nicht so lange her, da hätte ich mit jeder Faser dafür gekämpft, jeden Tempel Havil des Grünen niederzureißen.
    Die Dinge verändern sich, bei Zair!
    Als Hamdi der Yenakker sich meldete und den Ort vorschlug, an dem ich mich mit Pancresta treffen sollte, war mein erster absonderlicher Impuls, daß hier eine gute Wahl getroffen worden war.
    Die blutigen Ereignisse in der Arena von Ruathytu waren auf dem ganzen havilfarischen Kontinent bekannt. Ich hatte damals nicht hier gekämpft, dafür aber in der Arena von Huringa in Hyrklana; die Entscheidungen der Herren der Sterne sind einem Sterblichen nicht zugänglich. Inzwischen hatte ich mich mit vielen anderen gegen die Institution des Jikhorkdun, der Arena, gewandt, jener Tötungsmaschine, jenes Ortes blutiger Spiele in silbernem Sand.
    In der Großen Arena von Ruathytu hatte Phu-Si-Yantong, der Erzbösewicht, der berüchtigte Zauberer aus Loh, seinen letzten Kampf ausgefochten, letzten Widerstand geleistet, ehe er der Königin von Granarye zum Opfer fiel, die von den mit uns verbündeten Zauberern aus Loh heraufbeschworen wurde.
    Seit diesem schrecklichen Ereignis war die Arena nicht sonderlich beliebt gewesen. Wir hatten uns größte Mühe gegeben, die Zuschauer von einem weiteren Besuch abzuhalten, während die kleineren Jikhorkdun zu unserem Unwillen wieder geöffnet waren. Immerhin lag die Große Arena einsam und verlassen im Schein der Sonnen, und ihr Silbersand zeigte keine Fuß- oder Klauenspuren, gar nicht zu reden vom Rot des Blutes.
    Hier, mitten im Rund des silbernen Sandes, wollte Pancresta die Zusammenkunft abhalten und uns die Geheimnisse Spikatur Jagdschwerts offenbaren.

4
     
     
    Der Herrscher von Hamal

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