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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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kulturelle Unterschiede gibt, sondern auch eine Spannbreite rassischer Variationen, wie sie auf der Erde nicht bekannt ist.
    Die Khibils des Binnenmeeres, des Auges der Welt, hätten sich womöglich überrascht gezeigt über das gesellschaftliche Auftreten der südpandahemischen Khibils. Die Khibils aus anderen Teilen Paz' kannten bestimmt andere Sitten. Der Vielfalt war kaum eine Grenze gesetzt.
    Wir drei - Lady Pompina, Pompino und ich - saßen an kleinen Einzeltischen vor drei langen Spiegeln. Wir saßen nebeneinander und konnten uns gegenseitig in den Spiegeln beobachten. Ashti war mit den Zwillingspärchen zu Bett geschickt worden.
    Ein Arrangement dieser Art hat Vorteile; zugleich ist es teuflisch unbequem. Pompino aber bestand auf der kulturellen Raffinesse. Alles sollte perfekt und nach der strengsten Regelung der Etikette gestaltet sein. Pompino schien damit ganz und gar nicht einverstanden.
    Die Begrüßung zwischen den beiden Khibils war beiläufig, beinahe gleichgültig gewesen.
    Nachdem er sich überzeugt hatte, daß seiner Frau und seinen vier Kindern nichts geschehen war, schien Pompino in eine eigene abgeschlossene Welt zu versinken — zumindest hatte ich diesen Eindruck. Er spielte den Gastgeber, wie es die von Pompina vorgeschriebene Etikette vorsah, sagte darüber hinaus aber sehr wenig, kaum daß er auf Fragen antwortete, die an ihn gerichtet wurden. Er trank sehr mäßig, so daß das Problem nicht der Alkohol sein konnte. Die Bediensteten trugen eine gute Mahlzeit auf. Daß eine der Köchinnen ums Leben gekommen war, daß das Haus kürzlich noch nach Blut gestunken hatte, daß die Hausherrin beinahe ermordet worden wäre - diese Dinge durften die zeremonielle Bewirtung eines geschätzten Gastes in keiner Weise stören.
    Daß ich ein geehrter Gast war, ließ sich aus den Ereignissen ableiten. Als erfahrener alter Fahrensmann wurde ich mit der Situation fertig und hielt weise eine Hand über den Kelch, wenn die Flaschen herumgereicht wurden.
    Pompina war schließlich eher aufgekratzt als betrunken - und selbst wenn sie ein wenig über die Stränge geschlagen wäre, hätte ich ihr das nicht vorwerfen können. Inbrünstig sprach sie gegenüber einer Vielzahl von Göttern und Geistern ihren Dank aus, zu der auch Beng Dikkane, der Schutzheilige aller Biertrinker Paz', gehörte, ebenso wie Pandrite und Opaz und Shenorveul der Szeptertragende Racheengel.
    Pompino suchte im großen Spiegel meinen Blick.
    Dann verzog er das Gesicht.
    »Meine Frau ist glücklich, Jak. Ich muß...«
    »Nicht, Pompino.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht. Ich glaube, die Herren der Sterne haben mich für den letzten Auftrag ausgesucht, weil ich mich mit diesem kleinen Problem aus dem Füllhorn des Lebens auskannte.«
    »Ach?«
    »Später.«
    Ich nickte und ließ mir von einer charmanten Fristle-Fifi (die übrigen Dienstboten waren in einem Holzschuppen im Hof eingesperrt gewesen) den Kelch nachschenken.
    Der Wein war kein Jholaix aus dem Nordosten Pandahems. Es war ein klarer goldener Markan, der sehr viel kostete.
    »Kapitän Logan hat ihn von seiner letzten Fahrt mitgebracht«, vertraute mir Pompino an. Er drehte den Kelch in der Hand und betrachtete die klare goldene Flüssigkeit. »Ein erfolgreicher Kapitän, dieser Logan. Sein Schiff ist die Burg von Tuscur.«
    Ich spitzte die Ohren. Wenn Pompino Leute aus der Schiffahrt kannte, konnte er mir vielleicht zu einer Passage verhelfen. Mit dem Schiff ging das viel besser als zu Fuß oder im Sattel an der Küste entlang. Schon stellte ich mir meine Rückkehr zu Seg und zu meinen Gefährten vor.
    »Du kamst mir nicht sonderlich überrascht vor, als wir uns gegenüberstanden, Pompino.«
    »Palando die Beere hat mir erzählt, ein großgewachsener Apim mit einem kleinen goldenen Kind sei auf der Suche nach mir. Seine Beschreibung brachte mich auf den Gedanken, daß du der haarige Bursche sein könntest.«
    »Ich muß dir etwas gestehen...«
    »Ja. Du bist nicht zufällig hier, und dir ist auch nicht zufällig der Gedanke gekommen, mal einen Kregoinye-Kollegen zu besuchen.«
    »Die Everoinye gaben mir weiter unten an der Küste einen Auftrag.« Ich schilderte ihm meine Erlebnisse, diesmal allerdings sachlichprofessionell und in allen Einzelheiten. Pompina stieß auf und ließ das Kinn auf die Brust sinken. Ruckhaft fuhr sie hoch und stand auf. Wir Männer erhoben uns ebenfalls.
    »Ich ziehe mich nun zurück, Pompino. Gute Nacht, Jak, ich stehe in deiner Schuld. Bitte genieß

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