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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kovnat von Bormark auf. Der Kov, so vermute ich, ist Pando. Und dessen Mutter ist Tilda die Schöne, Tilda von den Vielen Schleiern. Dasstimmt doch so, nicht wahr? Tilda hat große Ähnlichkeit mit deiner Frau...«
    Er starrte mich verständnislos an. Dann benetzte er seine Fuchslippen.
    »Wie...?«
    »Keine Zauberei, Pompino. Ich kannte Pando schon als Jüngling, der es faustdick hinter den Ohren hatte - das war vor vielen, vielen Perioden! Und seine Mutter...« Ich stockte, denn ich wollte mir ihretwegen nicht unnötig Vorwürfe machen. Wenn sie zu trinken begonnen hatte, weil ich sie zurückhaltend und als vornehme Dame behandelt und ihr dann geholfen hatte, ihrem Sohn Pando das Kovnat zu besorgen, um mich dann nicht wieder blicken zu lassen - nun ja, dann würde ich mich schuldig fühlen. Dabei gehörten meine Liebe und Zuneigung, mein ganzes Leben einzig Delia.
    »Pando, Kov von Bormark«, sagte Pompino und trank einen großen Schluck. »Nun ja, damals mag er ein Lausbub gewesen sein, aber ich muß dir sagen, mein Freund, daß er sich inzwischen zu einem ziemlichen Raufbold entwickelt hat.«
    Meiner Erinnerung nach hatte ich Pando und Tilda unmittelbar nach der Schlacht am Tormorgipfel zuletzt gesehen. Nach der Schlacht von Jholaix, durch die Ha-mal zumindest vorübergehend in seinem Vorstoß gebremst worden war, hatte ich nicht bei Pando und Tilda Station gemacht, sondern war direkt nach Vallia und Valka zurückgeflogen.
    Ein König oder Herrscher muß den Finger am Puls seiner Welt haben. Ich war mit den Entwicklungen in Pandahem durchaus vertraut. Ich wußte, daß König Nemo von Tomboram Pando als Kov von Bormark wieder eingesetzt hatte. Der erste Nemo war längst tot, und die Herrschaft lag inzwischen in den Händen eines Verwandten, eines finsteren, engstirnigen Mannes aus einem entfernten Familienzweig. Dieser Nemo H. hatte Pando in seinem Besitz bestätigt.
    Ich bezwang meine Stimme.
    »Wie steht es dort, Pompino?«
    Er trank aus und schenkte sich nach.
    »Bormark ist kein glückliches Kovnat, Jak. Irgend etwas stimmt dort nicht. Ich habe zwar dafür keinen Beweis, doch glaube ich, daß der Kult um Lern den Silber-Leem dieser Provinz das Mark aussaugt.«
    »Und der Tempel, den du niedergebrannt hast? Damit war die Plage nicht...«
    »Nein. Damit war die Plage nicht ausgeräumt. Es gibt in Bormark noch mehr zu tun, bis die Atmosphäre gereinigt ist.«
    Langsam sagte ich: »Ich zähle Pando und Tilda zu meinen Freunden, Pompino, auch wenn ich sie viele Perioden lang nicht gesehen habe.«
    Ich sprach nicht davon, wie ich es früher vielleicht getan hätte, wie sehr es mich gekränkt hatte, daß die beiden mich nach der Schlacht nicht erkannt hatten, als sie mir zerlumpt und niedergekämpft vorgeführt wurden, während ich selbst frisch gewaschen in sauberer Kleidung dastand. Ich hatte mir nichts anmerken lassen. Aber sie hatten mich nicht als Dray Prescot erkannt, ihren alten Helfer. Wenn mir das zu schaffen machte, hatte ich das Gefühl unter den Teppich gekehrt und die Schuld daran eher bei mir gesehen.
    In all den Jahren hatte ich nicht die Zeit gefunden, nach Bormark zu reisen. Was meine Agenten hatten tun können, war geschehen, so nahm ich jedenfalls an. Aber Tilda war dem Alkohol verfallen und Pando war - was? Ein ziemlicher Raufbold? Konnte er noch mehr sein?
    Mit ziemlicher Betonung fuhr ich fort: »Und du glaubst, Kov Pando steht im Bunde mit den Kultisten und sei womöglich ein Anhänger - auf jeden Fall fördere er die Leem-Freunde?«
    »Beweise dafür gibt es nicht. Ich würde mich niemals absichtlich zwischen dich und deine Freunde stellen, Jak. Das weißt du. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn Kov Pando wirklich das Silberne Wunder anbetet.«
    Diese Spekulation konnte ich nicht von der Hand weisen, denn ich kannte das Ungestüm des jungen Pando, die Neigung zur Aufmüpfigkeit.
    »Die Everoinye hatten dir eine Aufgabe übertragen, Pompino«, sagte ich. »Du hast sie in Angriff genommen. Aber sie ist noch längst nicht erledigt. Es schiene mir ein guter Gedanke zu sein, nach Bormark zu reisen, um zu sehen, was da noch zu tun wäre. Du hättest nichts dagegen?«
    Er stellte das Glas ab. Er richtete sich auf. Seine fuchsigen Schnurrbarthaare sträubten sich.
    »Etwas dagegen? Etwas dagegen! Also, Dom, da mache ich doch gleich mit! Wir ziehen gemeinsam nach Norden und zeigen diesen Leuten ihren Irrtum auf.«
    Ich lächelte, woraufhin Pompino mich anschaute, als sei ich vom Wein benebelt.

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