Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sein Seidenruch, als müsse er darauf gefaßt sein, daß Lisa sich mit geöffnetem Mund aus dem Regen auf ihn stürzte. »Das Chun-el-Boram. Ich muß sagen, im Regen sieht es prächtig aus.« Ein Blitzstrahl blendete uns, gleich darauf grollte der Donner.
    Stallburschen versorgten die Pferde, die Kutsche wurde fortgerollt. Murgon führte uns zu einer schmalen Tür in der gegenüberliegenden Mauer. Ich hatte keine Ahnung, worum es sich bei dem Bauwerk handeln mochte, in dem wir uns aufhielten. Von Dopitka oder dem Chulik war nichts zu sehen; Murgon machte keine Bemerkung darüber. Zumindest Dopitka würde seinen Dienst so schnell nicht wieder versehen können.
    Es schien sich um einen verlassenen Palast zu handeln. Die Räume waren groß und hübsch angeordnet, allerdings verstaubt und voller Spinnweben, und unsere Schritte hallten hohl und unheimlich.
    Plötzlich erschien Chulik Chekumte die Faust hinter uns und entzündete eine Fackel. Das Feuer verbreitete Schatten, die jedem Besucher mit schwachen Nerven Unbehagen bereitet hätten.
    »Wo ist Dopitka?«
    »Das weiß ich nicht, Herr. Er war nicht bei der Kutsche, als sie ankam.« Gesicht und Zopf des Chuliks glänzten feucht vom Regen.
    »Diese anstrengende Frau!« seufzte Murgon und bedeutete uns mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. Pompino warf mir einen Blick zu, wagte ein freches Lächeln und kniff die Augen zusammen, doch ich hielt meine alte Visage starr wie ein Götzenbild. So folgten wir Strom Murgon die staubigen Korridore entlang.
    Über etliche Treppen stiegen wir in die Tiefe hinab.
    Nun ja, die Anhänger Lems des Silber-Leems harten die Angewohnheit, ihre Tempel zu tarnen. Hier mochten sie in der Tiefe Zuflucht gefunden haben, auch wenn ich diesem Kult eher die Höllentiefe gewünscht hätte. Vor uns flackerte der Fackelschein und vertrieb die Dunkelheit, die sich hinter uns wieder zusammenrottete. Wir schlurften mit gesenkten Köpfen dahin, doch brauchten wir uns nicht sonderlich vorzusehen, denn wir beschritten einen gut ausgetretenen Weg, und es hätte mich nicht überrascht zu erfahren, daß der Staub nach jedem Geheimtreffen sorgfältig neu ausgestreut wurde.
    Vor einer geschlossenen Doppeltür weiter vorn stand ein einsamer Chulik. Er trug eine braunsilberne Rüstung und salutierte überaus respektvoll vor Murgon. Die Tür wurde geöffnet. Dahinter erstreckte sich der Tempel.
    Die Anlage, glitzernd und sauber und scheußlich, ähnelte weitgehend den anderen Tempeln dieses Kults, die ich bis jetzt besucht hatte. Pompino nickte. Er wußte ebenfalls Bescheid. Murgon führte uns zu einer Tür auf der Seite, vorbei an dem Eisenkäfig und dem Altar und dem Opferstein. Mit einer Handbewegung forderte er uns zum Eintreten auf.
    »Wartet hier! Ich spreche mit dem Hyr-Prinz-Majister und berichte ihm, daß du eine Audienz erbittest. Ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde. Ihr findet dort etwas zu essen und zu trinken.«
    »Vielen Dank, Pantor.«
    Murgon und Chekumte verschwanden, und wir schauten uns im Wartezimmer um. »Etwas für Leib und Magen«, sagte Pompino und schien zum Leben zu erwachen.
    Die Fleischspeisen waren eine typisch kregische Spezialität, dazu gab es frisches Obst, frisches Brot, eine Käseauswahl, mehrere leichte Weine und Parclear. Natürlich auch Palines. Eine Sybil-Frau lächelte nervös, wischte sich die gelbe Schürze und hielt sich bereit, uns zu bedienen; aber wir schickten sie fort, worüber sie sich offensichtlich freute. Wir ließen uns in Sessel sinken und faßten zu.
    Ich ergriff eine runde saftige Zwiebel und biß hinein. Lecker!
    Pompino kümmerte sich geradewegs um das Wichtigste und schenkte gelben Wein in zwei Kelche - ein ordentlicher Pantuvan -, und wir prosteten uns zu. In diesem Augenblick öffnete sich eine kleine Holztür unter einem Vorsprung, und eine verhüllte Gestalt trat ein.
    Das Licht der beiden auf dem Tisch stehenden Lampen fiel auf die Klingen zweier Schwerter, die den überraschend auftauchenden Besucher bedrohten.
    »Wer bist du?« wollte Pompino wissen. »Was willst du hier?«
    »Meine Herren, nehmt die Schwerter fort!« bat eine Frauenstimme, die sehr sanft und zugleich atemlos klang, als habe sie soeben eine steile Treppe bewältigt. »Ich will euch nichts Böses.«
    »Wir bitten um Verzeihung, meine Dame«, sagte Pompino, der bei jeder Frau außer seiner eigenen gern den Galan spielte. »Setz dich bitte! Ein Glas Wein?«
    »Danke, Horter. Bitte Pardear!«
    Ich mußte an eine Pantomime

Weitere Kostenlose Bücher