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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wand sich strampelnd am Boden, und die Pygmäen brachten sich hastig in Sicherheit.
    Mit schußbereit erhobenem Bogen, die Sehne halb angespannt, die Waffe in der linken Hand haltend, trat Seg vor und hob die rechte Hand.
    »Llahal! Ich hoffe, ich habe euch helfen können, Freunde.«
    Die Kleinwüchsigen begannen laut zu keckern und erinnerten mehr denn je an Papageien, die flügelschlagend durch einen Käfig tobten. Die Stimmen klangen dünn und flirrend.
    Im nächsten Augenblick trat der Mann vor, der im verfilzten Haar die meisten Federn trug. Sofort erschien ein zweiter Häuptling neben ihm. Er war mit einer gleichen Zahl von Federn geschmückt, die allerdings nicht blau waren wie bei dem anderen Mann, sondern rot.
    »Hai! Llahal! Bist du Freund?«
    Der blaugefiederte Pygmäe wollte sich nicht ausstechen lassen.
    »Hai! Antworte schnell, sonst stirbst du!«
    »Nun mal langsam!« brüllte Seg. »Ganz langsam! Ich habe euch die arme verflixte Tilca getötet. Großen Dank erwarte ich dafür nicht, aber wenigstens ein wenig Freundschaft ...«
    »Kein Boltim kann Freund eines Dinko sein!«
    »Boltim?«
    »Das bedeutet ›großer Mensch‹«, flüsterte Milsi.
    »Das weiß ich ... ach, verstehe.« Seg hielt weiter den Bogen in Anschlag. »Mag zwar sein, daß ich ein Boltim bin. Aber ich will euch nichts Böses. Beim Verschleierten Froyvil! Ich hätte mich vorbeischleichen können – dann stecktet ihr jetzt alle im Bauch des Ungeheuers!«
    Der Mann mit den roten Federn sagte: »Das ist wahr, bei Clomb vom Ompion Nie-Vorbei.«
    »Wer immer das sein mag«, brummte Seg vor sich hin.
    Blaufeder war sich seiner Sache nicht so sicher.
    »Du sprichst mit falscher Zunge!« behauptete er.
    »Hätte ich aber überhaupt nicht gesprochen, würde der Toilca dich jetzt schon verdauen. Mann, er könnte euch alle auffressen und wäre noch immer nicht satt!«
    »Seg!«
    Zugegeben, diplomatisch war eine solche Bemerkung nicht. Aber Seg ließ sich nicht aufhalten.
    »Wir wandern hier nur ein bißchen herum und tun niemandem etwas Böses – am wenigsten euch, den edlen Dinkus. Wir haben euch geholfen. Jetzt werden wir unsere Wanderung fortsetzen und entbieten euch die Remberees.«
    Daraufhin begann bei den Pygmäen eine lebhaft tschilpende Diskussion. Sie benutzten die universale kregische Sprache, die der Welt auferlegt worden war, allerdings in einem schwer verständlichen Dialekt. Allmählich bildeten sich wieder zwei Gruppen heraus. Außer den langen Blasrohren und Pfeilköchern waren die kleinen Menschen mit Morgensternen bewaffnet – genaugenommen winzigen Waffen, die allerdings tödlich sein konnten, wenn sie gegen Artgenossen der Dinkus eingesetzt wurden.
    Seg sprach nicht weiter.
    Langsam zog er sich zu dem Baum zurück und beobachtete stumm die Szene. Es dauerte nicht mehr lange, da brach der alte Stammeshaß wieder auf. Die roten und blauen Federn begannen aufeinander einzuschlagen. Dabei fiel Seg eine seltsame Tatsache auf. Die kleinen Krieger bliesen nicht die Wangen zu doppelten Ballons auf und beschossen sich mit Giftpfeilen. Vielmehr hängten sie sich die Blasrohre über die Schulter und gingen mit Knüppeln aufeinander los. Seg erkannte, was hier vorging. Hier wurde das Überleben der Spezies praktiziert, das Überleben der Dinkus gegen die Gefahren ihrer Dschungelheimat.
    Es dauerte nicht lange, da war der Kampf dermaßen heftig entbrannt, daß Seg und Milsi sich am Rand des Weges entlangschieben und den Kampfplatz passieren konnten, ohne daß sich auch nur einer der erzürnten Pygmäen um sie kümmerte.
    Sie erreichten die andere Seite der Konfliktzone, ließen die Dinkus hinter sich zurück und folgten dem weiteren Verlauf des Weges.
    Plötzlich stolperte Seg über zwei nackte Körper, die umschlungen neben einem Busch lagen. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze gewann er sein Gleichgewicht wieder. Das Blasrohr bebte drei Handspannen vor seiner Brust, die Wangen des jungen Burschen waren prall wie zwei rote Äpfel.
    Ohne zu zögern, fuhr Segs linke Hand, die noch Bogen und Pfeil hielt, herum und lenkte das Blasrohr ab. Der Bursche pustete lautstark, und der Pfeil schoß in den Dschungel. Sofort war ein schriller Schrei zu hören.
    »Wie man hört«, sagte Seg, »hast du dein Ziel getroffen, mein Junge. Du hast doch sicher nicht auf mich gezielt, oder?«
    Sein Blick traf den Pygmäen – einen jungen Dinko, dicht neben sich eine jüngere Dinka, die starr vor Entsetzen auf dem Boden lag.
    »Nein«, sagte der Jüngling

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