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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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flußaufwärts geschleppt. Ich glaube, meine Freunde in Mattamlad standen nicht auf derselben Seite des Gesetzes wie die seinen.«
    Diesen Worten entnahm Seg, daß der dumme Ortyg wahrscheinlich schon vor der Küste Pandahems und in den Koroles-Inseln als Pirat gearbeitet hatte.
    »Ich danke für deine Informationen, Horter Hundle«, sagte er. »Daraus schließe ich, daß der Onker Ortyg wahrscheinlich erwischt und geköpft werden wird. Daß wir aber auch einem vorbeikommenden Boot Zeichen geben und vielleicht hoffen können, mitgenommen zu werden.«
    »Ja, Horter Seg. Man wird uns retten – so sind die Menschen am Kazzchun-Fluß. Natürlich wird diese Hilfe ihren Preis haben.«
    »Oh, natürlich.«
    Diese Nachricht löste lautes Wehklagen aus.
    Die ehemaligen Sklaven äußerten ihren Kummer auf die unterschiedlichste Weise – doch hatte das Gejammer einen gemeinsamen Kern: »Aber wir sind doch alle nackt und haben kein Geld! Wir sind eindeutig Sklaven!«
    »Shastum! Ruhe!« brüllte Seg.
    Er beruhigte seine Schicksalsgenossen und fuhr fort: »Ich besitze ein wenig Gold. Ich glaube, damit kann ich unsere Passage zur nächsten Stadt bezahlen. Die unangenehme Frage ist nur: Wie wollen wir alle ehrliche Horter und Horteras werden und nicht mehr wie gemeine Sklaven aussehen?«
    Milsi sagte: »Lieber Kapitän Hundle. Ist es nicht möglich, daß wir in einem Boot gesessen haben, das gesunken ist? Bei dem Unfall hätten wir alles verloren.«
    Mit ruhiger Bewegung legte Milsi ihre blaue Tunika ab, die schon ziemlich zerrissen war. Sie hob sie in die Höhe. Am Leib trug sie nur noch ein schmales blaues Lendentuch. Der Anblick verschlug Seg den Atem.
    »Diese Tunika ergibt Lendenschurze für einige von uns – und Seg kann uns bestimmt von seinem scharlachroten Schurz abgeben. Dann sehen wir bei unserer Rettung ganz anständig aus.«
    Schüchtern sagte Malindi: »Ich hätte gern einen Lendenschurz aus dem schönen blauen Stoff, Herrin.«
    »Du sollst meine neue Zofe sein, Malindi, das verspreche ich dir.«
    Diese Worte wurden dermaßen natürlich und ohne Verstellung ausgesprochen, daß sie Seg kaum auffielen. Er durfte Milsi nicht länger so anschauen, mußte aber feststellen, daß er seinen Blick einfach nicht losreißen konnte.
    »Nun ja, Seg der Horkandur! Und wo ist dein Messer? Und dein Lendenschurz?«
    Mit der Hilfe des Messers schnitten die Frauen Lendenschurze für sich und die Männer – die Stoffstreifen saßen wirklich eng.
    Diomb und Bamba wollten natürlich wissen, wieso alle so aufgeregt waren. Es blieb Seg überlassen, sich eine Erklärung abzuringen, wonach man von Sklaven erwartete, daß sie nackt gingen oder graue Schurze trugen, aber daß Horter und Horteras, Herren und Damen, normalerweise verhüllt gingen.
    »Dann wäre das also eine Art Rangabzeichen?«
    »Mehr oder weniger ...«
    »Die Außenwelt kommt uns immer seltsamer vor, je mehr wir dazulernen«, erklärte Bamba und rückte ihr Borkenschürzchen zurecht. »Ich bin gern bereit, von meinem Stück Rinde etwas abzugeben.«
    Jemand mußte lachen – diese Laute ließen ein wenig die angstvolle Spannung verschwinden, die von den weniger widerstandsfähigen Ex-Sklaven Besitz ergriffen hatte – ein gutes Vorzeichen. Seg registrierte interessiert, welche Leute Ortyg den Undelfar für seine Pläne nicht hatte anwerben können: Der Khibil war zu stolz, der Chulik ein hochqualifizierter und teuer bezahlter Paktun, der Rapa hatte einfach kein Interesse, sogar der kleine Och hatte sich nicht auf ein blutrünstiges Piratendasein einlassen wollen. Der Fristle liebte das Bootfahren ohnehin nicht – und was die anderen anging, so hatten sie sich aus guten Gründen geweigert, dem Berufsstand des Flußpiraten näherzutreten.
    Alles in allem, so überlegte Seg, hatte er einen ziemlich wilden Haufen beisammen – mit Ausnahme der schüchternen Typen, die zweifellos tun würden, was man ihnen sagte. Wenn ein Bluff überhaupt erfolgversprechend war, standen die Chancen gar nicht mal so übel.
    Auf seine nachdrücklich-neugierige Art brachte Diomb eine interessante Frage auf. Er war verwirrt. Wenn Sklaven Besitztümer waren und die Sklavenbesitzer Flüchtlinge sehr streng behandelten, dann würden doch die Leute sie verfolgen und wieder einfangen wollen.
    Milsi übernahm es, ihm zu erklären, daß die Angehörigen der Gruppe noch nicht persönlich im Eigentum gestanden hatten. Sie waren ein Wert in den Händen der Katakis gewesen, der Sklavenhändler, und galten als

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