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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Warenbestand. Außerdem waren viele Kataki-Eigner ums Leben gekommen. In dieser Sache würde keine Behörde im Auftrag eines Sklaveneigentümers tätig werden. Seg hörte zu und erkannte, daß hier ein großer Teil der Tatenlosigkeit erkennbar wurde, die auf König Crox' Abwesenheit zurückzuführen war. Er war davon überzeugt, daß die Katakis, sollten sie jemals diesen Flüchtlingen begegnen und sie wiedererkennen, mit Härte reagieren würden.
    Nath der Dorvenhork und Khardun der Franch kamen mit ihren schmalen neuen Lendenschurzen auf Seg zu. Mit der Umständlichkeit und Förmlichkeit, die vorgeschrieben war, wenn ein Krieger die Waffe eines anderen ausleihen wollte – solche kregischen Rituale waren in ein labyrinthhaftes Protokoll eingebettet –, baten sie darum, Segs Messer benutzen zu dürfen. Sie wollten sich harte Stöcke abschneiden und anspitzen und über dem Feuer härten, um auf diese Weise zu Speeren zu kommen.
    »Für alle Fälle«, sagte der Dorvenhork.
    »Gern, Doms«, antwortete Seg munter und warf sein Messer in die Luft. Keiner versuchte dem anderen zuvorzukommen, so daß die Waffe auf die Erde klatschte. Seg lachte leise vor sich hin. Khibil und Chulik – beide würden stets bemüht sein, gegenüber dem anderen den Vorteil zu gewinnen – und das nicht immer auf nette Weise, bei Vox ...
    Der gestrandete Trupp interessierte sich sehr für das amüsante Auftreten Umtigs des Schlosses, des kleinen Ochs. Er schuf aus geflochtenen Ranken ein langes Seil, an jedem Ende mit einer Schlinge versehen. Dann ließ er das Gebilde pfeifend um den Kopf kreisen und verschwand im Inselwald.
    Vom Ufer stieg das Land sanft zu den inneren Bergen auf, am Hang hatte sich eine vielschichtige Biosphäre gebildet. Die Regenwälder, unter denen sich Seg normalerweise den Dschungel vorstellte, wichen hier einem Hochwald. Der sich anschließende Zwergwald nahm nur wenig Raum ein, dann begann bereits die große Ebene. Umtig das Schloß trabte selbstbewußt weiter und ließ sein geflochtenes Seil kreisen.
    Er machte Jagd auf eine ganz bestimmte Affenart, die er hier zu finden erwartete – unter Summvögeln, Kampfwespen, gehörnten Echsen und zahlreichen anderen prächtigen Lebensformen, die auf der Insel gedeihen mußten.
    Chulik und Khibil sahen den Och verschwinden, dann wandten sie sich der ernsten Frage zu, wer von ihnen Segs Messer aufheben solle.
    Seg machte dem Unsinn schnell ein Ende.
    »Wenn ihr beide euch Speere schnitzen wollt, wäre es angebracht, sofort aufzubrechen und dabei Umtig im Auge zu behalten.«
    Die beiden zuckten wie von einer Schwertspitze getroffen zusammen. Dann sagte der Dorvenhork: »Nimm das Messer, Horter Khardun!«
    »Ich trage es, Nath Chandarl. Aber du kannst es als erster benutzen.«
    »Wie du willst. Der Och ist kaum noch zu sehen.«
    Die beiden folgten mit dem schnellen lauernden Gang des Kämpfers. Umtig ging an seine Aufgabe voller Selbstbewußtsein heran. Er linste vorsichtig in die Baumkronen hinauf. Nach einiger Zeit stieß er einen leisen Och-Entzückensschrei aus und ließ geschickt das Seil wirbeln.
    Die Schlinge hob sich in die Luft. Dann zog Umtig an der Leine. Unversehens stürzte ein buntes Fellbündel herab. Umtig umfing den kleinen Affen mit einem Freudenruf.
    »Dies ist ein Spinlikl«, sagte er und stieß summende, girrende Laute aus, die den Affen beruhigen sollten. Das kleine Geschöpf wehrte sich und ließ seine acht Gliedmaßen herumstrampeln, ehe es etwas zur Ruhe kam. Der Affe war nicht größer als eine große Melone und erreicht mit jedem seiner acht Gliedmaßen eine größere Weite als ein Mensch mit ausgestrecktem Arm. An jedem Auswuchs befand sich eine voll ausgebildete Hand mit geschmeidigen kräftigen Fingern und spitzen Nägeln. Der Spinlikl stieß kein Geräusch aus, kuschelte sich an Umtigs Brust und machte es sich bequem, nachdem er dem Och drei oder vier Arme um den Hals gewickelt hatte, die anderen um seinen Oberkörper.
    Umtig strahlte.
    Der Chulik und der Khibil verfolgten das Schauspiel und warteten darauf, daß der Och zur Hauptgruppe zurückkehrte – dann machten sie sich daran, Holz für ihre Speere zu suchen.
    Umtig, der triumphierend in das Lager zurückkehrte, riß einen Palineast von einem Busch und begann dem Spinlikl mit den Beeren zu füttern. Das süße kirschenähnliche gelbe Obst wuchs in den meisten kregischen Landesteilen und war immer wieder ein Genuß – ein vorzügliches Heilmittel gegen den Alkoholkater, eine Nachspeise, ohne

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