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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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die keine Mahlzeit richtig zu Ende war, ein Verdauungsförderer bester Wirkung – ein Segen für die ganze Menschheit.
    »Mein überaus intelligenter Spinlikl«, sagte Umtig zu Seg. »Es dauert nicht lange, da habe ich ihn zum schnellsten und unsichtbarsten aller Greifer ausgebildet. Ich werde ihn Herrn Clinglin nennen.«
    Milsi lächelte. »Ich hatte mal einen kleinen Mili-milu, der Pantor Fotaix genannt wurde. Wie gern geben wir Menschen unseren Haustieren doch große Namen!«
    Nachdem alle nun irgendwie bekleidet waren und die Hoffnung auf Rettung und Geld sich regte, herrschte in der Gruppe eine dermaßen gute Stimmung, daß niemand eine eigentlich angemessene Abscheu vor Umtigs neuem Begleiter zum Ausdruck brachte. Im Grunde war er nämlich kein gewöhnliches Haustier zum Liebhaben und Spielen, sondern ein ungemein geschickter Lehrling jenes Handwerks, das unter der Schirmherrschaft des Flinkfingrigen Diproo stand.
    Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren, wartete man auf ein geeignetes Boot, das den Fluß entlangkam. Noch wollte niemand das Risiko eingehen, den Kazzchun abwärts zu fahren, obwohl allgemein angenommen wurde, daß die Katakis ihre Ware längst abgeschrieben hatten und nicht mehr nach den entsprungenen Sklaven suchten. Wenn sie in Lasindle eintrafen, wollten sie jedenfalls anständig gekleidet und nicht mehr sofort als geflohene Sklaven zu erkennen sein. Aber ...
    »Dort!« sagte Milsi selbstbewußt und deutete mit dem Finger. »Zündet das Feuer an.«
    Das Boot, auf das sie zeigte, wurde von vierzig Paddeln auf jeder Seite bewegt, die sich in vollkommenem Rhythmus auf und ab bewegten. Am Heck zeigte sich eine bedeckte Kabine, über der Flaggen wehten.
    Hundle der Pläneschmieder warf eine Fackel in den Haufen aus Ästen, Blättern und Grünzeug. Schon nach kurzer Zeit stieg schwerer wallender Rauch auf, der von der schwachen Brise kaum abgetrieben wurde. Die Gestrandeten sprangen auf und nieder und schwenkten die Arme.
    Niemand glaubte, daß der reich verzierte große Schinkitree vornehm vorbeirauschen und die Schiffbrüchigen mißachten würde. Niemand glaubte es ... aber ... Unendlich langsam verging die Zeit, ehe der Bug endlich herumkam und das Boot sich in einen verkürzten Speer verwandelte, der auf das Ufer gerichtet war, links und rechts von schlagenden Paddeln flankiert. Flaggen wehten, Gischt sprühte. Das Boot näherte sich dem flachen Sandufer.
    Am Fluß des Blutigen Bisses geschah es nur selten, daß mal jemand ins Wasser eilte, um ein Boot weiter an Land zu ziehen. Die meisten Boote verfügten über eine kleine Rampe mit Leiter, die einen sicheren Weg ans Ufer ermöglichte. Als Anker wurden oft nur große Steine verwendet, in die für die Ketten oder Seile ein Loch gebohrt worden war. Das näher kommende Boot schob eine Gangway vor, und schon bohrte sich der spitze Bug mit dumpfem Laut in den Schlamm. Männer marschierten herab und schauten sich wachsam um.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Milsi.
    Die Männer trugen Rüstungen und Waffen und schwärmten sofort am Ufer aus und bildeten eine eindrucksvolle Front. Es waren zehn Kämpfer die überaus schlachterfahren aussahen, Paktuns mit blauen und gelben Federn an den Helmen. Ihnen folgte ein schmalbrüstiger Xaffer ans Ufer, dessen verträumtes Gesicht den Eindruck vermittelte, als lebe er in einer eigenen Phantasiewelt. Seine blaue Robe schlurfte hinter ihm am Boden. Er trug Papier bei sich, und die rechte Schläfe war dunkel vor Tinte.
    »Verzeiht die Begrüßung«, sagte er und hob grüßend die Hand. »Ich gebe euch das Llahal. Es hieß aber, daß am Fluß Piraten unterwegs seien.«
    »Dieser pandriteverfluchte Ortyg!« sagte jemand von hinten.
    Hundle der Planer trat vor. Als welterfahrenster der Gestrandeten erklärte er die Situation. Seine Geschichte hörte sich durchaus glaubhaft an. Sie seien Reisende, deren Boot gesunken sei. Ärger überkam Seg bei der Erklärung, warum die Paddler nicht bei der Gruppe waren, doch ließ er sich nichts anmerken. Dies war nicht der richtige Augenblick. Als Sklaven waren die Paddler an ihren Bänken festgekettet gewesen und natürlich mit dem Boot untergegangen ...
    Nicht alle Bootsinsassen hatten die Insel erreicht. Diese Handvoll seien die einzigen Überlebenden. Dem konnte Seg zustimmen. Mit den Übeltaten Ortyg des Undlefars und seinen Halsabschneidern wollten sie nichts zu tun haben.
    »Ihr könnt euch wahrlich glücklich schätzen, die blutigen Bisse des Flusses überlebt zu

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