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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vorausgesagt hatte – nicht ganz.
    Das Lokal lag in einer Nebengasse der Straße der Ankersteine, wo die Bürgersteige hier und dort eingebrochen waren. Mit Einsetzen der Regenfälle verwandelte sich die eigentliche Straße in eine dermaßen zähe Schlammwüste, daß selbst ein Quoffa nicht mehr zurechtgekommen wäre; er mochte sich mit seiner ungeheuren Kraft noch sosehr in die Ketten stemmen, er bekäme den Karren nicht mehr vom Fleck. Unter dem Papishindach hallte das Lärmen der Gäste wider. Hier und dort drang Wasser durch die Holzwände, doch niemand achtete darauf.
    Dopa wurde nicht serviert.
    Seg hätte sich sonst nicht hier niedergelassen – nicht weil er grundsätzlich keine Dopa-Kaschemmen betrat, sondern wegen der beinahe unvermeidlichen Kämpfe als traurige und unangenehme Konsequenz dieses Getränks. Er wußte durchaus, daß man in Dopa-Kaschemmen Geheimnissen auf die Spur kommen und heruntergekommene Burschen finden konnte, die sich bei Intrigen als ahnungslose Werkzeuge benutzen ließen.
    Die Tische waren geschrubbt, die Töpfe und Krüge ähnlich sauber, die gebotenen Getränke besser als alles, was man bisher am Kazzchun-Fluß geboten hatte. Dabei handelte es sich um eine kleine, wenig anspruchsvolle Taverne einen Steinwurf vom Ufer entfernt; allerdings befand sie sich in der Hauptstadt.
    Eine Sylvie in wirbelndem Gazegewand und mit klirrendem Arm- und Beinschmuck führte einen erotischen Tanz auf, dann wurde ein Tier, das schwere Ketten mit sich herumschleppte, mit glühenden Eisen zum Hüpfen gebracht, anschließend warfen Jongleure Bälle, Reifen und Fackeln und ... Seg saß zusammengeduckt in einer Ecke und dachte über den heftigen Wortwechsel nach, den er mit Milsi gehabt hatte.
    Ein intensiver Wein- und Biergeruch lag in der Luft, schwere Kochdünste wogten bläulich aus der Küche, wo heißes Fett in Pfannen schwappte; durch das Lärmen der Gäste brachten die Bedienungen dampfende Teller an die Tische – und allmählich bekam Seg ein Ohr für die Gespräche, die ringsum im Gange waren.
    Zu den Hauptthemen gehörte natürlich die Gefangennahme und sofortige Hinrichtung der Piraten. Kov Llipton hatte in dieser Sache sehr energisch reagiert – eine Nachricht, die sich in Windeseile am Fluß verbreitete. Gleichwohl wurde klar, daß trotz der lebhaften Gespräche um Klatsch und Ereignisse den Hiesigen das Fehlen von König und Königin auf eine grundsätzliche Weise naheging. Der Fluß war ohne die lenkende Hand König Crox' nicht mehr der alte, mochte Regent Llipton auch noch so energisch durchgreifen.
    Über die Verhältnisse in den Engen Hügeln war nicht viel bekannt – so daß darüber allerlei Ansichten laut wurden. Daß es dort von Banditen wimmelte, lag für jeden auf der Hand – und der König hatte diesem Zustand ein Ende bereitet, der gute Pandrite sei mit ihm. Aber wie es Walddrikingern gelingen konnte, aus ihren Waldfestungen heraus den Flußverkehr zu stören, blieb ein Rätsel – und die wenigen Landverbindungen waren schon zu ruhigen Zeiten sehr gefährlich. Seg trank langsam und bemerkte, daß trotz ihres Geredes Khardun, Rafikhan und der Dorvenhork dem Alkohol zurückhaltend zusprachen und damit seinem Beispiel folgten. Um so mehr aßen sie in sich hinein.
    Seg hielt es für weniger als angebracht, an dieser Stelle davon zu sprechen, daß mitten in den Engen Hügeln, im Coup Blag, eine Hexe aus Loh hockte und dort wie eine böse Spinne in ihrem Netz wirkte.
    Nath der Dorvenhork rief eine weibliche Bedienung zu sich und fragte, ob es im Rockveils Ank Huliperkuchen gebe.
    »Nein, Herr. Squish-Kuchen, Celene-Auflauf, Jooshas ...« Sie hätte ihm die ganze Speisenkarte heruntergebetet, doch schon nickte der Dorvenhork auf seine mürrische Chulik-Art und sagte: »Squish.«
    »Huliperkuchen«, sagte Rafikhan und beugte sich vor. »Du bist in der Armee gewesen, Horter Nath.«
    »Das ist kein Geheimnis. Ein Chulik folgt der lenkenden Hand Shams der Vier Hauer auf den Wegen des Schicksals.«
    Diomb war außer sich über die Genüsse, die die zivilisierte Küche zu bieten hatte.
    »Squish-Kuchen«, sagte Seg. »Ich habe da einen Gefährten, einen großartigen Gefährten, der liebt Squish-Kuchen über alles. Doch gestatten ihm seine vielen Tabus den Genuß nur, wenn er strenge Strafen auf sich nimmt – und so verbringt er viele Burs mit Kopfstehen.«
    Diomb lachte belustigt. Nur kurze Zeit hatten sich die anderen Gäste der Taverne näher für ihn interessiert. Die meisten hatten

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