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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nahm das goldschwere Säckchen heraus.
    Umtig trat ein wenig vor. Der achtarmige Spinlikl, Herr Clinglin, hatte sich ihm um Hals und Schultern drapiert. Der Och lächelte stolz.
    »Ich danke dir auf das höflichste für dein äußerst großzügiges Geschenk von drei Goldstücken, Horter Seg. Natürlich werde ich sie dir zurückzahlen.« Er stimmte das für einen Och typische hohe, beinahe kichernde Lachen an. »Ach, Horter Seg, wie du siehst, hast du mich bereits bezahlt.« Zwischen seinen geschmeidigen Fingern schimmerten drei Gold-Croxes.
    »Was!« Seg schaute in seine Börse, schaute auf den Och, sah das Gold – und mußte lachen. Er legte den Kopf in den Nacken, dehnte die riesige Brust und lachte, bis sein schwarzes Haar ihm um den Kopf wallte.
    »Du Hulu!«
    »Aye!«
    Khardun schaute hochnäsig an seiner fuchsigen Nase entlang auf den Och.
    »Umtig, als Söldner würdest du höchstens drei oder vier Silberlinge die Woche verdienen.«
    »Vier oder fünf!« blubberte Umtig und freute sich weiter über seine Geschicklichkeit. Seg hatte nichts gespürt.
    Nun trat Diomb erwartungsvoll vor.
    Seg seufzte. »Ich weiß es nicht, guter Diomb, ich weiß es ehrlich nicht.«
    »Aber, Seg, ich möchte mir meinen Unterhalt verdienen. Wenn ich Geld brauche, damit Bamba und ich zu essen haben, nun ja, dann ...«
    »Du kommst schon nicht zu kurz, solange ich noch Gold besitze.«
    »Das ist aber nicht dasselbe – soviel ist mir inzwischen klargeworden.«
    Der Khibil lachte. »Eine Kupfermünze den Tag, Doms?«
    Der Chulik fuhr sich mit dem Daumen an einem Hauer entlang.
    »Meinetwegen. Geht mich nichts an.«
    »Also«, sagte Seg mit lauter Stimme, »da wir nun alle Gold in den Taschen haben, wollen wir losziehen und Wein und Fleisch zu uns nehmen!«
    »Aye!«
    Er war enttäuscht, als Milsi andeutete, sie und Malindi würden in den Quartieren bleiben, die sie am Hafen genommen hatten. Sie gab keine Erklärung ab, außer daß sie keine Lust habe, Obolyas Boot zu verlassen und sich in die Stadt vorzuwagen. Er hatte den Eindruck, sie erwartete, Seg und die ausgelasseneren Mitglieder der Gruppe würden ihr ganzes Geld in einer primitiven Taverne verprassen, schließlich hinausgeworfen und wegen Trunkenheit oder anderer Umtriebe verhaftet werden. Unsichtbar lag der Schatten Kov Lliptons über ihr.
    Zahlreiche Straßen geboten über hölzerne Bürgersteige auf Pfählen, an einigen zogen sich dekorative Arkaden aus papishingedeckten Dächern hin. Offenbar waren die Bürger Nalvinlads auf heftige Regenfälle eingerichtet.
    Segs Gefährten eilten aus der Hafenzone; einige führten auf den Bürgersteigen kleine Tänze auf. Seg schaute hinter ihnen her und blickte zu Milsi zurück. »Meine Dame, San Blarnoi hat einmal gesagt, der Mensch sei wie eine Zwiebel, umgeben von vielen Schichten voller Geheimnisse. Ich werde diese Schurken natürlich nicht begleiten ...«
    »Ach, sei kein Dummkopf, Seg! Geh doch, wenn du es möchtest!«
    Diomb schaute zurück und winkte Bamba zum Abschied zu – er erlebte die erste Trennung seit Verlassen der Waldheimat. Bamba stand neben Malindi. Milsi schien verärgert zu sein.
    »Du sollst nicht behaupten dürfen, daß ich dich von allen Freuden abgehalten hätte.«
    »Es wäre keine Freude für mich, wenn du nicht daran teilhast.«
    »Eine lärmende Taverne, zweifellos eine üble Dopa-Kaschemme, Tanzmädchen, alle möglichen üblen Schauspiele – das nennst du Freuden?«
    »Ich verkehre nicht in Dopa-Kaschemmen. Dopa ist ein Getränk, das mit seiner Schärfe jeden zum törichten Kämpfer macht, und in deinen Augen bin ich das ja wohl schon zur Genüge – meine Dame!«
    Sie bewegte knapp das Kinn; eine weniger beherrschte Bewegung hätte als Abweisung interpretiert werden können. Sie biß sich auf die Unterlippe und wandte den Blick ab.
    »Geh nur, Seg. Sonst ziehen deine Freunde ohne dich los.«
    »Es sind doch gewiß unsere Freunde.«
    »Nachdem du ihnen Gold gegeben hast – gewiß!«
    »Ich habe doch nur ...«
    »Genau! Malindi und ich wollen die Bekleidungsgeschäfte dort drüben aufsuchen und uns und Bamba neu ausstatten. Remberee, Seg.«
    Mit diesen Worten machte sie kehrt, und Malindi und Bamba folgten mit anmutiger Bewegung.
    Seg fluchte nicht laut, sondern griff auf einen der Lieblingssprüche des Bogandurs zurück, den er vor sich hin murmelte: »Bei der widerlichen, fauligen Leber Makki-Grodnos – welch eine Frau!«

10
     
     
    Der Rockveils Ank war als Taverne nicht ganz so übel, wie Milsi

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