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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Soldaten, den sie im ersten Augenblick in ihm gesehen hatte.
    »Na gut.«
    Er wandte sich energisch ab, gab dem Deldar an der Spitze der Kolonne einen barschen Befehl – es handelte sich um einen Audo aus zehn Männern – und sprang vom Bürgersteig. Milsi schaute dem Trupp nach, bis das letzte braunweiße Federbüschel hinter der Ecke eines Lagerhauses mit einem abgebrochenen Kran über der oberen Tür verschwunden war.
    »Was sollte das wohl bedeuten, meine Dame?« fragte Malindi auf ihre schlichte Art.
    »Keine Ahnung!« gab Milsi verärgert zurück.
    Bamba glättete ihr neues grünes Kleid mit den orangeroten Schleifen und dem gelben Spitzenbesatz. Milsi war es nicht gelungen, die Dinka von dieser Geschmacksverirrung abzuhalten.
    »Die Burschen haben mir überhaupt nicht gefallen«, sagte Bamba in einer Aufwallung von Energie. »Solche Männer haben uns früher im Wald gejagt.«
    »Ja, und ich wage sogar zu behaupten, daß Männer wie dein Diomb sie mit Giftpfeilen beschossen haben!«
    »Milsi!«
    »Na, schon gut. Es sollte nicht so scharf klingen. Aber ich mache mir Sorgen. Im Namen des üblen Armipand – was wollten die Kerle wirklich?«
    Die drei Frauen wanderten langsam zu dem Kai zurück, an dem Obolyas Boot lag. Der Geruch des Flusses wurde stärker und vermengte sich mit den Aromen des Hafens, unter denen der Fischgeruch am stärksten hervortrat.
    Milsi blieb so plötzlich stehen, daß Malindi gegen sie prallte.
    »Entschuldigung, meine Dame ...«
    »Genug davon, Malindi! Natürlich! Was bin ich doch für eine Närrin!«
    »Was ist?« rief Bamba.
    »Es muß so sein. Der schurkische Ortyg der Undlefar. Bestimmt hat man ihn verhört. Er hat ausgesagt ... ach, ich sehe es kommen!«
    Bamba zog ein nervös-unsicheres Gesicht; Malindi begann zu weinen.
    »Wir müssen Seg und die anderen warnen!« murmelte Milsi und hastete durch die Gasse. Mit hochgerafften Röcken und erhobenem Kopf lief sie so schnell wie möglich auf die Stadt zu.

11
     
     
    »Wir sehen ziemlich heruntergekommen aus«, bemerkte Seg, den der volle Magen und das Bier gutgelaunt machte. »Gehen wir doch in die Sukhs und kaufen uns etwas Anständiges anzuziehen.«
    »Aye«, brummte der Dorvenhork. »Kleidung ist ja schön und gut – aber wir haben noch dringlichere Bedürfnisse.«
    Er brauchte dazu nicht erst die breite gelbe Hand an den im Feuer geschärften Holzstab an seiner Flanke zu legen. In beinahe jedem Winkel auf Kregen brauchte der Mensch Waffen – vorzugsweise ein kleines Arsenal. Kreger tragen gewohnheitsmäßig so viele Waffen bei sich, wie sie für die bevorstehenden Aufgaben brauchen, nicht weniger, nicht mehr. Wenn einem die Klinge in der Hand zerbricht, und man keine andere Waffe ziehen kann ... Andererseits wird sich kein Kreger mit Krimskrams behängen, den er nicht braucht.
    »Ganz meine Meinung«, sagte Khardun.
    Die Männer stießen den schweren Tisch ohne Mühe zurück, standen auf und reckten sich. Als einziger rülpste der Chulik. »Zuerst die Waffen«, sagte er, und dagegen gab es keine Widerworte, nicht einmal von Seg.
    »Allerdings werden wir uns nur sehr wenig leisten können«, wandte Khardun ein.
    »Ein Messer, vielleicht brauchen wir für den Anfang gar nicht mehr. Die Holzlanzen erfüllen bestimmt auch ihren Zweck. Was die Axt angeht ...«
    »Also«, schaltete sich Rafikhan ein und stellte das Gefieder auf, »der ganze Haufen kann sich doch kaum ein Schwert leisten.«
    »Verzeiht mir, Doms«, sagte Umtig und streichelte den Spinlikl, der sich an seine Brust schmiegte, »ich kehre zum Boot zurück. Mir hat Orlan Felminyers Laden gut gefallen.«
    Die anderen gaben keinen Kommentar ab, sondern riefen dem Mann lediglich die höflichen Remberees hinterher.
    Inmitten der zahlreichen Völkerstämme des Flusses erregten sie kaum Aufmerksamkeit. Es gab viele andere halbnackte Männer und Frauen, die sich ihr tägliches Brot verdienen wollten, Menschen, die unter den Pfählen des Bürgersteigs schliefen, die im Stehlen eines Kupfer-Obs ebenso geschickt waren wie beim Schleppen von Lasten im Flußhafen.
    Nur sehr wenige Männer bewegten sich überhaupt ohne Waffe, die sich bei den ärmeren Schichten oft auf einen schweren Knüppel beschränkte.
    Die Wege dampften vor Hitze. Die Sonnen glühten herab und würden den weichen Schlamm bald wieder verhärten. Weiter vorn führten die Stege in den Stadtteil der Sukhs und überbauten Gassen, die ein verwirrendes Durcheinander bildeten. Solche Stadtteile waren als Aracloins

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