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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht.«
    Eine schwere Last legte sich Seg aufs Herz.
    »Vielleicht liebst du einen anderen?«
    »Ach, du Dummkopf! Das sind billige Worte aus einer billigen Farce in der Theater-Sukh!«
    »Mag sein. Ich dachte aber, du könntest ...«
    »Ich könnte, ich könnte ... Aber es ist ... nein, Seg, nein. Sprich nicht mehr davon, ich bitte dich!«
    Was aus der Szene noch hätte werden können, sollte Seg nie erfahren.
    Ein Ruf von achtern ließ sie herumfahren. Obolya huschte schreiend aus seiner prächtigen Kabine. Seine Wächter brüllten durcheinander, und Khardun und der Dorvenhork spannten die Bogen. Plötzlich herrschte eine angstvolle Spannung an Bord.
    Achteraus war ein langes schmales Boot erschienen, das mit hoher Geschwindigkeit näher kam, ein Schinkitree mit zahlreichen Paddlern, gekrönt von Flaggen, vorn im Bug eine Gruppe Prijiker, die ihre Rampe schon zum Herablassen bereithielten, eine Rampe, über die sie Stahl und Bronze schwingend entern würden.
    Die Bootskämpfer, die sich da am Bug zusammendrängten, sahen überaus robust und erfahren aus; sie trugen Rüstungen mit wehenden blauen und weißen Federn. Sobald die Rampe herunterfiel und sich am Heck von Obolyas Boot festbiß, würden die Prijiker wie Leems anstürmen. Sie kannten sich aus. Keiner von ihnen würde in das gefährliche braune Wasser stürzen – es sei denn, er wäre von einem Pfeil getroffen.
    Obolya sprang auf das runde Heck seines Bootes und schwenkte kreischend die Arme. Der Verfolger rauschte näher.
    Seg ergriff seinen lohischen Langbogen und spannte ihn mit der Geschicklichkeit und Schnelligkeit, die er seit frühester Jugend kannte.
    Milsi hob eine Hand an die Brust und starrte mit weitaufgerissenen Augen nach hinten. Auf beiden Seiten des Bootes zogen die Paddler ihre Hölzer tief und hastig durchs Wasser, getrieben von dem Peitschen-Deldar, dem sie mit nacktem Rücken ausgeliefert waren.
    Von den Verfolgern hallte eine laute Stimme herüber.
    Durch ein gekrümmtes Horn, das von einem Rind der Ebenen stammte, brüllte ein Stentor Befehle.
    »Steuert zum Ufer! Leistet keinen Widerstand! Widerstand ist zwecklos!«
    Seg wollte schon auf typische unwirsche Art zurückrufen: ›Das werden wir doch sehen, bei Krun!‹, hielt die Worte aber im letzten Augenblick zurück.
    Der Trupp der Kämpfenden am Bug teilte sich. Die Prijiker machten Platz. Deutlich zeigte sich die Schnauze einer Varter, die auf Obolyas Boot gerichtet war. In der Schale des Schleuderarms lag bestimmt ein großer schwerer Felsbrocken. Sobald die Schleuder knallte und die Arme vorzucken und den Felsen losjagen ließ ...
    »Man wird uns leckschlagen! Dann sinken wir!« japste Milsi.
    Wieder kreischte Obolya los, und seine persönlichen Wächter senkten die Bogen. War das Boot erst einmal leck und gesunken, würden die Raubtiere im schlammigen Wasser ihrer Natur gehorchen ...
    »Keine Chance, meine Dame«, sagte Seg und betrachtete seinen Bogen. Dann blickte er zu dem verfolgenden Boot hinüber. Er sah die Varter und stellte sich den scharfkantigen schweren Stein vor. Behutsam löste er die Sehne seines Bogens. Er löste sie auf beiden Seiten, rollte sie sauber zusammen und verstaute sie in seinem Gürtelbeutel. Dann ergriff er einen der zusammengesetzten Reflexbögen und deponierte ihn in Griffweite.
    »Die Wächter Kov Lliptons lassen sich bestimmt nicht täuschen, Seg«, sagte Milsi.
    »Trotzdem kann ich es nur versuchen.« Er legte den lohischen Langbogen fort, halb unter die Landerampe, so daß er nur noch wie ein schlichtes Holzstück aussah.
    Der Steuermann brauchte keine Anweisung; er lenkte das Schiff zum nächsten Ufer.
    Zim und Genodras verbreiteten ihr herrliches Licht. Der Wind trug den Duft der Ebenen herbei, das Aroma von süßem Gras und Staub, darüber der perlblaue Himmel. Der Bug berührte das Ufer und ließ das Boot herumschwingen und an einigen Farngewächsen zum Stillstand kommen. Der Verfolger legte sich längsseits. Wieder ertönte die Stentorstimme.
    »Keine Bewegung! Ihr seid Piraten und werdet alle sterben.«
    Bedroht von zahlreichen Bögen, mußten Seg und seine Gefährten hilflos mit ansehen, wie die Wächter auf ihr Boot strömten.

13
     
     
    »Wir hätten den Namen Paktun nicht verdient«, sagte Seg, »wenn wir uns nicht einen Weg aus diesem stinkenden Verlies kämpfen, ertricksen oder erlügen könnten.«
    Das Verlies, das unter der Erde lag und mit eisernen Gitterstäben gesichert war, verbreitete in der Tat einen fürchterlichen

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