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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Leiber zahlloser grasender Rindertiere bewegten, entspannte sich Trylon Muryan in einem Lager. Er war mit sich selbst zufrieden. Heute früh war er auf seiner Mewsany, einem kräftigen Tier mit Namen Schwarzer Donner, ins Lager geritten und hatte zwei Chavonths erlegen können, die sich unter die Herden geschlichen hatten. Seine Armbrust war zwischen die beiden Jagdtrophäen gelegt worden, und nun bemühte sich Meister Pumphilio, ein berühmter Maler, den großen, ruhmreichen Augenblick in lebhaften Farben festzuhalten.
    Da saß nun der Trylon auf seinen braunweiß gestreiften Seidenkissen, schlürfte Sazz, kostete Miscils und erwartete den Augenblick, da er sich zum Abendessen in das Zelt zurückziehen konnte. Die Zelte des Lagers sahen mit ihren buntgestreiften und bestickten Seitenplanen und spitz zulaufenden Dächern eher wie Pavillone aus. Sklavenköche schufteten über Feuerstellen und ließen bereits herrliche Düfte aufsteigen, die dem Trylon den Mund wäßrig machten.
    Ringsum belauerten seine Häuptlinge, der Majordomus, seine Sklaven und seine Chail-Sheom – perlenbehangene, durchscheinend bekleidete, bemalte Mädchen in leichten Ketten – jedes seiner Worte, jede Geste, bereit, jeden Befehl sofort auszuführen. Er war vom Leben wahrlich verwöhnt.
    Er aß im Übermaß. Trotzdem blieb sein Körper schmal und gut in Form, und zwei Frauenhände hätten seine Taille umschließen können. Es gab Frauen zur Genüge, die freudig seufzend diese göttliche Aufgabe übernommen hätten.
    Nicht selten äußerte er nachdrücklich, es sei doch sehr bedauerlich und ein Wunder unter dem Himmel von Zim und Genodras, daß der große und prächtige Pandrite es für angebracht gehalten hatte, ihm Frau und Zwillinge zu nehmen, indem er sie unter die eisenberingten Räder eines Müllkarrens, gelenkt von einem Rapa, hatte geraten lassen.
    Aus dieser Stimmung heraus behandelte der Trylon einen gerade eintretenden Zorca-Reiter, der offenbar einen besonders anstrengenden Ritt hinter sich hatte, mit großer Zuvorkommenheit.
    »Wein für den Boten!« Und: »Laß dir Zeit, Tikshim.« Und: »Ich will jetzt zu Tisch, also halt mich nicht auf!«
    Der Bote japste seine Nachricht heraus, zerbrechlich, bleichgesichtig, voller Angst vor dem eleganten Mann in der weiten, mit Silberstickereien gesäumten Robe.
    »Ach, zum Teufel!«
    Trylon Muryan richtete sich auf seinen Kissen auf.
    Er schnippte mit den Fingern, woraufhin sein Erster Kammerherr herbeieilte und den unausgesprochenen Befehl ausführte. Muryan hing seinen Gedanken nach und fauchte dann den Boten mürrisch an.
    »Du sagst, sie werden in zwei Burs hier sein?«
    »Ganz bestimmt, Pantor.«
    »Schön. Verschwinde jetzt!«
    Wieder vertiefte sich der Trylon in seine Gedanken. Sein bleiches Gesicht, auf dem ein schmaler Kinnbart erkennen ließ, daß er schwarz gefärbt worden war, zeigte einen Ausdruck des Staunens und gekräuselte schmale, angemalte Lippen. Das Erstaunliche, Prachtvolle der eingetretenen Ereignisse ließ ihn förmlich vibrieren. Bei Lem, seinem Herrn und Lenker, wußte er, daß er ernannt, gesalbt, erwählt, bestimmt worden war!
    »So muß es sein!« sagte er zu San Frorwald und stolperte fast mit der Zunge über diese Worte. »Die Götter sind mir wohlgesonnen, und vor allen anderen ist Lem zu preisen.«
    »Da hast du zweifellos recht«, erwiderte San Frorwald mit knirschender Stimme. Er war Zauberer des Kults von Almuensis, eine eindrucksvolle, funkelnde Gestalt, ein Zauberer von schillerndem Format und einer Geistesgegenwart, wie sie am Tisch Trylon Muryans nicht anders zu erwarten waren. San Frorwald trug eine funkelnde grüne, goldene und blaue Robe, darüber einen spiraligen Hut. Er war eine imponierende Erscheinung, ein Thaumaturge von erheblicher Macht. Seine ringschweren Hände streichelten das Buch, das er sich an die Hüfte gekettet hatte, ein Hyr-Lif, das mit Edelsteinen überkrustet und in dünnstes Leder gebunden war.
    Dieser Zauberer war der einzige, dem Trylon Muryan Mandifenar na Mewsansmot seine geheimsten Gedanken anvertraute.
    »Bereite alles vor«, wandte er sich an seinen Majordomus. »Nichts darf mißlingen, sonst bist du deinen Kopf los.«
    Der Majordomus, ein Gon mit gelblicher Glatze, verbeugte sich, bestätigte den Befehl und zog los, um die Vorbereitungen zu beaufsichtigen. Der Gon, genannt Nath die Schlüssel, wußte, daß der Trylon keine leeren Drohungen ausstieß.
    »Der große prächtige Lem lächelte auf mich herab!« erklärte

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