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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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konnten. »Haltet euch bereit, Fanshos, brassud!«
    »Aye!« knurrte der Dorvenhork. »Ich nehme diesen Pafnut aufs Korn und übergebe seine Eingeweide dem Verräterischen Likshu höchstpersönlich!«
    Hikdar Northag gab ein energisches Kommando, woraufhin sein Deldar mit starrem Blick die Speerträger abmarschieren ließ. Die Bögen von Pafnuts Einheit bedrohten unverändert die Gruppe auf der anderen Seite des Saals. Seg legte Milsi einen Arm um die Schulter – eine selbstverständliche Geste.
    »Die Männer hierher!« brüllte Pafnut. Er wirkte unförmig und aufgedunsen. »Bratch!«
    Gehorsam bratchten die Männer. Energisch marschierten sie über den unbebohnerten Boden und wurden dabei unentwegt von den angespannten Bögen und den Stahlspitzenpfeilen bedroht. Sie erwarteten, mit Fäusten oder Stiefeln oder Schwerter-Breitseiten empfangen zu werden, zum Spaß der Swods.
    »Nach draußen!« Pafnuts dicke Lippen leuchteten, Speichel sprühte.
    Seg und die anderen wußten sofort, was hier im Gange war.
    Nur Diomb begriff nichts.
    Der Dorvenhork war Bogenschütze. Er wußte so gut wie Seg, welche Gefahr von den angespannten Waffen ausging.
    »Nach draußen!« kreischte Pafnut. Sein Deldar senkte den Bogen, ließ einen Pfeil am Schaft entlanggleiten und ergriff ihn mit der linken Hand, während er gleichzeitig mit der rechten das Schwert zog. Er trat vor, um das Kommando über die Gruppe zu übernehmen.
    Er suchte sich Seg aus. Durch das Japsen eines heftigen Atems, das Klirren von Metall, durch das plötzliche Aufbrausen von Lärm hörte Seg Milsis Stimme von der anderen Seite des Saals: »Oh, Seg!«
    »Messer!« brüllte Seg.
    Er trat dem Deldar in den Unterleib, fuhr herum, versetzte dem erstbesten Bogenschützen einen Schlag auf die Nasenwurzel, spürte dabei die straffe Sehne. Blitzschnell zuckte sein Messer hoch und bohrte sich mitten in Pafnuts speckiges Gesicht.
    Andere Messer wirbelten durch die Luft. In dem Augenblick zwischen Segs Ausruf und dem Losfliegen der Messer versäumten die Soldaten ihre Chance – sie reagierten nicht. Als sie ihre Pfeile abschossen, sahen sie sterbend bereits nur noch Schatten als Ziele.
    Milsi und Bamba eilten sofort herüber, und Malindi folgte. Die Männer waren bereits damit beschäftigt, sich Bögen, Schwerter und Köcher mit Pfeilen anzueignen.
    »Wir waren hier, um Waffen zu kaufen.« frohlockte Khardun. »Da kommen nun diese Onker und überlassen uns die ihren kostenlos!«
    Milsi sagte mit energischem Unterton: »Erhebt jemand Anspruch auf Rapier und Main-Gauche des toten Pafnut?«
    Niemand schien sich mit den fremdländischen Waffen auszukennen. »Sie gehören dir, meine Dame«, sagte Seg. »Ich möchte dir aber raten, dich nicht zu weit vorzuwagen, wenn wir gegen die Männer draußen vorgehen.«
    »Am besten fahren wir wohl, Seg der Horkandur, wenn wir diesen üblen Ort durch die Hintertür verlassen.«
    Seg schaute sich um. Die Männer in seiner Begleitung plünderten sich zusammen, was sie an Rüstung und Waffen brauchten. Er sah die toten Männer. Er bemerkte, daß Diomb und Bamba noch immer nicht verstanden hatten, was hier vorgegangen war. »Übler Ort? Nein, meine Dame. Am Haus liegt es nicht. Übel waren nur die Kleeshes, die sich hier einen Spaß machen wollten.«
    »Du hast recht – warum mußt du in einem solchen Moment Haarspaltereien betreiben? Los! Wir verschwinden.«
    »Dame Milsi hat recht«, sagte Khardun. »Die Empfindsamen dort draußen werden annehmen, daß wir einem kleinen Leeming unterzogen werden. Wir sollten jetzt verschwinden und unsere Rache später genießen.«
    Seg lachte.
    »Rache, guter Khardun! Schau dich doch um!«
    »Oh, aye – nun ja, beim Mächtigen Horato! Ich werde die Rasts mit ihren braunen und weißen Federn nicht vergessen.«
    »Ich auch nicht!« fiel der Chulik drohend ein.
    »Sind wir bereit, Fanshos?«
    »Aye, bereit!«
    Seg warf einen finsteren Blick auf die Bögen, die noch auf dem Boden lagen. Es waren Dorven-Bögen, zusammengesetzte Reflexbögen, geeignet für einen erstklassigen Bogenschützen. Die Pfeile waren allerdings zu kurz für seinen lohischen Langbogen. Dabei war er knapp an Geschossen. Ergeben nahm er einen Bogen an sich, der einigermaßen gepflegt aussah, dazu zwei Köcher voller Pfeile. Diese Utensilien schnallte er sich auf den Rücken und schaute dann seine Kameraden an.
    »Wenda! Gehen wir!«
    Sie verschwanden durch die Hintertür. Auf dem sauberen, ungebohnerten Boden lagen zahlreiche abgerissene braune

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