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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und weiße Federn.

12
     
     
    Überall auf Kregen wird behauptet und angenommen, daß Chuliks nicht viel Menschliches haben. Von Geburt an in den Kriegskünsten unterwiesen, verfügen sie über einen strengen Ordnungssinn; ihnen ist klar, daß es Vorschriften geben muß, Befehlsstrukturen, die ein Durcheinander vermeiden. Ihre Verhaltensweisen unterscheiden sich sehr von denen anderer Rassen. So kennen sie nicht die fanatische Hingabe zu den Dingen der Ehre, zum Nikobi, wie sie bei den Pachaks geübt wird. Sie haben nichts mit den Rassen zu tun, die auf dem Schlachtfeld je nach Sieg oder Niederlage die Farben wechseln.
    Im Laufe der Jahresperioden war in Seg die Überzeugung gewachsen, daß die Chuliks falsch gesehen wurden. Ihre strenge Erziehung, ihr Werteempfinden enthielt ihnen die Offenheit und Freizügigkeit vor, die sie in einem anderen Licht hätte erscheinen lassen. Ihnen fiel es nicht leicht, die dargereichte Hand der Freundschaft zu ergreifen.
    Als Nath Chandarl der Dorvenhork sagte: »Ich hätte es nicht zugelassen, daß der kleinen Dinko etwas passiert«, begriff Seg, was der Chulik meinte. Eine solche Äußerung überraschte ihn nicht mehr so, wie sie es in früheren, weniger aufgeklärten Perioden getan hätte.
    Auf den Rapa Rafikhan waren andere Maßstäbe anzuwenden. Aber auch er hatte sich energisch in den Kampf gestürzt und zwei braunweißgefiederte Soldaten ausgeschaltet.
    Was Khibil Khardun den Franch angeht, so hatte sein angeborenes Überlegenheitsstreben ihn veranlaßt, seine Freunde zu beschützen. Amnestie für Übeltäter – das war ein Konzept, das in der Philosophie der Khibils nicht vorkam.
    Fristle Naghan der Aalglatte war zwar kein Söldner, hatte aber auch seinen Teil getragen. Er bezeichnete sich als Metallarbeiter, der den Fluß verabscheue – und Seg glaubte ihm notgedrungen.
    Nun segelte der Trupp in Obolyas Boot weiter den Fluß hinauf und bezahlte diese Fahrt mit schweren Silber-Dhems. Man hielt aufmerksam nach Verfolgern Ausschau. Die braunweiß gefiederten Soldaten Trylon Muryans würden sich an die Fersen der Fliehenden heften, sofern kein anderer hoher Herr sich bemüßigt fühlte, seine Paktuns loszuschicken.
    Obolya der Zorcanim hatte natürlich keine Ahnung von den Übeltaten der Tunichtgute, die sein Boot benutzten. Er stand unter dem Eindruck, er habe den Chulik und den Khibil als Söldner eingestellt. Niemand brachte ihn von diesem Gedanken ab.
    Seg sagte dazu: »Ich bedanke mich, ihr Freunde, für euren Mut und eure Hilfe. Um es kaufmännisch auszudrücken, habt ihr euch euren Sold mehr als verdient. Warum wollt ihr aber nicht mal Urlaub von meinen Diensten nehmen und Obolya dienen?«
    Dies ging niemandem gegen die Ehre und wurde entsprechend verabredet.
    Daß sich unvorhergesehene Folgen daraus ergeben konnten, entging Seg nicht, doch sah er hier den sichersten Weg, Obolyas Freundschaft zu gewinnen.
    Ein Söldner läßt keinen Toten einfach so herumliegen, wenn Zeit und Umstände ihm erlauben, sich zu überzeugen, daß der arme Tote ihn nicht noch weiter unterstützen kann.
    Seg bestand darauf, daß das den toten Soldaten abgenommene Geld gleichmäßig verteilt wurde.
    Khardun lachte. »Das ist nur recht so. Damit sind wir alle gleichermaßen belastet.«
    Seine Worte ließen Relt Caphlander schaudern, doch sagte er: »Ich kann keinen Schlag führen. Aber, Doms, ich bin belastet wie ihr. Ich will zwar nichts von dem Geld, doch bleibe ich euer Gefährte.«
    Man zwang ihn, seinen Anteil anzunehmen.
    Die kleine Truppe floh vor dem Gesetz, wie es von Kov Llipton angewendet wurde. Seg äußerte seine Unzufriedenheit mit dem berühmten Gesetz des Flusses.
    Milsi setzte ihm den Kopf zurecht.
    »Das Gesetz des Flusses steht nirgendwo geschrieben. Es ist ein gemeinsames Band zwischen allen, die das braune Wasser befahren. Wir helfen uns gegenseitig. Das Gesetz des Landes, wie es König Crox verkündet hat und nun von Kov Llipton durchgesetzt wird, steht dagegen auf einem anderen Blatt. Aber auch darin scheinst du dich zu irren, mein Horkandur.«
    »Ach? Wie denn das?«
    »Die üblen Kerle, die uns so zusetzten, gehörten zum Gefolge Trylon Muryans. Er haßt den Kov – und der Kov haßt den Trylon.« Sie fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. »Ich wüßte zu gern, ob man Llipton trauen kann.«
    »Du sagtest, du habest keinen Grund, ihm zu mißtrauen. Aber überhaupt – beim Verschleierten Froyvil! –, du bist doch die Hofdame der Königin. Eigentlich müßtest du

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