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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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erringen.«
    Was das betraf, überlegte Seg mürrisch, gab es verdammt zu viele Banner und Flaggen und Standarten. Wenn jede ihren Träger daran hinderte, im entscheidenden Augenblick um sich zu hauen, würde er den Haufen in Cottmers Höhlen schicken.
    Er schaute zu der Standarte hinauf, die Milsi ihm geschenkt hatte. Sie sah wirklich prächtig aus. Ihren Träger, ein scheußlich aussehender Clawsang namens Tskarin, mußte man aufmerksam im Auge behalten, denn sollte diese Flagge untergehen, mochten die Krieger und alle die Männer, die die Reihen verstärkten, die Flucht ergreifen.
    Der Trompeter, ein weiterer leichenblasser Clawsang namens Ksandic, hatte schon bewiesen, daß er die in der Armee von Croxdrin vorgeschriebenen Signale kannte – die Frage war nur, ob sie auch den Kämpfenden bekannt waren.
    Diomb war mit dem Dorvenhork losgezogen, außer sich vor Freude, daß er nun wieder einen neuen Aspekt der Außenwelt kennenlernen sollte – diesmal die Teilnahme an einem großen und wichtigen Kampf. Seg hatte ihn ziehen lassen müssen. Bamba hatte nicht geweint; sie war nicht einmal dabei gewesen, als Diomb losmarschierte. Seg kannte sich mit solchen Dingen aus und verstand sie: offenbar hatte sich Bamba mit Waffen versehen und war losgezogen, um bei Diomb zu sein. Nun ja ... Was Malindi betraf, so hatte sie bei Milsis Abritt gejammert; ein kurzer strenger Befehl hatte aber die hübschen jungen Züge wieder beruhigt. Ein Schlachtfeld war nicht der richtige Ort für eine Sybli – eigentlich war es für keinen vernünftigen Menschen der richtige Ort.
    Natürlich gibt es in den verschiedenen kregischen Landesteilen unterschiedliche militärische Organisationsformen; hier hatten sich die Methoden des längst untergegangenen Walfargschen Reiches gehalten. Normalerweise gehörten in einen Audo zehn Mann, zehn Audos in eine Pastang und sechs Pastangs in ein Regiment. Milisis Armee, die hier nun unter Segs Kommando aufmarschierte, war etwas dünner besetzt. Die von König Crox zu regulären Regimentern zusammengefaßten Männer, mit denen er sein Reich geschaffen hatte, waren recht gut bewaffnet und ausgerüstet und ausgebildet. Die Regimenter umfaßten im allgemeinen etwa vierhundert Mann. Bei den halbnackten Fischersleuten und Stadtbürgern und den sonstigen Zugelaufenen zeigte sich zwar eine hübsche Organisation, doch ergaben sich nur wenige Regimenter, die mehr als dreihundertfünfzig oder dreihundertsechzig Köpfe zählten.
    Dies mußte genügen. Es lag auf der Hand, daß die unter Trylon Muryans braunweißen Bannern aufmarschierenden Regimenter in etwa zahlenmäßig den Einheiten der Königin entsprachen. Den Unterschied machten die verflixten lohischen Bogenschützen aus ... Seg atmete auf, als die Priester der verschiedenen Tempel ihre Gesänge einstellten, als die Opfer dargebracht waren. Nun begannen die Kapellen flotte Melodien zu spielen. Eine Brise ließ munter die Flaggen wehen. Die Armee bot einen herrlichen Anblick. Sie marschierte unter Musik und flatternden Standarten auf, und die Männer sangen dazu. Seg saß geduckt auf seiner Zorca und versuchte angesichts der Verschwendung keinen zu großen Zorn zur Schau zu stellen.
    Die Kapelle spielte: ›Die Kiefer beißen, die Zähne reißen.‹ Dann kam: ›Der Wald steht vom Morgengrauen bis in die Nacht.‹ In einem zornigen Aufwallen machte sich Seg klar, daß der gemeine Muryan auf seiner Seite vermutlich ›Die Bogenschützen aus Loh‹ spielen ließ. Sein Verstand, der sich ausgiebig mit dem Schlachtplan beschäftigt hatte, ließ seltsamerweise weitere Sorgen nicht zu. Plötzlich mußte er an die Dinge denken, die Milsi ihm über ihre Kindheit erzählt hatte. Ihre Mutter war in Jholaix als Tochter einer der reichen Weinbauernfamilien geboren worden. Ihre Großmutter stammte aus Nalvindrin und war die zweite Tochter des seinerzeit herrschenden Königspaares. Aufstände und Revolutionen hatten dazu geführt, daß ihre Großtante heiratete und die Königin – ihre Tochter hatte König Crox auf den Thron gebracht – und ihre Großmutter sich in Jholaix versteckten. Der Titel wurde aber durch die weibliche Linie vererbt, so daß Milsi die einzige legitime Königin Mab war. Daraus hatten sich alle Probleme ergeben.
    Neben dem eigentlichen Vornamen wurden alle Mädchen der Familie Mab gerufen. Sollte Milsi ums Leben kommen – in dieser Schlacht oder unter den Waffen der von Muryan angeworbenen und von Strom Ornol angeführten Attentäter –, erbte Dame

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