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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mishti Mab den Anspruch auf den Thron. Zweifellos führte Muryan, der Milsi verloren hatte, genau das im Schilde. Wenig tröstlich war Seg der Gedanke, daß er notfalls Muryan gnadenlos töten werde.
    Der Gedanke, daß er für den Tod der Bogenschützen aus Loh sorgte – oder dies zumindest tun würde, wenn sein primitiver Plan klappte –, erfüllte ihn mit dem Gefühl, die Sünden der Welt auf den Schultern zu tragen. Gewiß, es waren keine Landsleute von ihm. Sie hatten rotes Haar, das sie als Walfarg-Abkömmlinge auswies. Seine Heimat Erthyrdrin, in der nördlichen Spitze Lohs gelegen, war im Laufe der Jahrhunderte von Walfarg oft genug angegriffen und verwüstet worden. Erthyrdrin lieferte die allerbesten Bogenschützen aus Loh. Gleichwohl ging es ihm sehr gegen den Strich, so etwas zu tun – und am liebsten hätte er die dumme Schlacht schon hinter sich, damit er sich um so schneller um die Zukunft kümmern konnte.
    Die Armee erreichte das vorher bestimmte Gelände.
    An der rechten Flanke erstreckte sich der Fluß, abgeschirmt von dichter Vegetation, die eine Art Front bildete. Das Gelände davor war frei, nur hier und dort ragten einzelne Bäume auf, verstreute Vorposten des Waldes, und die linke Flanke führte vorwiegend ins Leere – ein ideales Gebiet für Kavalleriemanöver.
    Da es an dieser Stelle zu einer Nord-Süd-Konfrontation entlang des Kazzchun kommen mußte, schienen die Streitkräfte des Nordens einen spürbaren Schwerpunkt auf die Kavallerie zu legen. Schließlich kümmerten sie sich um die riesigen Mewsany-Herden und verkauften sie in den Süden. Chuktar Ortyg Lloton na Mismot, der Trylon war und Milsis Kavallerie kommandierte, hatte eine schwierige Aufgabe vor sich. Der größte Teil des Adels ritt in seinen Reihen.
    Angesichts der schweren Kavallerie, die der Gegner aufbieten konnte, rechnete Seg damit, daß Muryan sich mit dem alten Scharniertrick gegen ihn durchsetzen wollte. Er würde einen Teil seiner Berittenen dazu benutzen, Milsis Mewsanyreiter zur Seite abzudrängen, um dann einfach von seiner rechten Flanke herumzureiten, wobei er seine feststehende linke Infanterie als Scharnier benutzte, um Seg und alle seine Leute aufzurollen und am Fluß in die Enge zu treiben. Wenn sie dabei alle schwimmen gingen, nun ja, das würde Trylon Muryans Sieg noch etwas angenehmer machen.
    Er erkundigte sich bei seinen Infanteriekommandeuren und erhielt die Information, daß Soldaten stets im Regimentsverband kämpften und die Regimenter in den höheren Gruppierungen stets zusammen standen – wie es sich gehört.
    Chuktar Moldo Nirgra na Chefensmot, ein Strom, runzelte die Stirn, als Seg ihm seine Befehle übermittelte.
    »Wir müssen die Stellung halten, Chuktar Moldo. Das wirst du übernehmen.«
    »Meine regulären Truppen werden ausharren, Kapt Seg. Wir kennen uns mit den Stangchi aus. Aber ... aber dieser Abschaum, den du mir aufzwingst ...«
    »Das ist kein Abschaum, Chuktar! Es sind Männer wie du oder ich. Sie mögen als Fischer oder Arbeiter ihr Geld verdienen, aber sie können kämpfen. Du wirst die Fischspeere brauchen, das kannst du mir glauben.« Nun erklärte Seg etwas genauer, was die undisziplinierten Horden aus halbnackten Männern mit ihren Widerhakenspeeren anrichten konnten, wenn sie im Verband mit den geschlossenen Reihen der regulären Truppen kämpften.
    Die Stranchi – eine Waffe mit langem Griff, am Ende Speerspitze, Axtscharte und Haken – entsprang nicht der Strangdja aus Chem, jenem mehrblättrigen tödlichen Gebilde; unter den gegebenen Umständen würde sie sich als besser erweisen. Wenn sie sich nicht durchsetzte, mußte Segs Armee im braunen Wasser enden.
    Chuktar Moldo lockerte unter dem vergoldeten Brustpanzer, dem Kax, den Kragen seiner Tunika.
    »Sorgen machen mir vor allem die Bogenschützen aus Loh, Kapt ...«
    Seg bedachte den Infanteriekommandeur mit einem finsteren Blick. »Ich habe erlebt, daß Kämpfer ihren Sold fahren ließen und die Flucht ergriffen, als sie erfuhren, daß sie gegen Bogenschützen aus Loh antreten sollten. Du bist aber kein Söldner. Du kämpfst für deine Königin! Unsere Bogenschützen-Söldner sind Undurker, die für die Bogenschützen aus Loh nur Verachtung übrighaben.«
    Damit hatte Seg seine Instruktionen beendet. Mit dem ihm eigenen Selbstverständnis in soldatischen Dingen überlegte er, daß er die hochmütigen Undurker schon immer für einen Haufen Idioten gehalten hatte. Heute aber würden sie ihre Nützlichkeit unter Beweis

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