Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze
stellen müssen ...
Er gab ähnliche Befehle an Chuktar Nath Roynlair na Strainsmot, der ebenfalls Strom war, und mischte auf dem rechten Flügel leichte Truppen, Kreutzin, mit seinen regulären Soldaten. Da Chuktar Nath Numim war, ergab sich hier ein Unterschied, und er sagte: »Auf das Zeichen hin greifst du an und läßt dich durch nichts aufhalten. Ist das klar?«
»So klar, wie es nach heftigem Nachmittagsregen wieder zu werden pflegt.«
Typisch für einen Löwenmenschen, einen solchen Vergleich zu finden.
Milsi schaute Seg strahlend entgegen. Die Armee rückte aus, formierte sich entsprechend den Befehlen. Die Sonnen verbreiteten ihre vermengte Strahlung auf dem Schlachtfeld. Weiter vorn kam die gewaltige Masse des Feindes in Sicht, ein geheimnisvoller Anblick. Seg überprüfte die Kampfstärke, während Milsi ihn beobachtete; ihr Gesicht spiegelte den Ausdruck Segs in jeder Nuance wider, während er seine Berechnungen anstellte.
»Also«, sagte er schließlich und wandte sich zu Milsi um, »er hat mehr Kavallerie als erwartet. Dafür läßt seine Infanterie zu wünschen übrig. Die bestreitet er vorwiegend aus Söldnern, darunter bestimmt einige gemeine Masichieri, kaum besser als Räuber.«
»Er braucht doch eigentlich keine Fußsoldaten, oder? Er schickt die Bogenschützen aus Loh nach vorn. Die schießen und schießen, und wir sitzen fest, während seine Kavallerie uns einkesselt und ... ach, Seg! Was haben wir getan?«
»Du bist nervös – das kann es vor dem Kampf schon mal geben. Mach dir keine Sorgen. Das geht jedem so.«
»Seg!«
»Siehst du, Milsi? Nach links hin formieren wir uns nicht. Siehst du? Die prächtige berühmte Kavallerie des Feindes sieht sich leerem Terrain gegenüber.«
»Ja, aber ...«
»Nun paß auf!«
Schrille Trompetentöne stiegen in die klare Luft auf, Banner wehten über den Heerscharen, über dem dumpfen brandungsähnlichen Grollen vieler hundert Hufe, über dem Klirren und Klimpern von Eisen und Bronze, den aufgeregten Rufen von Mewsanys und den schnaubenden Atemstößen aus staubverschmutzten Mäulern und Nüstern ...
»Sie rücken an!«
Die Bogenschützen aus Loh marschierten energisch in die vordere Position. Ihre Bogen funkelten gekrümmt im hellen Tageslicht. Weil Seg auf seiner Seite eine besonders geballte Formation geschaffen hatte, mußten die Bogenschützen auf die eigene linke Flanke rücken. »Bestimmt leckt man sich drüben die Lippen, weil man die Ziele dermaßen gedrungen vor sich sieht«, sagte Seg und schaute auf den Vegetationsstreifen, der den Fluß abschirmte.
Aus dieser Deckung eilten nun Männer hervor, Bogenschützen, deren hochmütige Hundegesichter zur Seite gewendet waren, während sie ihre zusammengesetzten Bögen hoben. Vor ihnen lief brüllend der Dorvenhork. Die Einheit postierte sich in der Flanke der Bogenschützen aus Loh und befand sich durchaus innerhalb der kürzeren Reichweite ihrer Waffen. Unverzüglich begannen sie die berühmten Bogenschützen aus Loh zu beharken und in einem flachen Winkel zu schießen, der sich quer zu den Linien verheerend auswirkte.
Seg lächelte. »Sehr schön. Ich hatte die Männer vor dem Morgengrauen in Booten entsendet. Und seht! Dort rückt Khardun mit unseren Paktuns an! Oh, jetzt hat er sie gepackt! Und Rafikhan!«
Sich selbst überlassen, begann die von Muryan befehligte Kavallerie die linke Flanke von Milsis Armee anzugreifen. Natürlich begegneten sie einer Mauer aus Stahl und einer Vielzahl von Fischspeeren, die den Angriffsschwung schnell zum Erlahmen brachten. Als Chuktar Ortyg Segs Kavallerie in den Kampf führte, ging der Stoß auf direktem Wege gegen die Flanke der feindlichen Jutmänner und warf sie aus der Bahn, drückte sie zu einer enggepackten wirren Masse aus angstvollen, unlenkbaren Tieren und Männern zusammen.
Chuktar Nath Roynlair wollte als Numim nicht zurückstehen, wenn ein Kampf angesagt war; er führte seine Männer zu einer ungezügelten Attacke geradeaus und vernichtete mit diesem Manöver Muryans linke Flanke. Der rechte Flügel des Gegners floh bereits, so schnell die Mewsanys galoppieren konnten. Übrig blieb die Mitte. Hier fühlte sich Chuktar Moldo ziemlich sicher, denn er hatte dem ersten Angriff der feindlichen Jutmänner widerstanden, hatte gesehen, wie sie zurückgeworfen und durcheinandergewirbelt wurden. Sein Trompeter gab das Angriffssignal, und schon war alles vorbei.
»Sehr zufriedenstellend«, sagte Seg Segutorio. »Beim Verschleierten Froyvil,
Weitere Kostenlose Bücher