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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ist eine sehr schwierige Sache. Zu dieser Überzeugung zu stehen in dem Wissen, was du verlieren wirst, sagt alles über deine Gefühle. Und jemanden, für den du so empfindest, zu verlassen in der Hoffnung, dass sie ohne dich glücklicher wird … nun, das ist, wie ich leider sagen muss, dumm.«
    Überrascht hob Sagan eine Braue. »Wie bitte?«
    »Ich nehme an, sie empfindet genauso für dich, sonst wäre es nicht wirklich ein Opfer. Habe ich recht?«
    »Ja … aber …«
    »Aber sie ist ein Mensch. Ein außergewöhnlicher Mensch, nach dem, was du erzählst. Einer, den viele Schattenbewohner gerne kennenlernen würden. Glaubst du wirklich, man sollte sie allein dort zurücklassen, wo sie so wichtig ist für den Krieg, den wir gegen die Nekromanten führen? Glaubst du, ich kann den anderen von dieser ›guten‹ Magierin erzählen und sie davon überzeugen, ohne es ihnen zu beweisen? Und glaubst du, dass sie nichts unternehmen wird, um die anderen – wie hast du sie noch genannt – geborenen Hexen zu retten? Glaubst du, sie bleibt allein in ihrer Hütte, wenn sie uns ihr Wissen anbieten kann? Uns zum ersten Mal Hoffnung geben kann auf Reue und Reinigung der befleckten Seelen von Nekromanten? Nein, Sagan. Nein. Und wenn sie so ist, wie du sagst, wird sie nicht vor der Möglichkeit davonlaufen, anderen zu helfen. Sie könnte eine großartige Lehrerin sein. Ihre Möglichkeiten in unserer Welt sind unbegrenzt.«
    Magnus stand auf und blickte Sagan eindringlich an.
    »Du bist jemand, der danach strebt, gute Dinge zu tun und für eine gerechte Sache zu kämpfen. Doch das Leben auf diesem Planeten verändert sich, Sagan, und es ist vielleicht einfach an der Zeit, dass du dich von diesem Weg mit uns entfernst und durch deine Weisheit und Stärke mit einer größeren Welt in Kontakt kommst. Ich sehe eine Zukunft für dich, die dir beides geben kann, was du dir wünschst und was auch die Götter zufriedenstellt. Leg dein Amt nieder, Sagan. Bete um Vergebung dafür, dass du die Regeln verletzt hast, und dann kehre frei von diesen Regeln zurück zu ihr. Bring sie hierher. Wir werden euch beide auf eine Besuchsreise an den Höfen der Schattenbewohner vorbereiten. Ich muss darüber mit den Kanzlern sprechen. Sie müssen daran mitwirken, wenn wir den anderen Völkern dieses Angebot unterbreiten. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was für ein ungeheures Geschenk das für dein Volk sein wird? Die anderen Schattenbewohner betrachten uns noch immer als ihre mutwilligen jüngeren Geschwister, die immer einen Schritt hinterher sind, die Probleme verursachen und nicht mithalten können. Zum ersten Mal werden wir an der Spitze stehen. Wir werden ihnen zeigen, wie sie und andere behandelt werden sollten. Wir werden beweisen, dass wir ihren hohen Idealen gerecht werden.«
    »Sie hierher bringen?«, fragte Sagan.
    Sie hierher bringen? In diese Welt? Sie so vielem und so vielen anderen aussetzen? Anderen, die ihr vielleicht etwas antun wollen wegen dem, was sie war?
    Doch er konnte sie beschützen. Es war so, wie Magnus gesagt hatte. Es war eine neue Aufgabe, und wenn er sie auf der Reise zu den Höfen begleitete, bedeutete das, dass er Leibwächter und Diplomat war … es würde all seine Bedürfnisse erfüllen.
    Einschließlich dem Bedürfnis, mit der Frau zusammen zu sein, die er liebte.
    »Sie hat Angst. Sie wird es vielleicht nicht tun«, murmelte er, doch Hoffnung keimte in ihm auf, selbst wenn er sich zwang, an die schlimmsten Szenarien zu denken. »Sie ist sterblich und verwundbar, man kann ihr Leben so leicht auslöschen, wenn es mir nicht gelingen sollte, sie zu beschützen.«
    »Wir müssen alle sterben, Sagan. Selbst wir angeblich Unsterblichen. Ein Lichtstrahl könnte Dutzende von uns innerhalb von Sekunden vernichten. Sollten wir deshalb zögerlich sein und weniger leben? Nein. Wir sehen uns vor, aber wir leben. Und das wird auch sie für eine ganze Zeit tun. Hast du zu große Angst, eine Frau zu lieben, die erwartet, dass du bei ihr bleibst, während sie altert und verwelkt? Willst du ihr aus Angst vor ihrem Tod aus dem Weg gehen?«
    »Nein! Nein … jeder Augenblick in diesen neun Tagen, die ich mit ihr verbracht habe, ist kostbar für mich, und jeder Augenblick, der mir noch bevorsteht, ein Traum, den ich nicht zu träumen wagte. Ich habe es dir gesagt!« Sagan lachte. »Ich habe dir gesagt, es war Schicksal. Ich wusste es die ganze Zeit, doch ich konnte mir nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Ich

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